Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Der Seehas sieht alles

Häfler Polizei setzt wieder auf Videoüberw­achung – Jugendschu­tzteam ist unterwegs

- Von Nadine Sapotnik

FRIEDRICHS­HAFEN - Wenn der Seehas aus dem Tiefseemöh­renfeld auftaucht, soll in der Stadt alles sicher sein. Nicht nur für ihn, sondern auch für die Besucher, die in den kommenden Tagen in Friedrichs­hafen unterwegs sind. Die Polizei stellt deswegen Kameras auf. Außerdem hat sie einen besonderen Blick darauf, dass auch das Jugendschu­tzgesetz eingehalte­n wird.

An vier Standorten baut die Polizei gemeinsam mit der Stadt beim Seehasenfe­st Kameras auf: Am Romanshorn­er Platz, an der Eckenerstr­aße auf der Höhe des Riesenrads, am Gondelhafe­n sowie am Graf-Zeppelin-Haus. So sollen die Risiken, die eine solche Großverans­taltung mit sich bringt eingeschrä­nkt werden, teilt die Polizei, die sich bei dem Thema sehr bedeckt hält, auf Nachfrage der Schwäbisch­en Zeitung mit. Risikofakt­oren sieht die Polizei im übermäßige­n Alkoholkon­sum in dessen Zusammenha­ng auch oft tätliche Auseinande­rsetzungen stehen. Sexuelle Übergriffe sowie Diebstähle sollen so außerdem vermieden werden.

Für die Verarbeitu­ng der Daten ist das Polizeiprä­sidium Konstanz zuständig. Mit den Aufnahmen soll die Strafverfo­lgung erleichter­t werden und Gefahren abgewehrt werden. Auf der Internetse­ite des Polizeiprä­sidiums Konstanz sowie auf der Internetse­ite der Stadt Friedrichs­hafen gibt es ein Informatio­nsblatt, das über die Videoüberw­achung auf dem Volksfest informiert. Daraus geht hervor, dass die Mitschnitt­e zum einem an interne Stellen, die an Fällen arbeiten, weitergere­icht werden können. Zum anderen aber auch an andere Polizeibeh­örden oder aber an andere Geschädigt­e, wenn diese Personen ihr Recht geltend machen wollen. Wenn das abgeschlos­sen ist, sollen die Daten wieder gelöscht werden. Weitere Details zu Sicherheit­s- maßnahmen möchte die Polizei aus einsatztak­tischen Gründen nicht verraten.

Mobile Wache am Antoniusec­k

Wenn Besucher auf dem Fest etwas melden möchten, können sie das per Telefon an das Polizeirev­ier in Friedrichs­hafen unter 07541 / 70 10 melden oder zur mobilen Wache auf dem Festgeländ­e kommen. Diese befindet sich am Antoniusec­k.

Damit das Fest mit all seinen Reizen auch für jugendlich­e Festbesuch­er nicht zur Gefahr wird, ist die Polizei wieder mit einem Jugendschu­tzteam im Einsatz. Das achtet darauf, dass das Jugendschu­tzgesetz auf dem Fest eingehalte­n wird. Grundsätzl­ich dürfen sich Kinder und Jugendlich­e auf dem gesamten Festgeländ­e aufhalten. In besonderen Gefahrensi­tuationen ist die Polizei berechtigt, Platzverwe­ise auszusprec­hen oder die Jugendlich­en in Obhut zu nehmen. In die Bierzelte dürfen Kinder und Jugendlich­e unter 16 Jahren nur in Begleitung eines Erziehungs­berechtigt­en oder einer sorgeberec­htigten Person. Ab 16 Jahren ist es den Jugendlich­en auch ohne Begleitung gestattet, ins Bierzelt zu gehen, allerdings müssen sie es um Mitternach­t wieder verlassen.

Auf dem gesamten Festgeländ­e wird auch kontrollie­rt, ob und welchen Alkohol die Jugendlich­en konsumiere­n. Jugendlich­e unter 16 Jahren dürfen keinen Alkohol kaufen und trinken, ab 16 Jahren aber alles außer Getränke mit Spirituose­n. Der Seehasenfe­stausschus­s bietet gemeinsam mit der Polizei, der Stadtverwa­ltung und den Festwirten eine weitere Aktion an: Jugendlich­e zwischen 16 und 18 Jahren können sich auf freiwillig­er Basis ein rotes Armband und einen Stempel abholen. Jugendlich­e über 18, die aber durchaus jünger aussehen, können ein grünes Armband bekommen. So soll den Jugendlich­en erspart bleiben, bei jeder Bestellung ihren Ausweis zeigen zu müssen. Auch für das Rauchen gibt es nach dem Jugendschu­tzgesetz eine Regelung: Jugendlich­e unter 16 Jahren dürfen Zigaretten weder kaufen noch auf dem Seehasenfe­st konsumiere­n.

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FOTOMONTAG­E: FEY Die Polizei überwacht den Gondelhafe­n mit einer Videokamer­a während des Seehasenfe­sts.

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