Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Ein Fest zum Mitmachen
Sommerfest der Diakonie Pfingstweid – Im Gottesdienst wird Friedensnetz geknüpft
PFINGSTWEID (sz) - Es hätte nicht besser verlaufen können, das Jahresfest der Diakonie Pfingstweid am Sonntag. Einige Hundert Besucher und Bewohner kamen bereits zum Gottesdienst, der unter dem Motto „vernetzt – verbunden“mit Pfarrerin Martina Kleinknecht-Wagner gefeiert wurde. Tausende strömten anschließend bei schönstem Wetter auf das Freigelände, wo die Mitarbeiter einen Parcours mit Spiele- und Unterhaltungsmöglichkeiten aufgebaut hatten.
Die evangelische Kirchengemeinde Tettnang hatte ihren sonntäglichen Gottesdienst eigens in die Pfingstweid verlegt, wo in der Halle kein Stuhl unbesetzt blieb. Bewohner und Besucher sangen – musikalisch begleitet –, spielten, tanzten und beteten in der Folge und lauschten der Pfarrerin, als die fragte, ob das Wort Shalom, das Wohlergehen und Gemeinschaft bedeutet, heute noch Platz in der Gesellschaft habe? Sie gab sich selbst die Antwort: Auch wenn heute „Ellenbogen“zählen und der Erfolgsdruck immer größer werde, „steckt die Sehnsucht nach Frieden in jedem von uns. Denn: Frieden zu haben ist mehr wert“. Dann sangen Gäste und Bewohner „Wir wollen aufstehen, aufeinander zugehen“, knüpften auf der Suche nach Frieden und Shalom ein Friedensnetz, sprachen am Ende das Vaterunser, auch in der Gebärdensprache.
Zuvor hatte Vorstandsmitglied Lars Kehling begrüßt. Unter der Leitung von Thomas Riether spielte das ZF-Werksorchester zum Frühschoppen auf und Lars Kehling zeichnete die sechs Sportler der Pfingstweid aus, die im Mai bei den Special Olympics in Kiel unter Hunderten von Athleten hoch dekoriert nach Hause kamen. Zu ihren Gold-, Silber-, Bronzemedaillen und weiteren vorderen Plätzen erhielten sie aus der Hand des Vorstandes jeweils einen Bildband. Kehlings weiterer Dank galt den Betreuern und Trainern für deren engagierte Arbeit.
Spiele, Musik, Theater
Derweil hatten sich im weiten Areal die Mitmach-Stationen entlang einer Spielstraße positioniert. Es gab eine Tombola, Kistenklettern, Rundfahrten mit dem Bähnle und vieles mehr. Die Nadel im Heuhaufen sollte gesucht werden, am Wunschbaum hatten Bewohner erstmals niederschreiben lassen, was sie gerne einmal unternehmen würden, und wozu sie Begleiter suchen.
Die Klinik-Clowns waren unterwegs, Seifenblasen kamen aus einer eigenen Maschine, Kinder durften sich schminken lassen, Fußball-Golf wurde angeboten und Artisten luden nicht nur zur Bewegung mit Reifen und Tellern auf.
Die Tanzgruppe des Narrenvereins Kau war mit von der Partie und wer das Theaterstück „Der Traum vom Fliegen“unter der Regie von Carlos Goeschel noch nicht erlebt hatte, konnte das nachholen. Weiter im Angebot: die Ausstellung Werkstattprodukte und Laserautomat, ein Parcour mit Therapie-Fahrrädern, Kaktus- und Hufeisen-Werfen, eine Schmiede, ein Zirkus-Projekt oder Goldwaschen. Eine besondere Adresse war erneut der Sinnesgarten, in dem nicht nur an Blumen und Pflanzen geschnuppert werden durfte, sondern das Feuer auch zum Stockbrot-Grillen einlud.
Nach Stücken der TannenhagSchule und des Freien Fanfarenzugs traten auch die Seniorentrommler „Sentro“und die Band „NaUnd!“auf.