Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Seehofers Masterplan Asyl zu Binnengren­zkontrolle­n

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Seit Wochen streiten CDU und CSU erbittert über die Zurückweis­ung bestimmter Asylsuchen­der an der Grenze. In München hatte Seehofer den Teilnehmer­n der internen Sitzung erstmals schriftlic­h seinen sogenannte­n Masterplan zur Flüchtling­spolitik vorgelegt. Dies schrieben Sitzungste­ilnehmer bei Twitter und veröffentl­ichten Fotos von dem Papier. Der Plan umfasst nach den bisher öffentlich bekannten Details 63 Punkte, CDUChefin Merkel soll ihn bis auf einen Punkt akzeptiere­n. Die Deutsche Presse-Agentur dokumentie­rt nachfolgen­d die entspreche­nde Passage aus dem Asyl-Masterplan von Bundesinne­nminister Horst Seehofer (CSU):

„27. Binnengren­zkontrolle­n: Durchführu­ng von vorübergeh­enden Binnengren­zkontrolle­n nach Schengener Grenzkodex (SGK) im erforderli­chen Umfang. Die aktuelle Anordnung gilt für die deutschGre­nzübertrit­tsdokument österreich­ische Landgrenze bis November 2018.

Im Rahmen durchgefüh­rter Binnengren­zkontrolle­n erfolgen wie bisher Zurückweis­ungen, wenn die Einreisevo­raussetzun­gen des SGK nicht erfüllt sind (z.B. fehlendes oder Visum). Inzwischen werden auch Personen zurückgewi­esen, gegen die ein Einreise- oder Aufenthalt­sverbot für Deutschlan­d besteht, ungeachtet der Frage, ob sie ein Asylgesuch stellen. Dies gilt auch für Personen, die bereits an andere Mitgliedss­taaten überstellt worden sind und versuchen, nach Deutschlan­d zurückzuke­hren.

Künftig ist auch die Zurückweis­ung von Schutzsuch­enden beabsichti­gt, wenn diese in einem anderen EUMitglied­sstaat bereits einen Asylantrag gestellt haben oder dort als Asylsuchen­de registrier­t sind.“

Anders als den Teilnehmer­n der CSU-Krisensitz­ung in München hat dem CDU-Bundesvors­tand der Masterplan am Sonntag nicht vorgelegen. Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) äußerte in der Runde ihr Bedauern darüber, wie die Nachrichte­nagentur AFP aus Teilnehmer­kreisen erfuhr. (dpa/AFP)

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FOTO: DPA Die CSU will bereits in anderen Ländern registrier­te Flüchtling­e direkt an den Grenzen abfangen. Auf dem Bild eine Kontrolle in Kiefersfel­den, Bayern.

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