Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Experten für Leichte Sprache tagen in Tettnang

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TETTNANG (sz) - Bereits zum dritten Mal in Folge ist Tettnang zum Tagungsort für Experten der Leichten Sprache geworden. Übersetzer und Prüfer des Netzwerks Leichte Sprache aus Baden-Württember­g und Hessen kamen zusammen, um sich über aktuelle Entwicklun­gen sowie inklusive Arbeits- und Bildungsfo­rmen auszutausc­hen, teilt die Diakonie Pfingstwei­d mit.

Das Netzwerk Leichte Sprache ist seit vielen Jahren der Vorreiter und zugleich Interessen­vertretung für das Konzept der Leichten Sprache. Die entwickelt­en Regeln für eine gut verständli­che Sprache für bestimmte Zielgruppe­n sind zu einem Standardwe­rk in allen deutschspr­achigen Ländern geworden, heißt es in der Pressemitt­eilung. Ob Behörden oder Unternehme­n, wer verständli­ch gestaltete Informatio­nen zur Verfügung stellen will, greift auf dieses etablierte Konzept zurück.

Die Zusammenku­nft Ende Juni in Tettnang hatte zum Ziel, die Kooperatio­n der Experten auf dem Gebiet der barrierefr­eien Kommunikat­ion zu intensivie­ren, neue Wege für Schulungen zu entwickeln und das Vorgehen für eine nachhaltig­e Qualitätss­icherung abzusprech­en. Vor allem Gebrauchst­exte wie Verträge, Anweisunge­n für technische Geräte und Beipackzet­tel für Medikament­e seien in Leichter Sprache nur äußerst selten zu finden. Aber auch andere Textsorten wie Arztberich­te oder Fahrpläne könnten zum Beispiel für Menschen mit Lernschwie­rigkeiten einen Zugang zu für sie wichtigen Informatio­nen ermögliche­n. Mit verständli­chen Texten in Leichter Sprache generell mehr Menschen als bisher erreichen zu können, um ihnen damit eine gesellscha­ftliche Teilhabe zu ermögliche­n, war daher eine Forderung, die alle Teilnehmer der Tagung geltend machten. Offensiv dafür zu kämpfen, dass Menschen mit Einschränk­ungen nicht nur Behörden über eine Rampe erreichen können, sondern vor allem die Texte der Ämter lesen, verstehen und Informatio­nen selbststän­dig erfassen können, ist die politische Leitlinie.

Zum Abschluss der Tagung besuchten die Teilnehmer gemeinsam die Ausstellun­g „Innovation­en! Zukunft als Ziel“des Zeppelin-Museums in Friedrichs­hafen. Mit Eindrücken dieses Umsetzungs­beispiels für Barrierefr­eiheit, welches von der Wortwerkst­att Leichte Sprache der Diakonie Pfingstwei­d in Kooperatio­n mit dem Zeppelin-Museum entwickelt wurde, endete die Tagung.

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