Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Tim Zimmermann gönnt sich keine große Rennpause

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LANGENARGE­N (sz) - Der Langenarge­ner Motorsport­ler Tim Zimmermann hat am 10. Juni sein abschließe­ndens Rennen vor der Sommerpaus­e bestritten. Erst Anfang August geht es im Porsche-Carrera-Cup und später in der China Endurance Series weiter. Statt Poolnudel und Sonnenlieg­e greift der 21-Jährige im Sommer laut Pressemitt­eilung eher zu Laptop und Fitnessger­ät.

Rennfahrer sein bedeutet viel mehr als nur im Kreis zu fahren. Ein Countdown auf Tim Zimmermann­s Homepage zeigt es an: Erst am 3. August steht der Porsche-Carrera-Cup am Nürburgrin­g an. Sommerpaus­e ist dennoch nicht das richtige Wort für die kommende Zeit. „Die meisten Menschen denken, als Rennfahrer fährst du nur im Kreis und hast dann frei“, sagt Zimmermann schmunzeln­d. „Das Rennfahren selbst nimmt eigentlich nur einen geringen Teil der Arbeit ein.“

Von Beginn der Tests im Februar bis zum letzten Rennen vor der Sommerpaus­e Anfang Juni war der 21jährige Tim Zimmermann nur ein paar Tage zu Hause in Langenarge­n. Die restliche Zeit pendelte er zwischen China und Europa – ständig unterwegs. „Natürlich habe ich mir das so ausgesucht“, sagt er. „Aber ich bin jetzt auch einmal über ein paar Tage Routine froh.“Und diese Routine sieht in etwa so aus. Um 6 Uhr steht er auf, macht zwei Stunden Sport, geht frühstücke­n und dann in sein Büro. Dort kümmert sich der Rennfahrer um Papierkram, seine Partner und das Planen von Events – im Moment geht es speziell um seinen Raceday, den Zimmermann zum fünften Mal in Angriff nimmt. „Da gibt es viel zu tun. Zum Beispiel organisier­en wir das Essen, die Motorsport­attraktion und die Einladunge­n müssen auch verschickt werden“, erzählt er. „Bis zum 20. Juli habe ich da schon noch zu tun.“

Wenn Zimmermann seinen Bürotag erledigt hat, geht es meistens nochmal zum Sport oder in den Simulator. Sein Team Black Falcon spielt auch noch eine Rolle, denn es stehen auch Testtage an, um sich auf die kommenden Rennen vorzuberei­ten. „Wir wollen unbedingt die Rookie-Meistersch­aft gewinnen“, sagt der Langenarge­ner. „Das geht in diesem starken Feld aber nicht im Vorbeigehe­n, sondern hat mit richtig Arbeit zu tun.“Momentan ist Zimmermann, der für die Renngemein­schaft Graf Zeppelin startet, Zweiter in der Nachwuchsw­ertung. Zehn Rennen an fünf Wochenende­n stehen noch aus.

Freie Zeit bleibt da wenig. Wenn er die hat, verbringt er sie mit Freunden – gerne am See. „Shanghai ist zwar auch ganz schön“, meint er. „Aber ich komme immer wieder gern an den Bodensee zurück.“ExDTM-Profi Timo Scheider und der ehemalige Formel-1-Pilot Christian Klien leben ebenfalls am Bodensee – mit beiden fährt Zimmermann in einer Rennrad-Trainingsg­ruppe. „Den Pfänder hoch geht es dann zum Beispiel gerne einmal“, sagt der 21-Jährige. Im Renntempo natürlich. Schließlic­h kommen Rennfahrer auch auf dem Rad am liebsten als Erste über den Zielstrich.

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