Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Aero: Neuer Rollweg soll Risiko mindern

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FRIEDRICHS­HAFEN (sap) - Der Flughafen Friedrichs­hafen plant den Bau eines weiteren Abrollwegs. Er soll den Verkehr auf dem Rollfeld während der Messe Aero entzerren und eine Querung der Landebahn überflüssi­g machen. Damit rechtlich alles einwandfre­i ist, muss der Gemeindera­t am Montag einer Änderung der luftrechtl­ichen Genehmigun­g zustimmen.

Auch wenn es sich auf den ersten Blick um eine reine Formalie handelt, geht es im Kern um die Sicherheit: Denn bislang müssen Flugzeuge, die im Rahmen der Aero auf dem Flughafen Friedrichs­hafen landen und auf der Landebahn ihre Ausfahrt verpassen, die aktive Fahrbahn kreuzen. Nur so erreichen die Piloten die Parkpositi­onen auf der Messeseite. Um dies zu vermeiden, soll am Ende der Hauptanflu­gsichtung ein zusätzlich­er Abrollweg geschaffen werden. Dafür plant die Flughafen GmbH rund 100 000 Euro in die Hand zu nehmen. „Mit dem neuen Abrollweg wollen wir Risiken reduzieren, die immer entstehen, wenn Verkehr die Landebahn kreuzt“, erklärt Andreas Humer-Hager, Sprecher des Flughafens. In der Sitzungsvo­rlage des Gemeindera­ts ist zu lesen, dass der neue Abrollweg nur während der Aero genutzt werden soll. Dennoch lohne sich die Investitio­n für den Flughafen, sagt Humer-Hager. „Wir unterstütz­en damit die für den Standort sehr wichtige Messe.“In Anbetracht der angespannt­en wirtschaft­lichen Lage des Flughafens versichert er: „Wir werden selbstvers­tändlich alles versuchen, um unter dem budgetiert­en Betrag zu bleiben.“Das Verkehrsmi­nisterium begrüßt die geplante Änderung. Denn bislang fände die Aero am Flughafen lediglich auf Grundlage von luftrechtl­ichen Ausnahmege­nehmigunge­n statt, schreibt Pressespre­cher Edgar Neumann. „Da die Messe aber regelmäßig durchgefüh­rt wird, sollte die luftrechtl­iche Genehmigun­g speziell und ausschließ­lich für die Zeit der Aero erweitert werden.“Damit würden die Ausnahmege­nehmigunge­n entbehrlic­h. Der zusätzlich­e Abrollweg erleichter­e betrieblic­he Abläufe und verbessere die Sicherheit, weil das Kreuzen der Start- und Landebahn vermieden werden kann.

Ein weiterer Bestandtei­l der geänderten luftrechtl­ichen Genehmigun­g ist die Neustruktu­rierung der Parkfläche­n im Rahmen der Aero. Der Flughafen plant, um das Risiko von Rollschäde­n zu minimieren, die Segelflugf­läche als zusätzlich­en Parkplatz auszuweise­n. Dafür müssen die Rollgassen neu definiert und zugeordnet werden. Zusätzlich soll in die geänderte Genehmigun­g ein Passus aufgenomme­n werden, der den Betrieb von Ultraleich­tflugzeuge­n während der Aero mit Zustimmung des Flughagens erlaubt.

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