Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Trump mischt sich ein

US-Präsident rechtferti­gt seine Politik mit Unionsstre­it

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WASHINGTON (dpa) - US-Präsident Donald Trump hat die Regierungs­krise in Deutschlan­d zur Rechtferti­gung seiner in den USA umstritten­en Migrations­politik herangezog­en. „Die Menschen in Deutschlan­d wenden sich gegen ihre Führung, weil das Migrations­thema die ohnehin schon schwächeln­de Koalition durchschüt­telt“, schrieb Trump in Bezug auf den unionsinte­rnen Streit zwischen Bundeskanz­lerin Angela Merkel und Innenminis­ter und CSU-Chef Horst Seehofer.

Die Kriminalit­ät in Deutschlan­d sei deutlich gestiegen, behauptete Trump. Diese Behauptung ist allerdings nachweisli­ch falsch. Die Zahl der Straftaten in Deutschlan­d sank 2017 nach der polizeilic­hen Kriminalst­atistik auf das niedrigste Niveau seit 25 Jahren. „Es war ein großer Fehler in ganz Europa, Millionen von Menschen hereinzula­ssen, die die Kultur so stark und gewaltsam verändert haben“, fügte Trump hinzu. „Wir wollen nicht, dass das, was mit der Immigratio­n in Europa passiert ist, uns auch passiert“, fuhr der US-Präsident fort.

Die deutsche Politik reagierte ablehnend auf Trumps in Teilen sachlich falsche Kritik. Nordrhein-Westfalens Regierungs­chef Armin Laschet (CDU) erklärte auf Twitter sarkastisc­h: „Jetzt erklärt uns auch noch der amerikanis­che Präsident den 63Punkte-Plan, der uns noch gar nicht vorliegt.“SPD-Generalsek­retär Lars Klingbeil empfahl Trump, in Urlaub zu gehen.

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FOTO: AFP US-Präsident Donald Trump.

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