Schwäbische Zeitung (Tettnang)
EnBW beteiligt sich an Höhenwindprojekt
RAVENSBURG (ank) - Der Energieversorger EnBW hat sich an einem Projekt zur Erforschung und Nutzung der Höhenwindtechnologie beteiligt. Wie das Karlsruher Unternehmen mitteilte, wolle man mit dem Projekt die energiereicheren und stabileren Windgeschwindigkeiten in höheren Luftschichten zur erneuerbaren Stromgewinnung nutzbar machen. Erreicht werden soll das mit vollautomatischen Flugwindkraftanlagen, ähnlich einem Drachen.
Im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Projekts, soll bis 2020 ein Drachen mit einer Nennleistung von 100 Kilowatt entwickelt und getestet werden, der selbsttätig starten und landen kann. Aus dem Pilotbetrieb will das Konsortium, zu dem neben der EnBW der Drachenspezialist Skysails, der Energieversorger EWE und die Leibnitz Universität Hannover gehören, zunächst an Land Erkenntnisse zur Skalierung der Höhenwindtechnologie in die MegawattKlasse gewinnen. Später soll die Effizienz und Zuverlässigkeit der Technologie auch für den zukünftigen Offshore-Einsatz verbessert werden.
Warnung vor zu starker Erhöhung des Mindestlohns
BERLIN (dpa) - Vor der Empfehlung der Mindestlohnkommission warnt das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) vor einer zu starken Erhöhung. Als Regelfall solle die Steigerung des Mindestlohns der Entwicklung des Tariflohnindexes folgen, sagte IWTarifexperte Christoph Schröder. „Daraus würde sich eine Erhöhung um vier Prozent auf 9,19 Euro ergeben“, so Schröder. „Für einen höheren Anstieg sehen wir keinen Grund.“An diesem Dienstag will die Mindestlohnkommission mit Vertretern von Arbeitgebern, Gewerkschaften und Wissenschaft ihre Empfehlung zur Anfang 2019 anstehenden Erhöhung bekannt geben. Schröder sagte, zwar sei die Beschäftigungslage derzeit gut. „Mehrere Wirtschaftsforschungsinstitute haben ihre Konjunkturprognose für 2018 und 2019 vor allem wegen außenwirtschaftlicher Risiken jedoch deutlich herabgesetzt.“DGB-Chef Reiner Hoffmann hatte „einen ordentlichen Zuschlag“gefordert. Bisher stieg der 2015 eingeführte Mindestlohn einmal, nämlich 2017 von 8,50 auf 8,84 Euro pro Stunde.
RWE-Chef: Kohleausstieg bis 2030 nicht zu schaffen
DÜSSELDORF (dpa) - Vor dem Start der Kohlekommission an diesem Dienstag hat RWE-Chef Rolf Martin Schmitz einen Kohleausstieg bis 2030 als nicht machbar eingestuft. „Das ist nicht zu schaffen, selbst wenn die erneuerbaren Energien bis dahin 65 Prozent des Strombedarfs decken können“, sagte Schmitz der Düsseldorfer „Rheinischen Post“. Es gebe auch noch nicht genug Gaskraftwerke für die Versorgungssicherheit. Außerdem verlaufe der Netzausbau schleppend. Schmitz kündigte an, im Fall eines vorzeitigen Ausstiegs Schadenersatz vom Staat zu fordern: „Wenn der Staat aus politischen Gründen Unternehmen enteignet, steht ihnen Schadenersatz zu. Wer zu früh aus der Kohle aussteigt, wird dafür teuer bezahlen müssen.“Es stünden 35 000 Arbeitsplätze bei einem Ausstieg unmittelbar auf dem Spiel.