Verlorene Wette

Manche Wetten verliert man gern. Als sich zahlreiche Tettnanger Bürger im letzten Jahr in der Argentalhalle versammelt und eifrig in die Liste für den noch zu schaffenden Bürgerbus eingetragen hatten, saß im Publikum auch Neukirchs Bürgermeister Reinhold Schnell mit Mitgliedern des Gemeinderats. Hintergrund damals war die Idee der Tettnanger, mit Neukirch zu kooperieren und beide Gemeinden zugleich abzudecken. Neukirch sträubte sich damals dagegen. Stattdessen wollte man etwas Eigenes auf die Beine stellen. Beseelt von der Aufbruchstimmung im Argental habe ich damals in Laimnau mit Bürgermeister Schnell um eine Kiste Rotwein gewettet, dass der Bürgerbus in Tettnang schneller fahren werde als der in Neukirch.

Nun kommt es gerade anders herum. Während der Neukircher Bürgerbus schon seine Testrunden dreht, ist Tettnang noch in Gesprächen. Was keine Aussage zur Qualität ist, denn die Konzepte sind sehr unterschiedlich. In beiden Gemeinden gibt es engagierte Ehrenamtliche, die die Projekte vorantreiben. Und auch wenn der Prozess in Tettnang langsamer läuft als in Neukirch, hängt es angesichts der Größe der Gemeinde mit anderen Schritten der Vorbereitung zusammen.

Gleichwohl kann ich nur sagen: Hut ab! Dass Neukirch da einen solchen Sprint hingelegt hat, ist aller Achtung wert. Wie gesagt, manche Wetten verliert man gern. Und freut sich dann auch, wenn der Wein jemand anderem schmeckt.