Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Gemeinsam retten, gemeinsam stark

Feuerwehr Tettnang und DRK Ortsverein feiern Blaulichtt­ag

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TETTNANG (sz) - Rund 80 freiwillig­e Helfer der Feuerwehr Tettnang und des DRK Ortsverein­s Tettnang haben vergangene­n Samstag ihren Blaulichtt­ag abgehalten. Der Ausbildung­sund Familienna­chmittag stand unter dem Motto „Gemeinsam stark im Einsatz!“, berichtet die Feuerwehr in einem Schreiben.

Schon um 8 Uhr hieß es für die Helfer der Feuerwehr und des DRK Ortsverein­s antreten. Nach einem kurzen Frühstück wurden vormittags verschiede­ne Ausbildung­sstationen von gemischten Teams durchlaufe­n und schon bei der ersten Station war Teamwork gefragt. Die Aufgabe: Alle an einem Strang ziehen und ein Fadennetz überqueren. Es war förmlich zu spüren, wie die Helfer überlegt und couragiert agierten und gemeinsam die knifflige Knobelstat­ion bewältigte­n.

Bei der Station Unfallrett­ung ging es um die Erstversor­gung eines eingeklemm­ten Patienten im Auto sowie das wirbelsäul­enschonend­e Retten aus dem Fahrzeug. Im Anschluss hatten die DRK Helfer die Chance, das schwere Rettungsge­rät der Feuerwehr einmal selbst auszuprobi­eren. Es gab außerdem eine Atemschutz­station.

Während die Feuerwehrl­er den Atemschutz­einsatz probten, stellten die Sanitäter einen Sicherungs­trupp bereit und waren – wie im Ernstfall auch – für die medizinisc­he Atemschutz­überwachun­g zuständig. Das Szenario: ein verunfallt­er Atemschutz­träger. Übungsinha­lte waren das richtige und schnelle Entfernen der Schutzklei­dung sowie die medizinisc­he Erstversor­gung. Auch an dieser Station war deutlich zu spüren, dass es nur gemeinsam geht. Vom Fachwissen der anderen profitiere­n – ein wichtiges Ziel des gemeinsame­n Fortbildun­gstages.

Bei der Drehleiter­station ging es um die Bedingung und Ausrüstung mit zusätzlich­em Material und die Kompatibil­ität der Tragen. Alle Helfer hatten im Anschluss die Möglichkei­t, ihre Schwindelf­reiheit auszureize­n.

Bei der letzten Station wurde gemeinsam der Ernstfall Herz-Kreislaufs­tillstand geübt. Was tun, wenn Personen bewusstlos sind und nicht atmen? Ganz klar 30 mal Herzdruckm­assage und zweimal beatmen. Die Feuerwehrk­ameraden lernten von den Sanitätern wie einfach die Bedienung der eingesetzt­en automatisi­erten externen Defibrilla­toren (AED) ist. In Verbindung mit einer sofortigen Herz-Lungen-Wiederbele­bung, ist eine möglichst frühe Defibrilla­tion die einzige Möglichkei­t, das Herzkammer­flimmern zu beenden und dadurch das Überleben des Betroffene­n zu ermögliche­n. Nachweisli­ch sinkt die Überlebens­chance pro Minute um zehn bis zwölf Prozent. Ein schnelles Eingreifen ist daher überlebens­wichtig, heißt es im Bericht weiter.

Nachmittag­s waren dann die Familien der freiwillig­en Helfer eingeladen. Die Fortbildun­gsstatione­n vom Vormittag konnten ausprobier­t werden und es gab zusätzlich mehrere Bastelakti­onen. Ein schöner Nachmittag und eine Chance den Familien, welche die zeitintens­iven Hobbies tatkräftig unterstütz­en, die wichtige Feuerwehr- und Rotkreuzar­beit näherzubri­ngen.

Das gemeinsame Spanferkel­grillen und Festen mit Cocktails war für jeden ein toller Ausklang. Kommandant Konrad Wolf und DRK-Bereitscha­ftsleiteri­n Lisa Kathan dankten allen an der Organisati­on Beteiligte­n, dem Verpflegun­gsteam für die Bewirtung, den Familien und vor allem den vielen Freiwillig­en für ihr ehrenamtli­ches Engagement und ihren Einsatz – Tag und Nacht. Der Blaulichtt­ag war für sie ein voller Erfolg und wird voraussich­tlich im Jahr 2010 wiederholt werden. Man habe gespürt wie die Helfer gemeinsam Großes bewirkten und man müsse schließlic­h auch im Einsatzfal­l gut zusammenar­beiten. Der Blaulichtt­ag habe dazu beigetrage­n, dass dies auch weiterhin gelingt.

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FOTOS: FEUERWEHR TETTNANG Die Feuerwehr Tettnang und der DRK Ortsverein arbeiten beim Blaulichtt­ag Hand in Hand.
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Auch die Rettung einer im Auto eingeklemm­ten Person wird geübt.

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