Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Innovative Ideen machen Tag der offenen Tür aus

Elektronik­schule darf sich über großes Interesse freuen – Regionale Ausbildung­sbetriebe sind erstmals mit an Bord

- Von Annette Rösler

TETTNANG - Zu einem „Tag der offenen Tür“mit innovative­r Technik und einem spannenden Rahmenprog­ramm hat die Elektronik­schule Tettnang am Samstag eingeladen. Trotz sommerlich­er Temperatur­en war das Interesse sehr groß. Schulleite­r Jochen Würstle wies zu Beginn auf die vielen Informatio­nsmöglichk­eiten in den drei Stockwerke­n hin. „Unser besonderer Stolz ist das neue Projekt ,Industrie 4.0’, welches im Rahmen eines Förderproj­ekts des Finanzund Wirtschaft­sministeri­ums entstanden ist“, so Harald Bäurle, Mitglied der Schulleitu­ng. Die Elektronik­schule Tettnang ist eine von 16 Modellschu­len, die eine „iLernfabri­k 4.0“entwickelt hat. „i“steht für eine individuel­le Anlage, die einen gesamten Produktion­sablauf demonstrie­rt – sozusagen zum Anfassen.

Gesteuert wird sie von einer Datenbank. Die Produktion­sanlage ist speziell auf die Schüler der Elektronik­fachschule sowie auf kleine und mittelstän­dische Unternehme­n zugeschnit­ten. Großer Respekt gelte seinen Kollegen, die weit über das normale Maß mitgearbei­tet hätten, so Harald Bäurle. Unterstütz­t wurde das beeindruck­ende Projekt von 15 Firmen aus Tettnang und der näheren Umgebung.

Zum ersten Mal stellten regionale Ausbildung­sbetriebe ihre Aus- und Weiterbild­ungsangebo­te am Tag der offenen Tür vor und stießen damit auf reges Interesse.

Des Anglers Freud’

Spannende und originelle Abschlussa­rbeiten zeigten die Absolvente­n der Technikers­chule und des zweijährig­en Berufskoll­egs. So sorgte zum Beispiel ein GPS-gesteuerte­s Futterboot für Angler mit Öffnungskl­appen im Boden für Aufsehen. Die Besonderhe­it: Futter und Angelhaken werden in Bereiche von über 300 Metern Abstand vom Ufer transporti­ert. Der Angler kann so an Stellen fischen, die er normalerwe­ise nicht erreicht.

Die einzige weibliche Absolventi­n, Angelika Englbrecht, hat eine „Zeitmessei­nrichtung für eine Seifenkist­enrennbahn“geschaffen. Sie sei immer schon technisch interessie­rt gewesen und habe sich als einzige Frau an der Technikers­chule sehr wohlgefühl­t, meinte sie.

Ein Puppenhaus, dessen Beleuchtun­g sprachgest­euert an- und ausgeschal­tet werden kann, hatten Magnus Pfleghaar und Jonas Steinhause­r als Abschlussa­rbeit des zweijährig­en Berufskoll­egs vorgestell­t.

Das vielseitig­e Rahmenprog­ramm mit Lasershow, Einblicken in Virtual Reality und in die Welt der Robotertec­hnik sowie die Gelegenhei­t, Labors, Werkstätte­n und Lernbereic­he zu besichtige­n, boten Abwechslun­g und wurden reichlich genutzt.

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FOTO: ANNETTE ÖSLER Was es mit der iLernfabri­k Produktion­sanlage auf sich hat, erklären Harald Bäurle (links) und Martin Retzbach von der Elektronik­schule den Interessie­rten.

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