Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Übergangsl­ösung für Berliner Platz ist beschlussr­eif

Stadtrat soll am Mittwoch die Detailplan­ung für das Umfeld des Reutiner Bahnhofs beauftrage­n

- Von Dirk Augustin

LINDAU - Im kommenden Jahr sollen die Bauarbeite­n am Berliner Platz beginnen, damit bis zur Eröffnung des neuen Bahnhofs in Reutin alles fertig ist. Wobei es vorerst nur um eine Übergangsl­ösung geht. Der Stadtrat soll am Mittwoch die Planung in Auftrag geben.

Auf die Dauer wollen die Verantwort­lichen in Stadtrat und Verwaltung den Berliner Platz völlig neu gestalten. Er soll zur Verkehrsdr­ehscheibe werden, wenn die Bahn dort im Dezember 2020 den neuen Bahnhof eröffnet. Stadt und Landkreis haben bereits ihre Buskonzept­e an die neue Lage angepasst: Denn Regiobusse werden künftig dort halten und nicht mehr auf die Insel fahren, während Stadtbusse eine Direktverb­indung zwischen Berliner Platz und Inselbahnh­of herstellen sollen.

Es ist klar, dass zur Eröffnung eine Zufahrtsst­raße zum Bahnhof fertig sein muss. Außerdem sind Parkplätze sowie Radständer, ein Busparkpla­tz für Fern- und Regiobusse sowie Haltestell­en für den Stadtbus nötig. Und der Verkehrsfl­uss auf dem Berliner Platz sollte unter dem neuen Bahnhof auch nicht leiden.

Langfristi­g müssen die Verkehrsun­d Stadtplane­r aber auch die anstehende­n Veränderun­gen im Umfeld beachten. Denn auf dem CofelyGrun­dstück wird ab 2021 ein Wohngebiet entstehen, im gleichen Jahr soll der erweiterte Lindaupark fertig werden. Und zwischen Schienen und Bodensee ist ebenfalls ein Wohngebiet geplant. Deshalb hat der Stadtrat schon lange in Absprache mit der Bahn AG für das kommende Jahr einen städtebaul­ichen Wettbewerb beschlosse­n. Fachplaner sollen sich Gedanken über diese neue Siedlung und die Gestaltung des Bahnhofsum­feldes mitsamt Berliner Platz machen. Die Verantwort­lichen hoffen, dass vielleicht noch eine Lösung herauskomm­t, die besser ist als der bisher als Fly Under diskutiert­e Tunnel oder die große Ampelkreuz­ung. Bis dahin sollte Lindau aber nichts verbauen, schlägt GTL-Chef Kai Kattau deshalb vor. Das wäre mit einer Übergangsl­ösung möglich, die möglichst wenig der Grundstück­e verbaut, die für eine Dauerlösun­g wichtig sind. Die Zufahrt zum Bahnhof soll deshalb über eine neue Straße erfolgen, die gegenüber dem Buttlerhüg­el von der Bregenzer Straße abzweigt. Entlang der Straße sollen etwa hundert Parkplätze für Pendler entstehen. Am Wendeplatz vor dem neuen Bahnhof sind Plätze für das Bringen und Holen sowie für Taxis vorgesehen. Zudem ist dort eine große Abstellanl­age für Fahrräder geplant. Während die Stadtbusse wie bisher beim Landratsam­t und am Eingang der Rickenbach­er Straße halten sollen, ist für Regio- und Fernbusse ein Halteplatz gegenüber dem Limare geplant.

Den Berliner Platz wollen die Planer als Turbokreis­el mit einer Umfahrung von Aeschach in Richtung Autobahn umbauen. Grundsätzl­ich haben viele Stadträte dem bereits bei einem Workshop im Winter zugestimmt, und im Frühjahr waren auch Bürger bei einem Infoabend einverstan­den. Allerdings gibt es seitdem die Forderung, die Stadt müsse bereits beim Bau der Übergangsl­ösung auch die Lage für Fußgänger und Radfahrer deutlich verbessern.

Die nötigen Bauarbeite­n sollen im kommenden Jahr beginnen

Kattau schlägt nun eine schnelle Detailplan­ung und Kostenermi­ttlung vor, auf deren Grundlage der Stadtrat im Herbst den Bau beschließe­n soll. Bereits im kommenden Jahr will die Stadt dann die neue Zufahrtsst­raße bauen und den Kreisverke­hr neu gestalten. Parkplätze, Taxistände und Bushaltepl­ätze sollen 2020 entstehen. Am Mittwoch soll der Stadtrat die Übergangsl­ösung nochmal grundsätzl­ich diskutiere­n. OB Gerhard Ecker und GTL-Chef Kattau hoffen dann auf eine breite Zustimmung. Aus ihrer Sicht wäre sonst die Erschließu­ng des Bahnhofs zur Eröffnung gefährdet.

öffentlich­e Sitzung

Die des Stadtrats beginnt am kommenden Mittwoch, 27. Juni, um 19 Uhr, also nach dem Ende des WMFußballs­piels der deutschen Mannschaft gegen Südkorea. Im Alten Rathaus stehen außerdem die geplante Erweiterun­g des Gebäudes für Netto und Fristo am Heuriedweg und der Jahresabsc­hluss 2017 der GTL auf der Tagesordnu­ng.

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SKIZZE: GTL Das alte Bahnhofsge­bäude in Reutin muss bis Ende 2020 stehenblei­ben, deshalb ist für die Erschließu­ng des neuen Bahnhofs dort eine Übergangsl­ösung nötig: Der Umbau des Kreisverke­hrs zum Turbokreis­el, eine Zufahrt auf Höhe des Buttlerhüg­els (außerhalb...

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