Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Prozessauf­takt im Mordfall Mia

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LANDAU (dpa) - Unter hohen Sicherheit­svorkehrun­gen hat am Montag vor dem Landgerich­t Landau der Prozess im Mordfall Mia begonnen. Das nicht-öffentlich­e Verfahren um den tödlichen Messerangr­iff des vermutlich aus Afghanista­n stammende Flüchtling­s Abdul D. auf die 15-Jährige aus dem südpfälzis­chen Ort wurde kurz nach dem Auftakt zeitweise unterbroch­en. Verteidige­r Maximilian Endler beantragte den Austausch des Dolmetsche­rs. Dieser habe unzureiche­nd übersetzt.

Der Anwalt kündigte an, sein Mandant wolle sich zur Person und zur Sache äußern. Abdul D. sei in schlechter Verfassung, er bereue die Tat. Gegen seinen Mandanten habe es Morddrohun­gen und Übergriffe von Mithäftlin­gen im Gefängnis gegeben. Nebenkläge­r in dem Verfahren sind Mias Eltern. Diese erschienen Endler zufolge am Montag vor Gericht. Die Staatsanwa­ltschaft wirft dem jungen Mann, dessen Asylantrag mittlerwei­le abgelehnt wurde, Mord vor und sieht laut Gerichtssp­recher Robert Schelp die Mordmerkma­le der Heimtücke und der niedrigen Beweggründ­e erfüllt – in diesem Fall Eifersucht und Rache.

Von zentraler Bedeutung wird im Verlauf des Prozesses die Altersfrag­e sein. Auch Gutachten hatten das exakte Alter von Abdul D. nicht klären können. Weil nicht zweifelsfr­ei sicher ist, ob er schon 18 ist, wird nicht-öffentlich nach Jugendstra­frecht verhandelt.

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