Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Der direkte Weg zum Tor führt zum Erfolg
Der SV Eglofs gewinnt auch sein drittes Relegationsspiel und spielt künftig in der Fußball-Bezirksliga
TETTNANG - Schlachters, Haslach und erneut Haslach sind die Spielorte der Relegation zur Bezirksliga gewesen. Der Sieger hieß jedes Mal Eglofs. 2:1 gegen Lindau, 5:2 gegen Vogt und am Samstag 2:1 gegen Tettnang und fertig war der Aufstieg. Während Eglofs kompakt auftrat, ließ Tettnang im entscheidenden Spiel die Stärken vermissen.
Der SV Eglofs ist eine Mannschaft, die nicht lang fackelt. Vom Anstoß weg wird der direkte Weg zum Tor gesucht, kein links, kein rechts, nur geradeaus. Das Runde muss so schnell wie möglich ins Eckige. In allen drei Relegationsspielen zur Bezirksliga erzielte die Mannschaft des scheidenden Trainers Klaus Schmähl relativ früh das 1:0. In der ersten Partie gegen Lindau war es Pascal Rasch (2.). Am vergangenen Dienstag brachte Philipp Gumboldt gegen Vogt nach zwei Minuten sein Team in Führung und in der entscheidenden Partie gegen Tettnang war es erneut Rasch der traf, diesmal mit Verspätung. Es war bereits die vierte Minute.
Anschauen genügt nicht
Die Mannschaft des TSV Tettnang hat sich die beiden Relegationsspiele in Schlachters (2:1-Sieg gegen Lindau) und in Haslach (5:2 gegen Vogt) geschlossen angeschaut. Sie waren vorgewarnt. Das Ergebnis war aber das Gleiche. Der Sieger hieß erneut Eglofs. Der SVE ging früh in Führung, überstand eine kurze Drangphase der Tettnanger und schlug nach 13 Minuten erneut zu. Pascal Rasch auf Fabian Meroth, Tettnangs Torhüter Daniel Geibel versuchte zu retten, aber Meroth schob den Ball an ihm vorbei. Die 1030 Zuschauer in Haslach waren irgendwie irritiert, sofern sie nicht Fans des SV Eglofs waren. „Wir hatten uns in der Pause viel vorgenommen, haben uns noch einmal heiß gemacht, aber es lief trotzdem anders“, sagte der zur Halbzeit eingewechselte Raphael Weiß. „Wir haben nicht das gezeigt, was wir können. Vielleicht hat uns die große Kulisse gehemmt“, meinte TSV-Abwehrspieler Marvin Tabler.
Eglofs Trainer Klaus Schmähl, der nach dem Aufstieg in die Bezirksliga sein Amt niederlegt (für ihn kommt der 42-jährige Florian Kirchmann) war einfach nur sprachlos. „Zu Beginn der Relegation haben wir gesagt, schön, dass wir dabei sind. Dann hatte die Mannschaft einen unglaublichen Lauf und wir haben gesagt, diesen letzten Schritt machen wir auch. Es ist eine starke Leistung der Mannschaft, die immer an sich geglaubt hat.“
Wie groß das Zusammengehörigkeitsgefühl ist, zeigt sich an der Person von Pascal Rasch, der in den drei Relegationsspielen fünf der neun Tore erzielte. Rasch gab vor der Rückrunde bekannt, dass er zur neuen Saison nach Beuren wechseln würde. „Er hat sich im Training reingehängt und auch in jedem Spiel“, betonte Schmähl. Und Rasch gab sich nach dem Aufstieg ganz bescheiden. „Was bin ich ohne meine Nebenleute. Sie spielen mich so gut an, dass ich treffen muss“, sagte der 23-Jährige. Nicht jeder Angriff mit Pascal Rasch führte zum Erfolg, aber der Stürmer hat in der Relegation die wichtigen Tore für Eglofs geschossen.
Die guten Spieler des TSV Tettnang spielten dagegen unter ihren Möglichkeiten. Nils Maurer scheiterte in aussichtsreicher Position an SVE-Torhüter Selim Reger (8.). Nur eine Minute vorher scheiterte Fabio Di Modgno ebenfalls am SVE-Torhüter. Was danach folgte lässt sich so beschreiben: Viele Fehlpässe, mangelnde Aggressivität und keine zündenden Ideen, um Eglofs Hintermannschaft zu überwinden.
Einmal klappte es, nach 74 Minuten. Fabio Di Modugno traf. Und wieder verpasste es Tettnang geradlinig zu spielen. Eglofs war bei den Gegenstößen stets gefährlicher. „Es war nicht unser Tag“, meinte Marvin Tabler.
Man kann und will ihm nicht widersprechen. Übrigens: Der SV Eglofs ist nach Neuravensburg (Saison 2003/2004) die zweite Mannschaft, die in den vergangenen 14 Jahren alle drei Relegationspiele gewonnen hat. Zuletzt hatte fast immer der Bezirksligist die Nase vorn.