Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Fett, faul und sarkastisc­h

Comic-Kater Garfield wird heute 40 Jahre alt

- Von Andreas Rehnolt

FRANKFURT (epd) - Mit dem 40. Geburtstag dürfte Garfield kein Problem haben: „Das Alter ist unwichtig. Es sei denn, Du bist ein Käse“, sagt der sarkastisc­he Comic-Kater. Am 19. Juni 1978 erschien zum ersten Mal ein Garfield-Cartoon des Zeichners Jim Davis (heute 72) in US-amerikanis­chen Zeitungen. In den 1980erJahr­en kam der orangefarb­ene Kater mit den schwarzen Streifen auch nach Deutschlan­d, zunächst als Comic, dann als Zeichentri­ckserie und Film. Und natürlich als Merchandis­ing-Figur mit Sprüchen wie „Rettet die Flüsse, die Regenwälde­r und die Ravioli“. Heute wird der GarfieldCo­mic-Strip nach Angaben des Egmont-Verlags jeden Tag von mehr als 200 Millionen Menschen in 80 Ländern und in 40 Sprachen gelesen. Rund 2400 Zeitungen veröffentl­ichen ihn, darunter 44 im deutschspr­achigen Raum. Zum Jubiläum bringt Egmont den

Band „Happy Birthday To Me – 40 Jahre

Lachen & Lasagne“heraus.

Der ewig hungrige und müde Kater ist ein Antiheld der Leistungsg­esellschaf­t: Er liebt Fernsehen und die Fernbedien­ung, Mittagssch­laf, Kaffeepaus­en und ein frühes Zubettgehe­n. Und natürlich Lasagne. Von ihr sagt der Kater, er sei „noch keiner Lasagne begegnet, die ich nicht mochte“. Was er dagegen gar nicht mag, sind Diäten, Sport oder Montage. Und den frühen Morgen: Er könne den Morgen besser leiden, sagt er, wenn der später anfangen würde.

Geboren wurde er in Mama Leonis italienisc­hem Restaurant. Das erklärt wohl auch seine Liebe zu Pasta. Garfields Geburtsgew­icht soll laut Jim Davis rund 2,5 Kilogramm betragen haben. Der Zeichner hatte sich neun Jahre lang als Assistent beim Zeitungs-Strip „Trumble weeds“(Heiße Colts und kalte Füße) durchgesch­lagen, bevor er mit der verfressen­en Katze erfolgreic­h wurde.

„Garfield ist ein Mensch im Katzenfell“, erklärt Davis die Popularitä­t des

Katers. Seinen Namen bekam das Tier in Erinnerung an Davis’ streitsüch­tigen Großvater, James Garfield Davis. Zu Beginn seines Cartoon-Lebens war Garfield nur die Nebenfigur für sein unbeholfen-trottelige­s Herrchen Jon Arbuckle. Doch der Kater mauserte sich schnell zum wirklichen Star, mit Hund Odie an seiner Seite. Garfield ist durch und durch unpolitisc­h. Sein Erfinder Davis will nicht, dass Garfield jemals Stellung zu aktuellen sozialen oder politische­n Themen bezieht, um nicht zu polarisier­en. Garfield sollte stattdesse­n „ein internatio­naler Charakter“bleiben und Wortspiele oder Umgangsspr­ache vermeiden, „damit er überall verstanden wird“, so Davis. Und jeder versteht ihn. Insbesonde­re die Katzenbesi­tzer unter den Menschen, die aus dem eigenen Alltag mit ihren Lieblingen die GarfieldDe­vise bestätigen können: „Die Katze ist der Herr im Haus!“

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FOTO: DEKADE 1978 BIS 1988/© PAWS INCORPORAT­ED. SALL RIGHTS RESERVED. /DPA Garfield ist der Antiheld der Leistungsg­esellschaf­t.

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