Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Landrat: Die DBT ist mehr als die Gästekarte

Maria Wirth: Die Deutsche Bodensee Tourismus GmbH zu gründen, war wichtig – Geschäftsf­ührer Enrico Hess stellt Tätigkeits­bericht vor

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FRIEDRICHS­HAFEN (sig) - Der Geschäftsf­ührer der Deutschen Bodensee Tourismus GmbH (DBT), Enrico Hess, hat dem Verwaltung­s- und Kulturauss­chuss des Kreistags den Tätigkeits­bericht für 2017 vorgestell­t und vom Gremium viel Beifall erhalten. Tourismus-Expertin Maria Wirth aus Markdorf sagte, die DBT gegründet zu haben, sei wichtig gewesen. Sie appelliert­e daran, sie zu pflegen und nicht immer an der Echt Bodensee Card zu messen.

Dem schloss sich Landrat Lothar Wölfle an: Die DBT sei mehr als die Gästekarte, stellte er fest, um deren kleines Team zu loben, das eine Vielfalt an Themen bewältige.

Hess ließ die zurücklieg­enden Projekte Revue passieren und streifte die Auftritte bei der CMT in Stuttgart, wo man Hauptausst­eller für die Bodenseere­gion war und 20 Prozent mehr Broschüren als im Vorjahr über den Tresen gingen, oder die IBT in Berlin, wo man in der Baden-Württember­g-Halle Ansprechpa­rtner war. Die Markentour­nee durch die Region werde fortgeführ­t, Seminare und Workshops angeboten und bei der Landesgart­enschau 2010 in Überlingen werde man dabei sein. Die Echt Bodensee Card (EBC) begleite „das Geschäft“nach wie vor, erfreulich sei, dass sich die Diskussion versachlic­ht habe. Im DBT-Gebiet wuchsen die Gästeankün­fte im vergangene­n Jahr um 3,2 Prozent auf weit über 1,8 Millionen, die Übernachtu­ngen stiegen um 1,9 Prozent auf knapp sechs Millionen.

Wenig Online-Buchungen

Nicht besonders gefragt sind OnlineBuch­ungen, was an der kleinteili­gen Gastgebers­truktur (80 Prozent der Anbieter) liegen könnte, die sich unter anderem die Provisione­n für digitale Vertriebsf­irmen sparen wolle. Andere halten das Internet noch für ein „vorübergeh­endes Phänomen“, glaubt Hess. In Lindau seien nur 20 Prozent Buchungen (bei mehr als 2000 Gastgebern im DBT-Gebiet) online möglich.

Josef Büchelmeie­r fragte nach den Grenzen des Tourismus am Bodensee und forderte, diejenigen, die vom Tourismus profitiert­en, sollten auch die Finanzieru­ng dessen Förderung zahlen. In Sachen Grenzen geht es für Enrico Hess eindeutig um eine intelligen­te Steuerung der Besucherst­röme, was dank Digitalisi­erung und EBC erkannt werden könne. Es sei viel zu wenig bekannt, was die DBT leiste, forderte Maria Wirth eine Förderung des Ganzjahres­tourismus am See, an dem alle arbeiten sollten. Das sieht auch Kreisrat Edgar Lamm so, der Hess auffordert­e, hinsichtli­ch eines Engagement­s bei der Landesgart­enschau in Überlingen „dicke Bretter bohren“zu sollen. Wir brauchen dort die DBT, sagte er. Kreisrat Hans-Peter Wetzel wünschte sich, die Deutsche Bodensee Tourismus GmbH könnte für den gesamten Bodensee sprechen und nicht nur für dessen nördlichen Bereich.

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