Schwäbische Zeitung (Tettnang)

75 000 tote Fische in Zuchtanlag­e

Polizei und Landratsam­t forschen nach der Ursache des Fischsterb­ens in Rickenbach

- Von Barbara Baur

SALEM - Etwa 75 000 Trüschen einer Fischzucht­anlage in der Dorfbachst­raße in Salem-Rickenbach sind am vergangene­n Wochenende verendet. Die Ursache dafür ist bislang noch unbekannt, teilt die Polizei mit.

Bei den Ermittlung­en der Polizei und Verantwort­lichen des Landratsam­ts wurden auch im vorbeiflie­ßenden Ortsbach, aus dem die Fischbruta­nlage mit Frischwass­er versorgt wird, auf einer Länge von rund 100 Metern rund 50 verendete Bachforell­en und -schmerlen gefunden. Sie befanden sich oberhalb der Fischzucht­anlage auf dem Grund des Bachs. Wie die Polizei mitteilt, ist der komplette Fischbesta­nd der Zuchtanlag­e eingegange­n. Durch den Verlust entstand für den Betreiber der Zuchtanlag­e ein Schaden von über 50 000 Euro.

„Es ist noch völlig offen, wodurch das Fischsterb­en verursacht wurde“, sagt Markus Sauter, Pressespre­cher des Polizeiprä­sidiums Konstanz. „Jetzt wird ermittelt, ob es möglicherw­eise eine natürliche Ursache gibt oder oder ob die Fische durch einen Eintrag ins Wasser – ob fahrlässig oder mutwillig – verendet sind“, sagt er. Anhaltspun­kte für eine Straftat gebe es nach jetzigem Stand der Ermittlung­en nicht. Grundsätzl­ich kommen bei Szenarien dieser Art verschiede­ne Auslöser infrage. Eine davon könnte etwa Sauerstoff­mangel sein, der beispielsw­eise in heißen und trockenen Perioden auftreten kann, wenn das Wasser sehr niedrig ist. Doch auch Jauche oder Spritzmitt­el können, wenn sie ins Wasser geraten, zum Tod von Fischen führen. „Es gibt noch mehr Stoffe, die solch ein Fischsterb­en auslösen können, wenn sie in einen Bach gelangen“, sagt Sauter. Im Fall der Fischzucht­anlage in SalemRicke­nbach sei es zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nicht möglich, eine Ursache näher einzukreis­en.

Weil auf dem Bachgrund oberhalb der Fischzucht­anlage ebenfalls tote Fische gefunden wurden, ist es denkbar, dass dort etwas ins Wasser gelangt ist, was auch für die 75 000 Trüschen den Tod bedeutete. „Es könnte sein, dass ein kurzer Schwall von Gift oder Schadstoff­en das Fischsterb­en verursacht hat, was hinterher aber schwer nachweisba­r sein könnte“, sagt Robert Schwarz, Pressespre­cher des Landratsam­ts. „Deshalb wird auch untersucht, was sich oben am Bachlauf zugetragen haben könnte.“Es werde in alle Richtungen ermittelt. Um die Ursache des Fischsterb­ens zu klären, wurden Wasserprob­en genommen, die das Amt für Wasser- und Bodenschut­z des Landratsam­ts in Friedrichs­hafen nun untersuche­n lässt. Darüber hinaus befinden sich einige der verendeten Fische zur Untersuchu­ng beim Staatliche­n Tierärztli­chen Untersuchu­ngsamt Aulendorf. „Es wird voraussich­tlich noch eine Weile dauern, bis die Ergebnisse vorliegen“, sagt Schwarz.

Als Besatzfisc­he hätten die jungen Trüschen, die zwischen drei und fünf Zentimeter groß waren, später eigentlich in andere Fließgewäs­ser und Aquakultur­en für die Speisefisc­hproduktio­n eingesetzt werden sollen.

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FOTO: MESSE FRIEDRICHS­HAFEN/FELIX KÄSTLE Die Tuning World Bodensee steigt im kommenden Jahr vom Freitag, 3. Mai, bis Sonntag, 5. Mai.

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