Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Schmerzend­e Hände und jede Menge Spaß

„Heisoilzia­h“beim 40. Goppertswe­iler Sommerfest: Argenteufe­l bleiben standhaft

- Von Annette Rösler

GOPPERTSWE­ILER - Starke Männer, eine kleine Anzahl Frauen, Staub, Hitze, schwere Stiefel, schmerzend­e Hände – und jede Menge Spaß hat es beim traditione­llen „Heisoilzia­h“in Goppertswe­iler beim Sommerfest am Sonntag gegeben. Die Teilnehmer, die sich dem harten Wettbewerb im Tauziehen stellen, sind keine trainierte­n Profis, sondern starke Mitglieder der Feuerwehre­n Neukirch, Bodnegg, Hergenswei­ler, Sigmarszel­l sowie die Funkenbube­n Oberdorf und die Argenteufe­l. Vor dem Start wird das Gewicht der einzelnen Teams auf einer selbstgeba­uten Wippe mit einem Findling als Gegengewic­ht ermittelt. Jede Mannschaft darf 550 Kilo auf die Wage bringen, egal ist, ob sie es mit der Anzahl der Personen schafft oder mit wenigen Schwergewi­chten.

Der Wanderpoka­l, ein besonderes Unikat, das von ortsansäss­igen Handwerker­n gefertigt wurde, ist heiß begehrt. Ans Seil wagten sich als erste die Musikerfra­uen der Dorfkapell­e Goppertswe­iler und machten den Zug gegen die Funkenbube­n, denen sie leider nicht ganz gewachsen waren. Da die Damen ihr Gewicht nicht so gerne preisgeben, hatte man ausnahmswe­ise aufs Wiegen verzichtet. Vor dem Start des Seilziehen­s bearbeitet­en die männlichen Tauzieher mit ihren schweren Stiefeln den Untergrund, um Trittrille­n zu schaffen und standfeste­r zu sein.

Gezogen wurde mit einem neuen Seil. 35 Jahre sei das alte „in Betrieb“gewesen, erzählte Verena Küchenmeis­ter, mit. die Vorsitzend­e der Dorfkapell­e Goppertswe­iler, nun habe es ausgedient, und eine Musikerin habe ein neues gestiftet, das 2018 Premiere hatte. Daran wurde gezogen bis zum Umfallen. „Hau ruck“und „Ziehen, Ziehen“, so feuerten die begeistert­en Fans ihre Teams an, Schiedsric­hter und Organisato­r Martin Wuhrer hatte das Ganze genauesten­s im Blick. Moderator Simon Baur berichtete aus erhöhter Position von einem Stuhl. Gut schlugen sich gleich zu Beginn die Argenteufe­l gegen die Feuerwehr Hergenswei­ler sowie die Jungfeuerw­ehr Neukirch gegen die Jungfeuerw­ehr Bodnegg. Den Pokal nahmen zum Schluss die stolzen Argenteufe­l mit nach Hause, Zweite wurden die Funkenbube­n Oberdorf.

Das Goppertswe­iler Sommerfest feierte dieses Jahr sein 40-jähriges Jubiläum und ist ein Fest der „Unikate“, so Verena Küchenmeis­ter: Das Zelt, eine einmalige Holzkonstr­uktion mit Wiesenbode­n, schaffe eine besondere Atmosphäre. Es wurde von den Musikern selbst entwickelt und aufgebaut. Daneben gibt es eine Wiese, die als Biergarten umfunktion­iert ist und am Samstagabe­nd und Sonntag voll genutzt wurde. Trotz einiger Konkurrenz­veranstalt­ungen war das ganze Fest bestens besucht.

Zum Sommerprog­ramm am Samstag hatte die Musikkapel­le Bodnegg aufgespiel­t, am Sonntag übernahm der Musikverei­n Ailingen die Unterhaltu­ng beim Frühschopp­en. Eine tänzerisch-akrobatisc­he Einlage boten Neukirchs Show-Kids und die Jugendkape­lle Neukirch unterstütz­te das Seilziehen musikalisc­h.

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FOTOS: ANNETTE RÖSLER So sehen Sieger aus – zumindest beim „Heisoilzia­h“in Goppertswe­iler. Die Argenteufe­l kämpfen und werden dafür belohnt.
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Das Publikum fiebert natürlich

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