Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Zweiter Teil der Dorferneuerung muss warten
Baufirmen sind überlastet – Baubeginn und größter Posten im Haushalt verschieben sich nach 2019
NONNENHORN - Der zweite Teil der Nonnenhorner Dorferneuerung wird sich verzögern. Die Gemeinde findet keine Baufirmen. Aus diesem Grund musste Kämmerin Jutta Jäschke den Haushaltsplan der Gemeinde am Montagnachmittag noch einmal ändern – und 600 000 Euro ins kommende Jahr schieben.
„Wir werden es nicht schaffen, im Herbst anzufangen zu bauen. Die Baufirmen sind alle voll“, erklärte Bürgermeister Rainer Krauß den Gemeinderäten schließlich am Montagabend. Aus diesem Grund verschiebe sich der zweite Teil der Dorferneuerung auf das Frühjahr 2019. Das wirkt sich direkt auf den Haushalt 2018 aus, über den die Räte am Montagabend beraten sollten. Kämmerin Jutta Jäschke hatte in einer aktuellen Fassung des Plans die Mammutinvestition von 600 000 Euro bereits ins kommende Jahr verschoben.
Für Bürger ändert sich nichts: Steuern bleiben unverändert
Damit investiert Nonnenhorn in diesem Jahr nur etwas mehr als eine Million. Fast ein Viertel davon fließt in Restzahlungen für die Rathaussanierung, allerdings erwartet die Gemeinde dafür auch Zuschüsse in Höhe von 97 000 Euro. Mit weiteren 240 000 Euro werden noch Rechnungen für den ersten Teil der Dorferneuerung beglichen, 10 000 Euro fließen in die Planung des zweiten Dorferneuerungsteils.
Weitere 100 000 Euro wird die Gemeinde in diesem Jahr für die Erschließung des Baugebiets „In den Gehren“ausgeben, außerdem wird sie für 200 000 Euro ein Grundstück kaufen. Die Feuerwehr bekommt für ein neues Fahrzeug und die Notstromversorgung 86 000 Euro.
Für die Nonnenhorner Bürger än- dert sich nichts: „Die Steuern bleiben unverändert“, verkündete Jäschke am Montagabend. Zwar wird die Gemeinde Ende des Jahres 2018 noch gut 650 000 Euro Schulden haben – das liegt laut Bürgermeister Krauß allerdings nicht daran, dass sie zu wenig Geld hat. „Den 650 000 Euro Schulden stehen Rücklagen von 1,6 Millionen entgegen“, erklärte er. Wegen bestehender Verträge könne man die Kredite aber nicht auf einmal tilgen. „Per saldo sind wir aber schuldenfrei.“Demnach müssten in diesem Jahr auch keine weiteren Kredite aufgenommen werden. Die Gemeinderäte schienen durch die Bank einverstanden mit dem Plan von Kämmerin Jäschke: Sie beschlossen den Haushalt ohne große Diskussion einstimmig.
Bürgermeister hält zwei Bauabschnitte für denkbar
Wie und wann genau der zweite Teil der Dorferneuerung im kommenden Jahr umgesetzt wird, steht noch nicht fest. Bürgermeister Krauß schlug am Montagabend vor, ihn in zwei Bauabschnitte – einen von Frühjahr bis Pfingsten und einen von Sommer bis Herbst – zu unterteilen. „Ich finde, wir sollten nicht zweimal eine Baustelle ins Haus holen, ich würde es auf einen Wisch machen“, befand zweiter Bürgermeister Roland Hornstein. Darüber wird der Gemeinderat noch diskutieren müssen.