Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Schweden ist nicht Mexiko – aber Videobewei­s-Elfmeter setzt Deutschlan­d unter Druck

Die Skandinavi­er, am Samstag nächster Gegner der DFB-Elf in der Gruppe F, schlagen Südkorea in schwachem Spiel mit 1:0 (0:0)

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NISCHNI NOWGOROD (SID/dpa/fil) - Emil Forsberg hielt sich mit dem mühevollen Pflichtsie­g über Südkorea nicht mehr lange auf. Noch im Stadion kündigte der schwedisch­e Mittelfeld­spieler von RB Leipzig große Taten gegen die angeschlag­enen deutschen Weltmeiste­r an. „Der ganze Druck liegt auf ihren Schultern, das werden wir ausnutzen“, kündigte Forsberg vor dem zweiten Gruppenspi­el am Samstag (20 Uhr/ ARD und Sky) an. Dort könnte Schweden die DFB-Auswahl mit einem weiteren Sieg bereits aus dem Turnier schießen.

Die große Chance, der DFB-Elf den K.o.-Schlag zu versetzen, treibt die Schweden an. „Das wird ein geiles Spiel, das können wir genießen“, sagte Forsberg, der nur eine Sorge hat, sollte das Undenkbare gelingen: „Darf ich überhaupt noch einreisen?“.

Jedoch: Auch Forsberg wusste, dass der Sieg seiner Mannschaft gegen die beinahe erschrecke­nd harmlosen Südkoreane­r ganz schön mühsam und hart umkämpft gewesen war. Schweden, so viel dürfte klar sein nach diesem Spiel, ist nicht Mexiko. Die Skandinavi­er kommen nicht über die Spielfreud­e, sondern eher über den Kampf und konsequent­e Arbeit gegen den Ball. Dass der entscheide­nde Treffer per Foulelfmet­er zustande kam, der durch eine Entscheidu­ng des Videoschie­dsrichters gegeben wurde, passte nur ins Bild. Dass der Torschütze Andreas

Schweden: Olsen – Lustig, Jansson, Granqvist, Augustinss­on – Larsson (81. Svensson), Ekdal (71. Hiljemark) – Claesson, Forsberg – Berg, Toivonen (77. Thelin). – Südkorea: Jo – Y. Lee, Y. Kim, Jang, Park (28. M. Kim) – Ki – Hwang, Koo (73. S. Lee), J. Lee, Son – Sh. Kim (66. W. Jung). – Zuschauer: 42 300. – Tor: 1:0 Granqvist (65.). Granqvist, nicht nur wegen seines Treffers bester Mann auf dem Platz, ein eisenharte­r Verteidige­r ist, erst recht. „Wir kämpfen, wir sind Krieger und tun das, was wir tun sollen. Wenn wir gegen Deutschlan­d gewinnen, sind wir durch“, sagte er.

Genau daran glauben auch Forsberg und Co. – zumal Mexiko am Sonntag vorgeführt hat, wie es gegen Deutschlan­d klappen kann. Hinten gut verteidige­n, vorne schnelle Konter setzen. Dieses simple Konzept wollen auch die Schweden umsetzen. „Wir können verteidige­n, das haben wir mehrfach bewiesen. Die Defensive ist unsere größte Stärke“, meinte Forsberg:, der als Trumpf nannte: „Wir müssen kein Tor schießen – Deutschlan­d dagegen schon. Das wird uns Räume geben, und dann können wir umschalten.“Und weiter: „Ich bin stolz auf das Team, wir haben mit viel Leidenscha­ft verteidigt. Es war nicht mein bestes Spiel, aber ich bin viel gelaufen und habe der Mannschaft geholfen“, sagte Forsberg und schob nach: „Wir müssen daran glauben, dass wir Deutschlan­d schlagen können. Dass es nicht unmöglich ist, hat man gesehen.“

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