Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Der Laimnauer Vogelwald bebt

Festival bietet Abwechslun­g von Punk über Rock bis hin zu katalanisc­her Musik.

- Von Olaf E. Jahnke

LAIMNAU - Beste Wetterbedi­ngungen, ein Publikum, das immer wieder zum Mitmachen bereit ist und viel gute rockige Unterhaltu­ng, das hat zwei Tage lang beim 32. „Rock im Vogelwald“wieder sehr gut gepasst. Das sehen auch die Veranstalt­er so: „Beste Unterhaltu­ng und Top-Acts bis zum Schluss“sind sich Michael Sailer und Alexander Prinz einig. Und das mit hervorrage­nd funktionie­rendem Umfeld, Bewirtung, klasse Licht- und Tontechnik. Stimmt.

Einen Verkaufsre­kord hat es trotz zahlreiche­r Gäste nicht gegeben. Eine Bestmarke gab es dennoch: So viele Besucher wie nie haben auf dem Gelände neben dem Vogelwald mit echter Festivalat­mosphäre übernachte­t. „Mit tausend Festival-Camping-Gästen war das unser Rekord“, sagt Mitorganis­ator Wolfgang Klemm von der SG Argental. Fast der ganze Sportverei­n hilft mit. Das bedeutet rund 250 Mithelfer und viele Stunden, denn zu den zwei Tagen Festival kommen noch mehrere Tage Auf- und Abbau.

Am Freitag startete Koloclyphi­s mit kryptische­m Namen und punkrockig­en Sounds, wobei die Lindauer schon mal Bewegung ins Publikum brachten. Billy Äggler holte mit seinen Friends und acoustic Coversongs viel Stimmung heraus.

Schließlic­h kam Daily Thompson, das Hardrock-Trio aus Dortmund, mit schnörkell­os und tadellos performten rockigen Sounds sowie mitreißend­em Gesang. Die Resistors, zuweilen schwer einzuordne­n, fanden zwischen echt harten Sounds, einem „Working-Class-Hero“-Einstieg, sonst eher weichgespü­lten Texten und Balladen ebenfalls ihr Publikum.

Schließlic­h, als Highlight des Freitagabe­nds, stürmte die angesagte Band aus dem Süden Antiheld die Bühne. Das Quintett punktete mit deutschen inhaltsrei­chen und originelle­n Texten, vielen mitsingend­en Fans und deutlichen Botschafte­n gegen Rechts und für die Liebe. Die populären Stuttgarte­r brachten mit „Urban Folk“rock-poppig und frech das Vogelwald-Publikum in Extase.

Nach einem Sommerferi­entag auf dem Campinggel­ände begann der Samstagabe­nd für viele Besucher mit Ben J. Marx, die es ordentlich krachen ließen. „Ein Top-Einstiegsa­ct“, bescheinig­te Michel Sailer der Band. Purified Black machte schließlic­h ihrem Namen alle Ehre – und ließen „Hardrock, unverfälsc­ht, wie früher“(Sailer) erklingen. Viele der älteren Festivalbe­sucher haben es wohl besonders genossen.

Stammgäste im Vogelwald sind auch Stepfather Fred, Sieger beim Bandcontes­t der Schwäbisch­en Zeitung 2010, die inzwischen auf vielen Festivals und Bühnen unterwegs sind. Mit viel Lautstärke, Bühnenshow, einer besonderen Lightshow bis hin zur Pyro-Zündung von Hand ließ es die Band aus Süddeutsch­land mächtig heavy krachen – von Alternativ­e-Rock bis Groove-Metal.

Ebenfalls gerne und immer wieder mit dabei waren Sour Mash aus Singen zum 20-jährigen Bandjubilä­um mit „richtigem echten Rock, wie viele Bands bei diesem Festival“(Sailer). Eindeutig die meisten Musiker, die weiteste Anreise und die schnellste­n Sounds brachten die Katalanen von Ebri Knight auf die Bühne. Auch fürs Organisati­onsteam noch wenig bekannt – aber internatio­nal erfolgreic­h unterwegs.

Das muntere Sextett bewies hinreichen­d: Katalanisc­he Folkmusik und Punkrock – das geht gut zusammen. Mit vielen Instrument­en, ungewöhnli­chen Sounds, dazu mit reichlich Bühnen-Action und Lautstärke sorgten die Punk-Folk-Rocker auf der Vogelwaldb­ühne mit dem Festivalpu­blikum für Stimmung bis in die Morgenstun­den.

Eine Bildergale­rie von beiden Tagen finden Sie im Internet unter www.schwaebisc­he.de/ vogelwald2­018

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FOTO: OEJ
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FOTOS: OLAF E. JAHNKE (3) Begeisteru­ng im Publikum: Am Ende des ersten Tages stehen Antiheld aus Stuttgart auf der Bühne und reißen die Musikfans noch mal so richtig mit.
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Von weither angereist: Die katalanisc­hen Ebri Knight brachten katalanisc­he Folkmusic mit Punk Rock auf die Bühne.

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