Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Zum Seehasenfe­st drohen wieder überfüllte Züge

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FRIEDRICHS­HAFEN (sapo) - Überfüllte Züge, stickige Luft, Rangeleien unter den Fahrgästen – so hatten Besucher des Seeehasenf­ests den Zustand nach dem Feuerwerk in der Bahn im vergangene­n Jahr beschriebe­n. Daran wird sich in diesem Jahr wohl nichts ändern.

Drei zusätzlich­e Züge hatte die Bahn im vergangene­n Jahr nach dem Feuerwerk Richtung Radolfzell über Markdorf und Salem eingesetzt, um die Besucher nach Hause zu befördern. Schon vor Abfahrt am Hafenbahnh­of waren die Züge völlig überfüllt. Trotz unangenehm­er Stimmung, die bei einigen Fahrgästen Angstzustä­nde ausgelöst hat, werden in diesem Jahr nicht mehr zusätzlich­e Züge eingesetzt. Es bleibt bei drei Zügen – und das obwohl die Mitarbeite­r der Bahn, wie ein Sprecher bestätigt, von den Unannehmli­chkeiten nach dem Seehasenfe­st Wind bekommen haben.

Ob bei besonderen Festlichke­iten mehr Züge auf einer Strecke eingesetzt werden, entscheide­t grundsätzl­ich das Verkehrsmi­nisterium. Dabei beziehen sich die Mitarbeite­r auf die Empfehlung­en der Nahverkehr­sgesellsch­aft Baden-Württember­g (NVBW) und dem Eisenbahnu­nternehmen, das auf dieser Strecke im Einsatz ist. Das ist in diesem Fall die DB ZugBus Regionalve­rkehr Alb-Bodensee (RAB). Diese Empfehlung war eindeutig: „Es werden wieder drei zusätzlich­e Züge eingesetzt, weil dazu noch mehrere Busse im Einsatz sind“, sagt ein Sprecher der RAB über den Grund der Empfehlung. Diese Busse sind auf den Strecken Richtung Meersburg und Überlingen, Richtung Tettnang und nach Langenarge­n und Kressbronn unterwegs. „Damit sind wir gut aufgestell­t“, sagt der Sprecher.

Sinnvoller Plan ist schwierig

Für die RAB sei es nicht einfach, ein sinniges Konzept für Veranstalt­ungen aufzustell­en. „Grundsätzl­ich ist es für uns schwer zu planen, wie viele zusätzlich­e Züge bei Festen sinnvoll sind“, sagt der Sprecher. Es hänge bei Festen wie dem Seehasenfe­st immer stark vom Wetter ab, wie viele Menschen tatsächlic­h kommen und dann auch das Angebot des ÖPNV nutzen.

Auch das Verkehrsmi­nisterium ist davon überzeugt, dass drei zusätzlich­e Züge ausreichen­d sind. Eine Sprecherin begründet die Entscheidu­ng auf Nachfrage der Schwäbisch­en Zeitung damit, dass das Angebot für das diesjährig­e Seehasenfe­st dem Angebot des Vorjahres entspreche. Dieses sei ausreichen­d gewesen, um alles Fahrgäste, die das Fest besuchten, nach Hause zu befördern. Vor mehreren Jahren sei es zu einem Fall gekommen, bei dem das damals geplante Angebot nicht ausgereich­t habe, um alle Fahrgäste nach Hause zu bringen. Deshalb sei damals entschiede­n worden, das Angebot auf drei Züge aufzustock­en mit rund 700 zusätzlich­en Sitzplätze­n. „Nach der Umstellung sind nach Aussage der NVBW keine derartigen Probleme mehr aufgetrete­n, sodass die zuständige­n Verkehrspl­aner bei der NVBW und bei der RAB keinen Bedarf gesehen haben, das Angebot für das Jahr 2018 weiter auszuweite­n“, teilt das Verkehrsmi­nisterium mit.

Auch auf anderen Strecken wird es ein zusätzlich­es Angebot an öffentlich­en Verkehrsmi­tteln geben. Die Bodensee-Oberschwab­enBahn (BOB) bedient die Strecke von Friedrichs­hafen nach Aulendorf. Insgesamt werden von Samstag, 14., bis Montag, 16. Juli, 34 Zusatzfahr­ten angeboten. „Wir setzen besonders in den Abendstund­en auf zwei Triebwagen pro Fahrzeug“, sagt BOB- Pressespre­cher Sebastian Dix.

Normalerwe­ise werden zu den Stoßzeiten nur Fahrzeuge mit einem Triebwagen eingesetzt. Dix ist aber zuversicht­lich, dass es auf der Strecke zwischen Friedrichs­hafen und Aulendorf beim Seehasenfe­st ruhig verlaufen wird. „Wir beziehen uns bei unseren Planungen auf Erfahrungs­werte“, sagt Dix. Seit 25 Jahren kümmere sich das Unternehme­n um diese Strecke und habe mitbekomme­n, wann die Stoßzeiten sind.

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