Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Berlin erhöht Unterstützung für Zentralrat der Juden
BERLIN (dpa) - Die Bundesregierung erhöht ihre finanzielle Unterstützung für den Zentralrat der Juden in Deutschland. Die jährliche Staatsleistung wird von 10 auf 13 Millionen Euro erhöht, wie beide Seiten am Freitag in Berlin mitteilten. „Der Zentralrat der Juden muss sich wachsenden Herausforderungen stellen. Auch der gestiegene Antisemitismus in der Gesellschaft gibt mir Anlass zur Sorge“, erklärte Innenminister Horst Seehofer (CSU). „Wer unsere jüdischen Bürger bedroht, der bedroht uns alle. Auch daher ist mir die Erhöhung der Staatsleistung ein wichtiges Anliegen.“
Bericht: China wollte Spitzel im Bundestag anwerben
MÜNCHEN (AFP) - Chinesische Spione haben einem Bericht zufolge offenbar versucht, im Bundestag Spitzel anzuwerben. Nach Recherchen der „Süddeutschen Zeitung“kontaktierten sie im Sommer 2016 mehrmals einen Abgeordneten der Union. Gegen Geld habe er Expertise und Insiderwissen liefern sollen, heißt es in dem Bericht. Der Verfassungsschutz habe aber interveniert. In einem zweiten Fall, über den die „Süddeutsche“berichtete, sollen Chinas Spione sogar erfolgreich gewesen sein: Ein Mitarbeiter eines Abgeordneten soll für Informationen insgesamt 10.000 Euro erhalten haben.
Zwei Drittel wollen Abzug der Atomwaffen
GENF (dpa) - In Deutschland sind nach einer neuen Umfrage mehr als zwei Drittel der Bevölkerung dafür, Atomwaffen aus der Bundesrepublik abzuziehen. Auch in Belgien, Italien und den Niederlanden, wo ebenfalls US-Atomwaffen stationiert sind, sprechen sich deutliche Mehrheiten für einen Abzug aus — aber nicht ganz so viele wie in Deutschland. Dies berichtete das Netzwerk für eine atomwaffenfreie Welt (Ican) am Freitag in Genf. Ican war die treibende Kraft hinter dem Atomwaffenverbotsvertrag, der vor genau einem Jahr (7. Juli) von 122 Mitgliedern der Vereinten Nationen in New York angenommen worden war. Ican erhielt dafür 2017 den Friedensnobelpreis.