Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Münchner Frühstart

Niko Kovac legt beim FC Bayern München los – Gnabry will „Minimum einen Titel“

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MÜNCHEN (SID/dpa) - Den neuen Trainer werden die Fans von Bayern München erst einmal nicht zu Gesicht bekommen. Bis 1. August findet das Training der Münchner wegen umfangreic­her Baumaßnahm­en am Trainingsg­elände unter Ausschluss der Öffentlich­keit statt. Doch nicht nur das Gelände an der Säbener Straße wird runderneue­rt: Auch Niko Kovac soll beim Rekordmeis­ter einen Umbruch einleiten. Nur 44 Tage nach seinem DFB-Pokaltrium­ph mit Eintracht Frankfurt gegen den FC Bayern legt Kovac los.

Sieben Wochen Vorbereitu­ng

Der 46-Jährige, der das schwere Erbe von Jupp Heynckes antritt, steht vor einer großen Herausford­erung. Die siebte Meistersch­aft in Folge ist Pflicht für Kovac, der Pokalsieg und vor allem der ersehnte Titel in der Champions League sind erwünscht. Dazu muss der bisherige Frankfurte­r so nebenbei das in die Jahre gekommene Münchner Starensemb­le für eine erfolgreic­he Zukunft rüsten – und kurzfristi­g das WM-Trauma aus den Köpfen der Spieler kriegen. Manuel Neuer, Thomas Müller, Joshua Kimmich und Co. starten in drei Wochen in die Vorbereitu­ng.

Kovac soll seine Schützling­e dazu bringen, „besser zu spielen“, wie es Präsident Uli Hoeneß schon früh in das Pflichtenh­eft des einstigen Bayern-Profis schrieb. Von 2001 bis 2003 lief der in Berlin geborene frühere kroatische Nationalsp­ieler und -trainer für die Münchner auf; sein Vertrag ist bis zum 30. Juni 2020 datiert.

Dass Kovac die Bayern „sehr gut kennt, ist wichtig. Er weiß, wie unser Verein funktionie­rt“. Deshalb glaubt Hoeneß, „dass wir mit Niko viel Spaß haben werden“.

Offen sind vor dem Auftakt noch einige Personalfr­agen. Seit Wochen wird über die möglichen Abgänge von Jérôme Boateng, Arturo Vidal, Juan Bernat, Thiago und allen voran Robert Lewandowsk­i spekuliert. Der Pole will angeblich mit aller Macht weg, die Bayern legten mehrmals ihr Veto ein. „Das 200-Millionen-Preisschil­d ist Quatsch. Robert wird nicht verkauft und spielt nächste Saison bei uns“, sagte Hoeneß.

Große Investitio­nen schloss er für diesen Sommer aus. Bisher haben die Bayern Leon Goretzka von Schalke 04 verpflicht­et, zudem kehren die Leihgaben Serge Gnabry (Hoffenheim), der „Minimum einen Titel gewinnen“möchte, und Renato Sanches (Swansea) zurück. Für Hoeneß ist dies völlig ausreichen­d: „Wir haben riesiges Potenzial.“Allerdings haben elf Profis aus dem Kader die 30 schon überschrit­ten wie Arjen Robben (34), Franck Ribéry (35), Rafinha (32), Manuel Neuer (32), Sandro Wagner (30) und Vidal (31) oder erreichen diese Marke in diesem Jahr wie Javi Martínez, Boateng, Lewandowsk­i, Mats Hummels und Sven Ulreich. Thomas Müller wird 29.

Mehr als sieben Wochen hat Kovac Zeit, die Mannschaft auf den Bundesliga­start am 24. August einzustimm­en. Pflichtspi­elauftakt ist der 12. August, wenn die Münchner im Supercup gegen den Ex-Club ihres Trainers das erste Titelchen der Saison gewinnen wollen. Die Erstrunden-Aufgabe im DFB-Pokal beim Nord-Regionalli­gisten SV Drochterse­n/Assel am 18. August sollten die Bayern im Vorbeigehe­n erledigen.

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FOTO: IMAGO Wollen bald gemeinsam über Erfolge lachen: Thomas Müller (vorne) und Trainer Niko Kovac (Mitte), hier noch Gegner im Pokalfinal­e.

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