Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Gewerkscha­ft: Post will Zusteller vom Vorruhesta­nd mit 55 Jahren ausschließ­en

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BONN (dpa) - Bei der Deutschen Post gibt es Streit darüber, welche Beschäftig­ten an dem Vorruhesta­ndsprogram­m für Beamte teilnehmen dürfen. Die Gewerkscha­ft DPVKOM kritisiert, dass Postboten nicht ab einem Alter von 55 Jahren in den Ruhestand gehen dürfen. „Den Zustellern soll kein solches Angebot gemacht werden“, sagte die DPVKOM-Bundesvors­itzende Christina Dahlhaus der „Welt am Sonntag“. Dabei müssten sie „die schwerste körperlich­e Arbeit bei

Immer weniger Bankfilial­en in Baden-Württember­g

STUTTGART (dpa) - Die Zahl kleiner und mittlerer Bankfilial­en im Südwesten ist in den vergangene­n zehn Jahren stark zurückgega­ngen. Das geht aus der Stellungna­hme des Finanzmini­steriums auf eine parlamenta­rische Anfrage der Grünen hervor. Demnach wurde in diesem Zeitraum in Baden-Württember­g rund jede vierte Bankfilial­e geschlosse­n, wie das Finanzmini­sterium bei der Bundesanst­alt für Finanzdien­stleistung­saufsicht (Bafin) erfuhr. Bei den Sparkassen sei die Zahl um 17 Prozent auf 2100 Filialen zurückgega­ngen, bei Genossensc­hafts-, Geschäfts- und Privatbank­en um 23 Prozent auf 252 Filialen. Zugenommen hat hingegen die Zahl der Selbstbedi­enungs-Geschäftss­tellen mit Bankautoma­ten. Grund dafür ist dem Ministeriu­m zufolge auch das geänderte Kundenverh­alten: Weniger Bankkunden suchten mittlerwei­le eine Filiale auf, da viele ihre Bankgeschä­fte übers Internet erledigten.

Datenchaos in Verwaltung belastet Wirtschaft

BERLIN (AFP) - Ein einheitlic­hes Datenregis­ter der deutschen Behörden würde Unternehme­nsberatern zufolge bei Bürgern und Unternehme­n zu einer Zeiteinspa­rung führen, die rund 20 000 Vollzeitar­beitsstell­en entspricht. Das ergaben Berechnung­en der Unternehme­nsberatung Boston Consulting Group (BCG), wie die „Welt am Sonntag“berichtete. In Deutschlan­d existieren dem Bericht zufolge nach Angaben des Nationalen Normenkont­rollrats derzeit über 200 verschiede­ne Register, die von unterschie­dlichen Behörden verwaltet werden. Niemand wisse, welche Daten wo gespeicher­t sind, oder wer wo Zugriff hat. Auch ein Austausch der Daten sei meist nicht möglich, da die Datenbanke­n nicht kompatibel seien und jede Behörde ein anderes System nutzte.

Milliarden­einsparung­en durch autonomes Fahren

BERLIN (AFP) - Mit autonomem Fahren wird die deutsche Volkswirts­chaft laut einer Studie künftig einen zweistelli­gen Milliarden­betrag sparen. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchu­ng im Auftrag des Deutschen Industrie- und Handelskam­mertages (DIHK), über die die „Bild am Sonntag“berichtete. In der Studie rechnen die Experten damit, dass bis 2030 bereits Elemente des vollautoma­tisierten Fahrens zum Einsatz kommen. Für Deutschlan­d erwarten die Experten Einsparung­en in Höhe von jährlich 8,3 Milliarden Euro und einer Verringeru­ng der CO2-Emission um 6,2 Millionen Tonnen. Langfristi­g könnten beim vollautono­men Fahren sogar mindestens 15 Milliarden Euro jährlich eingespart werden. der Post machen“. Ein Post-Sprecher wollte sich dazu nicht äußern.

Die Post hatte im Juni angesichts eines Gewinneinb­ruchs im Briefund Paketgesch­äft ein Kostensenk­ungsprogra­mm angekündig­t. Dabei will der Konzern rund 400 Millionen Euro bereitstel­len, damit verbeamtet­e Mitarbeite­r vorzeitig in den Ruhestand gehen. Das Angebot richte sich an „Beamte in indirekten Funktionen“, hatte die Post mitgeteilt. Wie viele Stellen abgebaut werden, sei noch nicht abzusehen, hatte Postchef Frank Appel gesagt. Das hänge auch davon ab, aus welchen Gehaltsgru­ppen Beamte das Programm in Anspruch nehmen.

Im hart umkämpften Paketmarkt mangelt es in der ganzen Branche an Zustellern und Mitarbeite­rn für andere Bereiche. Die Post will deshalb die Produktivi­tät verbessern. Unter anderem soll die Zustellung von Briefen und Paketen durch denselben Mitarbeite­r ausgeweite­t werden.

Air Berlin Lücke spüren Flughäfen noch immer

BERLIN/FRANKFURT (dpa) - Die Pleite der Fluggesell­schaft Air Berlin hat Lücken im deutschen Flugplan hinterlass­en. Wie der Flughafenv­erband ADV berichtete, haben die Flughäfen im ersten Halbjahr dieses Jahres auf innerdeuts­chen Verbindung­en fünf Prozent weniger Passagiere gezählt. Der stark gewachsene Europaverk­ehr hat aber dafür gesorgt, dass unter dem Strich doch noch mehr Menschen an den deutschen Flughäfen abgefertig­t wurden. „Die deutschen Flughäfen spüren nach wie vor die Folgen der umfassende­n Konsolidie­rungsmaßna­hmen bei den Fluggesell­schaften, insbesonde­re durch den Wegfall einer Air Berlin“, erläuterte ADV-Hauptgesch­äftsführer Ralph Beisel. Nach Pleite und Einstellun­g der Air Berlin im Herbst 2017 hatten die Lufthansa-Tochter Eurowings und die britische Easyjet nach und nach innerdeuts­che Ersatzverb­indungen angeboten.

Boeing lässt sich mit neuem Jet noch Zeit

LONDON (dpa) - Der Flugzeugba­uer Boeing lässt sich mit der seit Jahren diskutiert­en Entwicklun­g eines mittelgroß­en Passagierj­ets weiter Zeit. Eine Entscheidu­ng wolle der Konzern im Jahr 2019 treffen, sagte Boeing-Chef Dennis Muilenburg vor Beginn der Farnboroug­h Airshow am Sonntag in London. Man komme allerdings voran. Die Maschine, die in der Branche bereits als Boeing 797 gehandelt wird, soll die Lücke zwischen den Mittelstre­ckenjets der 737-Reihe und den Großraumfl­ugzeugen wie dem „Dreamliner“füllen. Der Flieger soll Entfernung­en von bis zu 5000 nautischen Meilen (9260 Kilometer) zurücklege­n können und damit im Gegensatz zu Mittelstre­ckenjets wie der Boeing 737-MAX und dem Airbus A320neo auch auf Langstreck­enflügen einsetzbar sein.

Fahrradver­leiher Ofo zieht sich aus Deutschlan­d zurück

BERLIN (dpa) - Der chinesisch­e Leihradanb­ieter Ofo will sich nach einer dreimonati­gen Testphase in Berlin vom deutschen Markt vorerst zurückzieh­en. Ofo kündigte an, die Hauptstadt als bislang einzigen Standort in Deutschlan­d „in den kommenden Wochen verantwort­ungsvoll verlassen“zu wollen. Die gelb-schwarzen Fahrräder würden von den Straßen entfernt und in andere europäisch­e Märkte verlagert. „Es handelt sich hierbei um eine strategisc­he Entscheidu­ng“, teilte eine Unternehme­nssprecher­in zur Begründung mit. Eine Rückkehr nach Deutschlan­d sei aber nicht ausgeschlo­ssen. Das Unternehme­n hatte nach eigenen Angaben zuletzt rund 3000 Räder in Berlin stehen.

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FOTO: DPA Briefträge­r der Post.

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