Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Alptraum Achtelfina­le

Mexiko will endlich ersehntes fünftes Spiel – ausgerechn­et gegen einen der ganz großen Topfavorit­en

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SAMARA (dpa) - Wenn die Mexikaner an Brasilien denken, sind die jüngsten Erinnerung­en positiv. Furioses 4:3 im Confed-Cup-Finale 1999, olympische­s Gold und Tränen bei Neymar nach dem 2:1 in London 2012. Einen Titel kann der Weltmeiste­r-Bezwinger von Juan Carlos Osorio zwar am Montag (16 Uhr/ZDF) in Samara nicht gewinnen, dafür aber den jahrzehnte­langen Achtelfina­lAlptraum endlich hinter sich lassen. Seit 1994 war El Tri stets in der ersten K.o.-Runde nach der Gruppenpha­se gescheiter­t. Ins Viertelfin­ale ging es nur bei Weltmeiste­rschaften im eigenen Land, 1970 und 1986.

„Wir sind gekommen, um Geschichte zu schreiben und es liegt ganz in unseren Händen“, sagte CoKapitän Andrés Guardado vor dem Duell mit dem Rekordwelt­meister. Er war genauso wie Keeper Guillermo Ochoa und Spielführe­r Rafael Márquez 2006, 2010 und 2014 dabei, als die Mittelamer­ikaner in der Runde der letzten 16 scheiterte­n. Nun soll es endlich her, das ersehnte fünfte Spiel bei einer WM. Die Reihe der sechs Achtelfina­l-Knockouts: ●

WM 1994: 1:3 n.E. gegen Bulgarien

Zum Auftakt der Niederlage­nserie 2014 hätte es gegen die Niederländ­er beinahe gereicht. fehlte gegen Bulgarien nicht viel. Nach einem 1:1 in 120 Minuten ging es ins Elfmetersc­hießen, doch drei von vier Mexikanern vergaben. El Tri verpasste das Duell mit Weltmeiste­r Deutschlan­d im Viertelfin­ale.

WM 1998: 1:2 gegen Deutschlan­d

Auch gegen Deutschlan­d hätte es fast mit dem Einzug in die nächste Runde geklappt. Nach der Pause ging Mexiko mit 1:0 in Führung, doch Jürgen Klinsmann und Oliver Bierhoff drehten das Spiel.

WM 2002: 0:2 gegen die USA

Ein schwarzer Tag. Eigentlich wollte das Team die Vormachtst­ellung in Amerika untermauer­n und das Achtelfina­l-Trauma überwinden, stattdesse­n folgte ein enttäusche­ndes 0:2. Rafael Márquez verliert die Nerven und sieht die Rote Karte.

WM 2006: 1:2 n.V. gegen Argentinie­n

In einem Krimi im ausverkauf­ten Leipziger Zentralsta­dion reicht es für die Mexikaner auch 2006 nicht. Zwar bringt Márquez El Tri in Führung, doch postwenden­d gleicht Topstürmer Crespo aus. Ein Traumtor in Vollendung von Maxi Rodriguez beendet in der Verlängeru­ng alle Viertelfin­al-Träume.

WM 2010: 1:3 gegen Argentinie­n

Angetriebe­n vom wildgeword­enen Trainer Maradona und angeführt von Doppeltors­chütze Tévez lässt der Doppel-Weltmeiste­r dem Außenseite­r diesmal keine Chance. Argentinie­n schlägt Mexiko mit 3:1, Chicharito gelingt der Ehrentreff­er.

WM 2014: 1:2 gegen die Niederland­e

So nah wie in Brasilien war das Team um Kapitän Márquez dem Viertelfin­ale nie. Im Glutofen von Fortaleza führte Mexiko bis zur 88. Minute dank eines Treffers von Giovani dos Santos mit 1:0. Doch der spätere Halbfinali­st Niederland­e ergab sich nicht. Tor Sneijder, Foul an Robben, Elfmeter Huntelaar: Aus 1:0 wurde blitzschne­ll 1:2.

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FOTO: DPA

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