Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Falschparker: Oberteuringen erwägt Ordnungsdienst
Situation in der Spielstraße vor der Tal-Schule teilweise chaotisch – Feuerwehr wurde beim Einsatz behindert
OBERTEURINGEN (at) - Falschparker werden zunehmend zum Problem in Oberteuringen. Vor allem in der Spielstraße vor der TeuringerTal-Schule wird vor und nach der Schulzeit wild geparkt, sodass es Probleme mit der Feuerwehrzufahrt gibt. Die Verwaltung überlegt sich jetzt, ob sie mit einem Ordnungsdienst gegen die Parksünder vorgehen soll.
Dienstagmorgen, kurz vor acht an der Tal-Schule. Mehrere Autos halten gleichzeitig im verkehrsberuhigten Bereich („Spielstraße“), Kinder steigen aus. Manche Autos parken minutenlang, es wird eng. Von manchmal chaotischen Zuständen erzählen einige Mütter, die ihre Kinder hier zur Schule bringen, aber nicht mit Namen genannt werden wollen. Viele Eltern würden direkt vor der Schule parken, heißt es. „Wenn dann noch der Bus kommt, gibt es gleich ein Chaos“, sagt eine Frau, „manche parken sogar an der Bushaltestelle.“„Vor allem auf der Seite vor der Schule wird es gefährlich“, sagt eine Mutter, wenn die Kinder zwischen den parkenden Autos hindurch laufen müssen. Sie parkt auf der anderen Seite vor der Post, um ihr Kind aussteigen zu lassen.
Kurz anhalten ist erlaubt
Kurz anhalten und das Kind aussteigen lassen, ist laut der der Straßenverkehrsbehörde des Bodenseekreises erlaubt in einer Spielstraße. „Es dürfen aber keine anderen Fahrzeuge behindert werden“, sagt Dietmar Buck, der Leiter der Behörde. Parken sei nur in gekennzeichneten Flächen möglich, die es vor der Tal-Schule aber nicht gibt. Das Auto dürfe nicht unbeaufsichtigt sein, sagt Buck weiter, der Fahrer müsse jederzeit wegfahren können. „Das Problem ist, dass manche Eltern ihr Auto stehen lassen und mit den Kindern in die Schule laufen“, sagt Bürgermeister Ralf Meßmer, „die Straße muss aber immer frei sein.“Vor allem, wenn viele Eltern gleichzeitig kommen „und jeder meint, er bleibt irgendwo stehen“werde es problematisch. Ausreichend Parkplätze gibt es auf dem etwa 150 Meter entfernten Franz-Roth-Platz. Es sei den meisten aber zu viel, ein paar Schritte mehr zu laufen. Laut Meßmer habe auch die Schule die Eltern über das Problem informiert. Bisher ohne Erfolg.
Die Augustin-Bea-Straße, an der die Tal-Schule liegt, ist gleichzeitig die Zufahrt für die Feuerwehr zum Ort. Schon einmal kam es zu dem Problem, dass die Feuerwehr morgens bei einem Einsatz nicht durchkam. „Wenn in dem Bereich Autos im Weg stehen, weil die Eltern ihre Kinder zur Schule begleiten, haben wir ein Problem“, sagt deshalb Oberteuringens Feuerwehrkommandant Alexander Amann. Zum einen würden die Einsatzkräfte der freiwilligen Feuwehr schon auf dem Weg zum Feuerwehrhaus behindert, zum anderen beim Einsatz selbst. Erst das Einschalten von Blaulicht und Mar- tinshorn habe dazu geführt, dass einige ihr Auto weggefahren haben. „Es war zwar nicht so dramatisch, aber wir haben Zeit verloren“, sagt Amann, „es gibt auch Einsätze, bei denen es auf jede Minute ankommt.“
Laut Amann betrifft das Problem aber nicht nur die Schule. Auch abends werde oft an der Stelle unerlaubt geparkt. Der Feuerwehrkommandant hat bei der Gemeinde auf die Probleme hingewiesen. Auch der Bürgermeister kennt noch weitere ParkProblemzonen in seinem Dorf, etwa rund um das Rathaus, wo ebenfalls die Feuerwehrzufahrt öfters durch Falschparker behindert werde. Am neuen Haus am Teuringer und an einigen anderen Stellen der Gemeinde werde oft auf dem Gehweg geparkt.
„Keiner ist begeistert, wenn er einen Strafzettel bekommt“, sagt Bürgermeister Meßmer, man handle sich dann auch im Rathaus einiges an Ärger ein. Aber: „Irgendwann muss man über einen Ordnungsdienst nachdenken“, sagt Meßmer, man prüfe diese Möglichkeit gerade. Die Gemeinde müsse sich einen Partner suchen, zum Beispiel mit den Städten Markdorf oder Friedrichshafen zusammenarbeiten. Oberteuringen müsste sich finanziell beteiligen und hätte den Ordnungsdienst zu gewissen Zeiten vor Ort. „Als Fingerzeig“für die Falschparker sieht das der Bürgermeister, „wenn die wissen, es ist ein Ordnungsdienst da, schauen sie vielleicht eher drauf, was sie machen“.