Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Sechs Gelbe Karten bedeuten WM-Aus
Senegal scheitert an Fair-Play-Wertung und Kolumbien
SAMARA (dpa) - Senegal ist bei der WM als letztes afrikanisches Team ausgeschieden. Gegen Kolumbien verlor Senegal mit 0:1 und verpasste wegen des schlechteren Abschneidens in der Fair-Play-Wertung gegenüber den punkt- und torgleichen Japanern den Sprung ins Achtelfinale. Die Senegalesen sahen mehr Gelbe Karten als die Asiaten. Vor dem Senegal waren bereits die afrikanischen Teams Tunesien, Marokko, Ägypten und Nigeria gescheitert.
Vor 41 970 Zuschauern erzielte Yerry Mina in der 74. Minute den Siegtreffer für Kolumbien. Die Südamerikaner, die früh ohne den verletzten Bayern-Star James Rodriguez auskommen mussten, schlossen die Gruppe H durch den zweiten Sieg sogar noch als Gruppenerster ab. Die Fans aus Südamerika sorgten mit ihren gelben Trikots und den lautstarken Gesängen für Heimspiel-Atmosphäre in Samara. Ihre Mannschaft ließ es indes lange verhaltener angehen. Obwohl die Kolumbianer die Partie gewinnen mussten, um sicher in die K.o.-Runde einzuziehen, setzten sie nicht von Beginn an auf Offensive.
Die Kolumbianer kamen zunächst nicht in den Rhythmus. Sie kreierten fast nur nach ruhenden Bällen gefährliche Situationen. Juan Quintero brachte mit einem tückischen Freistoß-Aufsetzer Senegals Torhüter N'Diaye in Verlegenheit (12.) – viel mehr hatte das Spiel bis zu Minas Treffer nicht zu bieten.
Für Diskussionen sorgte Schiedsrichter Milorad Mazic. Nach einer harten Attacke des Kolumbianers Davinson Sanchez gegen Superstar Sado Mané im Strafraum entschied der Referee zunächst auf Strafstoß, nahm ihn aber nach Hinweis der Beobachter in Moskau und einem Blick auf die Fernsehbilder zurück. Ganz eindeutig war die Situation nicht.