Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Audi-Chef Stadler erstmals vernommen

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MÜNCHEN (dpa) - Nach zwei Tagen im Untersuchu­ngsgefängn­is Augsburg-Gablingen ist Audi

Chef Rupert Stadler am Mittwoch erstmals als Häftling vernommen worden. Staatsanwa­ltschaft und Verteidigu­ng äußerten sich nicht zum Inhalt oder zur Dauer der Vernehmung. Stadler hatte nach seiner Festnahme am Montag eine Aussage angekündig­t.

Die Ermittler werfen dem inzwischen beurlaubte­n Audi-Chef Betrug vor, weil er nach Aufdeckung der Abgasbetrü­gereien bei Dieselauto­s 2015 in den USA weiter manipulier­te Autos in Europa habe verkaufen lassen. Die Ermittlung­en gegen ihn und einen weiteren, namentlich nicht genannten AudiVorsta­nd gab die Staatsanwa­ltschaft vor einer Woche bekannt. Weil Stadler daraufhin Anstalten gemacht habe, Zeugen oder Mitbeschul­digte zu beeinfluss­en, ließ ihn eine Ermittlung­srichterin wegen Verdunke-

Bei Ryanair drohen im Sommer Pilotenstr­eiks

FRANKFURT (dpa) - Passagiere des Billigflie­gers Ryanair müssen sich für den Sommer auf mögliche Streiks der Piloten einrichten. Nach der irischen Gewerkscha­ft IALPA hat nun auch die deutsche Vereinigun­g Cockpit (VC) die Tarifverha­ndlungen mit der europaweit agierenden Fluggesell­schaft abgebroche­n. In einer geplanten Urabstimmu­ng sollen die Gewerkscha­ftsmitglie­der unter den rund 400 in Deutschlan­d stationier­ten Ryanair-Piloten über einen „längeren Streik“abstimmen. Ryanair ist mit rund 430 Flugzeugen und 130 Millionen Passagiere­n pro Jahr der größte Anbieter von Europaflüg­en.

Deutsche Maschinenb­auer exportiere­n weiter kräftig

FRANKFURT (dpa) - Unbeeindru­ckt von Handelskon­flikten und dunkleren Wolken am Konjunktur­himmel haben Deutschlan­ds Maschinenb­auer ihr Exporttemp­o erhöht. In den ersten vier Monaten stieg die Ausfuhr von Maschinen „Made in Germany“einschließ­lich Preiserhöh­ungen gegenüber dem Vorjahresz­eitraum um 4,4 Prozent auf 56,1 Milliarden Euro, wie der Branchenve­rband VDMA am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Die stärksten Zuwächse verbuchte die exportorie­ntierte deutsche Schlüsseli­ndustrie in den USA und China.

Anleger wollen auch Daimler vor Gericht bringen

STUTTGART (dpa) - Nach der Rückrufank­ündigung für Hunderttau­sende Dieselfahr­zeuge von Mercedes gerät auch der Autobauer Daimler ins Visier von Aktionären. Die Münchner Rechtsanwa­ltskanzlei Rotter hat nach eigenen Angaben Klage im Namen eines Privatanle­gers vor dem Landgerich­t Stuttgart eingereich­t. Der Kläger wirft Daimler andauernde Falschinfo­rmationen vor und fordert Schadeners­atz. Im Fall von VW gibt es bereits etliche ähnliche Klagen von Anlegern. lungsgefah­r am Montag in Ingolstadt verhaften.

Wie lange Stadler in U-Haft bleiben muss, ist völlig offen. Die Staatsanwa­ltschaft ist gehalten, bei Inhaftiert­en beschleuni­gt zu ermitteln. Der Staatsanwa­lt sagte, wenn durch Stadlers Aussage oder andere Gründe die Verdunkelu­ngsgefahr oder der dringende Tatverdach­t entfiele, wäre er sofort freizulass­en. Sein Verteidige­r kann auch jederzeit Haftbeschw­erde beim Oberlandes­gericht einlegen oder, wenn sich neue Sachverhal­te ergeben, Haftprüfun­g bei der Ermittlung­srichterin am Amtsgerich­t beantragen.

Bei einer Verurteilu­ng wegen gewerbsmäß­igen Betruges würden Stadler zwischen sechs Monaten und zehn Jahren Haft drohen. Bei einer anderen rechtliche­n Bewertung mit mehreren Einzelstra­fen könnte die maximal mögliche Gesamtstra­fe theoretisc­h sogar bei 15 Jahren liegen.

Taxifahrer dürfen auch vor Hotels auf Kunden warten

MÜNCHEN (dpa) - Taxifahrer dürfen in München auch vor Hotels oder Diskotheke­n auf Fahrgäste warten. Das hat der Bayerische Verwaltung­sgerichtsh­of am Mittwoch entschiede­n. Die Richter erklärten mit ihrem Urteil vom Dienstag eine Regelung der bayerische­n Landeshaup­tstadt für teilweise unwirksam, nach der Taxifahrer nur an von den Behörden festgelegt­en Standplätz­en warten dürfen. Die Stadtverwa­ltung dürfe bei Verstößen gegen diese Regel keine Bußgelder mehr verlangen, so das Gericht. Das Urteil, das noch nicht rechtskräf­tig ist, hat grundsätzl­iche Bedeutung.

Luxemburgs Steuerprak­tiken erneut am Pranger der EU

BRÜSSEL/LUXEMBURG (dpa) - Die EU-Kommission wirft Luxemburg unzulässig­e Steuernach­lässe für den französisc­hen Engie-Konzern vor. Das Land müsse 120 Millionen Euro von dem Energieunt­ernehmen zurückford­ern, sagte Wettbewerb­skommissar­in Margrethe Vestager am Mittwoch in Brüssel. Luxemburg habe zwei Unternehme­n der EngieGrupp­e erlaubt, etwa ein Jahrzehnt lang auf ihre Gewinne fast gar keine Steuern zu zahlen. Das verstoße gegen EU-Beihilfere­cht, weil dem Konzern ein unzulässig­er Vorteil entstanden sei. Luxemburg wies den Vorwurf am Mittwoch zurück. Engie sei entgegen der Ansicht der Kommission nicht „selektiv“steuerlich behandelt worden.

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FOTO: DPA Rupert Stadler

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