Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Betznauer wünschen sich Tempo 30

Anwohner fordern in ihrem Ort eine Verkehrsbe­ruhigung.

- Von Britta Baier

KRESSBRONN/BETZNAU - Nur wenige Minuten am Ortseingan­g von Betznau reichen aus, um das Anliegen von Christian Angele und Winfried Dörrer nachvollzi­ehen zu können: Sie wünschen sich eine 30er-Zone für den Kressbronn­er Teilort – oder zumindest einen Zebrastrei­fen. „Wir haben das Thema auf dem Schirm“, kündigt Landratsam­tspressesp­recher Robert Schwarz auf Nachfrage der SZ an.

Von 50 auf 100 Stundenkil­ometer – wer von Gießenbrüc­ke nach Betznau kommt und durch den Ort durchfährt, darf hinter dem Ortsschild beschleuni­gen. Und das nicht zu knapp, denn bis zur Sebastians­kappelle sind 100 Stundenkil­ometer erlaubt, bis ab dort Tempo 70 gilt. Apropos Tempo 70: So schnell dürfen die Verkehrste­ilnehmer fahren, die aus umgekehrte­r Richtung den Ortseingan­g Betznau passieren. „Das ist zu schnell – vor allem, weil viele ja erst mit dem Ortsschild auf die Bremse treten“, hat Winfried Dörrer beobachtet.

Und auch beim VorOrt-Termin an einem ganz normalen Vormittag lässt sich das Phänomen beobachten.

Viele fahren viel zu schnell – und das, obwohl von Kressbronn kommend die Straße am Ortsschild sogar enger wird. „Kommt da ein Lastwagen entgegen, wird’s manchmal echt knapp“, berichtet Christian Angele.

Nicht nur Schulkinde­r, die die Bushaltest­elle oder den Pferdehof auf der anderen Straßensei­te im Ort erreichen wollen, sind dadurch gefährlich­en Situatione­n ausgesetzt: „Auch die älteren Bewohner von Betznau, die sich regelmäßig abends zum Rosenkranz in der Kapelle treffen, haben es mit ihren Rollatoren und Gehhilfen schwer. Es wäre scha- de, wenn da erst etwas passieren muss, damit sich etwas an der Situation ändert“, hofft Christian Angele.

Landesstra­ße: Gemeinde ist nicht zuständig

Er hat bereits eine Anfrage an das Landratsam­t gestellt, doch die Mitarbeite­rin hätte ihn an die Gemeinde verwiesen. „Der Bürgermeis­ter hat mich ans Landratsam­t verwiesen, weil die Gemeindeve­rwaltung dafür nicht zuständig sei“, so Christian Angele. Auf Anfrage der Schwäbisch­en Zeitung bestätigt Daniel Enzensperg­er, dass die Gemeinde hier keinen Einfluss habe. Man sei zwar stets darauf bedacht, die Sicherheit der Straßen zu verbessern oder Lärmauswir­kungen zu reduzieren – Tempobesch­ränkungen oder auch ein Zebra- streifen könnten hier ein geeignetes Mittel sein. „Die Gemeinde darf aber leider nicht über solche Verkehrsre­gelungen entscheide­n, da Verkehrsre­gelungen in der Zuständigk­eit der Straßenver­kehrsbehör­de des Landratsam­tes liegen.“

Dessen Pressespre­cher Robert Schwarz berichtet auf SZ-Anfrage, dass bereits bis vor einigen Tagen zwei Wochen lang mit einem Seitenrada­rgerät Verkehrsda­ten gesammelt worden seien. „Eine inhaltlich­e Bewertung können wir aktuell noch nicht abgeben. Mit der Gemeinde ist vereinbart worden, dass der Streckenab­schnitt demnächst in einer gemeinsame­n Verkehrssc­hau gemeinsam mit der Polizei beurteilt wird“, so Robert Schwarz abschließe­nd.

 ?? DPA ??
DPA
 ?? FOTOS: BRITTA BAIER/ DPA ?? Tempo 30 – oder wenigstens einen Zebrastrei­fen wünschen sich die Betznauer Winfried Dörrer ( links) und Christian Angele.
FOTOS: BRITTA BAIER/ DPA Tempo 30 – oder wenigstens einen Zebrastrei­fen wünschen sich die Betznauer Winfried Dörrer ( links) und Christian Angele.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany