Schwäbische Zeitung (Tettnang)
2,8 Millionen Betriebsrenten bedroht
BERLIN (dpa) - Finanziell angeschlagene Pensionskassen bedrohen die Altersvorsorge von Millionen Menschen. Nach Angaben der Bundesregierung haben 2,8 Millionen künftige und heutige Betriebsrentner Verträge bei Pensionskassen, mit denen die Finanzaufsicht Bafin wegen finanzieller Probleme intensive Gespräche führt. Das geht aus der Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Anfrage der Grünen hervor, wie der „Tagesspiegel“berichtete. Betroffen seien 45 der 137 Pensionskassen. Diese Kassen zahlen demnach jährlich 1,2 Milliarden Euro an Betriebsrenten und nehmen pro Jahr 2,1 Milliarden Euro an Beiträgen ein.
„Die andauernde Niedrigzinsphase und der demografische Wandel stellen Pensionskassen vor große Herausforderungen“, schreibt die Parlamentarische Finanzstaatssekretärin Christine Lambrecht (SPD) in ihrer Antwort. In einem Fall wurden bereits bestehende Anwartschaften gekürzt, so die Regierung demnach. In 29 Fällen stimmte die Bafin einer Kürzung des Rentenfaktors zu. Künftig angespartes Kapital bringt dann weniger Rente. Welche Kassen betroffen sind, sagt die Regierung nicht.
Milchbauern von Hochland verzichten auf Glyphosat
RAVENSBURG (ank) - Die den Käsehersteller Hochland beliefernden Milcherzeuger verzichten künftig komplett auf den Einsatz von sogenannten Totalherbiziden wie etwa Glyphosat auf ihren Ackerund Grünlandflächen. Entsprechende Vereinbarungen haben die Milcherzeugergemeinschaften mit der Großkäserei abgeschlossen, teilte Hochland am Mittwoch mit. Parallel zu dem Glyphosatverzicht, der ab dem 1. Januar 2019 gilt, wollen die Milcherzeuger auch auf die Düngung mit Gärsubstrat aus Biogasanlagen verzichten, wenn in diesen Anlagen Lebensmittelabfälle verarbeitet werden. Dadurch soll verhindert werden, dass Plastikpartikel – etwa durch mitentsorgte Lebensmittelverpackungen – auf die Felder und in den Futtermittelkreislauf gelangen.
Mehr als 400 Klagen gegen Monsanto zugelassen
WASHINGTON (AFP) - Die juristischen Probleme der BayerTochter Monsanto in den USA wegen des Unkrautvernichtungsmittels Roundup weiten sich aus. Ein Bundesrichter in San Francisco ließ am Dienstag mehr als 400 Klagen wegen des glyphosathaltigen Mittels zu. Darin wird dem Unternehmen vorgeworfen, sein Produkt verursache das NonHodgkin-Lymphom (NHL), eine Art von Lymphdrüsenkrebs. Die Klagen kommen von Landwirten und anderen Roundup-Nutzern oder deren Angehörigen. Monsanto, das seit Juni zu Bayer gehört, bestreitet eine krebsauslösende Wirkung. Gegen das Unternehmen sind vor USGerichten insgesamt tausende Klagen von Krebspatienten oder deren Angehörigen wegen des Unkrautvernichters anhängig.
Beschäftigte fühlen sich beim Thema Ethik alleingelassen
FRIEDRICHSHAFEN (sz) - Mitarbeiter fühlen sich oft überfordert, wenn sie sich in ihren Unternehmen mit ethischen Standards auseinandersetzen müssen. Das ist ein Ergebnis einer europaweiten Umfrage vom Londoner Institute of Business Ethics in Zusammenarbeit mit der Zeppelin Universität in Friedrichshafen und weiteren internationalen Partnern. Von rund 6000 befragten Beschäftigten in acht europäischen Ländern nahm demnach fast jeder Dritte ethisches Fehlverhalten in seinem Arbeitskontext wahr. Rund 30 Prozent der Manager hätten sich darüber hinaus tolerant gegenüber Tricksereien gezeigt. Zugleich liege die Bereitschaft, ethisches Fehlverhalten zu melden, bei 54 Prozent.