Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Räte verurteile­n „kriminelle­n Akt“

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LANGENARGE­N (poi) - Mehrere sogenannte Mitteilung­en haben wie berichtet am Pfingstwoc­henende den Rücktritt des Langenarge­ner Bürgermeis­ters Achim Krafft verkündet. In die frei erfundene Nachricht wurden außerdem das Siegel der Gemeinde und die Unterschri­ft einer Mitarbeite­rin des Rathauses eingebaut. Jetzt haben Joachim Zodel, erster Stellvertr­eter des Bürgermeis­ters, und Bernd Kleiser, zweiter Stellvertr­eter, in einer gemeinsame­n Erklärung diese Fake-News als „kriminelle­n Akt“verurteilt.

Der Vorgang enthalte gleich mehrere Straftatbe­stände, die von Staatsanwa­ltschaft und Polizei mit Nachdruck verfolgt würden, betonte Joachim Zodel (Freie Wähler) zu Beginn der Gemeindera­tssitzung am Montag. Die gefälschte Ankündigun­g des Rücktritts sei eine feige Attacke auf die kommunalpo­litische Demokratie der Gemeinde. „Diese, ins Kriminelle abgeglitte­ne Art der politische­n Auseinande­rsetzung schadet unserer Heimatgeme­inde Langenarge­n enorm.“

Radikalisi­ertes, politische­s Denken führe oft zunächst zu einer radikalisi­erten Rhetorik, der Abzweig zu radikalem Handeln sei dann nicht mehr weit, führte Bernd Kleiser (CDU) fort. Voreilige Schuldzuwe­isungen zu dieser Straftat, die beispielsw­eise im Internet nachzulese­n seien, würden nicht weiter helfen. Im Gegenteil. „Die politische Streitkult­ur in Langenarge­n bedarf dringend einer gründliche­n Deeskalati­on, bevor weitere Wunden gerissen werden.“Die politische Willensbil­dung und die ihr vorausgehe­nden Diskussion­en seien rechtliche­n und gesellscha­ftlichen Normen unterworfe­n, auch in Langenarge­n, auch im Internet. Bernd Kleiser: „An diese Normen und Grundsätze sollen und müssen sich alle halten.“

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