Schwäbische Zeitung (Tettnang)
„Wenn es am schönsten ist, soll man gehen“
Uwe Dietrich sagt nach 25 Jahren Amtszeit im Vorstand der Narrenzunft Streibemahder leise Ade
ERISKIRCH - Ein Urgestein der Eriskircher Fasnet hat nach 25 Jahren im verantwortungsvollen Ehrenamt der Narrenzunft Streibemahder überraschend seinen Rücktritt erklärt. Uwe Dietrich, bis dato acht Jahre lang erster Vorsitzender, beziehungsweise Zunftmeister der Fasnetsfreunde, möchte den Weg für eine Verjüngung im Amt freimachen, aber auch verstärkt für seine Familie da sein: „Wenn es am schönsten ist, soll man gehen“, sagt der sympathische Streibemahder im Gespräch mit der Schwäbischen Zeitung.
Uwe Dietrich ist nicht mehr Zunftmeister der Eriskircher Narrenzunft Streibemahder. Der 55-jährige Familienvater hat im Rahmen der Jahreshauptversammlung sein Amt zur Verfügung gestellt. Seit der Gründung und offiziellen Vorstellung der Narrenzunft am 11.11.1982 ist Dietrich von Beginn an dabei, als Gründungsmitglied und später als Verantwortungsträger in den unterschiedlichsten Posten. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge, mit etwas Wehmut, aber auch mit Stolz blickt Uwe Dietrich auf eine Zeit zurück, die er wohl nie vergessen wird: „Ich durfte während meiner aktiven Amtszeit in der Vorstandschaft drei Bürgermeister, vier Amtsleiter, drei Bürgermeistersekretärinnen und drei Hausmeister von der Festhalle als Ansprechpartner erleben“, erinnert er sich mit einem Schmunzeln. Im Laufe der Zeit habe er unter anderem mehrere Umzüge, Kinder- und Bürgerbälle, Schülerdiskos oder die 750-Jahr-Feier der Gemeinde maßgeblich mit seinem Team mitorganisiert. Auch Alteisensam-mlungen, die Bewirtungsorganisation bei den Wunschkonzerten des Musikvereins oder auch den Bau der Zunftstube lagen in seiner geschäftsführenden Verantwortung. Gerne erinnert er sich in der jüngeren Geschichte an die Gründung der neuen Gruppe „Nane und Näne“oder an die Neugestaltung des Narrenbaumstellens.
In der 36-jährigen Geschichte der Streibemahder begleitete der Familienvater die Ämter als Zeugwart, zeichnete sich über elf Jahre für die Bälle mitverantwortlich, war lange Zeit Vizezunftmeister und übernahm vor acht Jahren die Position des Narrenchefs. „Mitglieder, die ich als Kinder beim Kinderball erleben durfte, sitzen heute in der Vorstandschaft. Wie die Zeit vergeht“, sagt er, während er die Ur-Larve betrachtet, die er eigens für die Vereinsgründung aus einem Block Holz gefertigt hatte und die anschließend von einem professionellen Maskenschnitzer menschliche Züge verliehen bekam.
Dickes Dankeschön zum Schluss
Dabei vergisst er nicht, all jenen zu danken, die ihn während seiner Zeit so tatkräftig unterstützt haben: „Unsere Mitglieder, meinem Team, der Gemeinde, aber auch den Eriskircher Bürger, die uns angetrieben und unter die Arme gegriffen haben, vor allem aber meiner Frau spreche ich meinen herzlichsten Dank aus. Meinem Nachfolger Christian Eisele wünsche ich viel Erfolg und stets ein glückliches Händchen. Die Streibemahder waren mein Kind, doch nun ist es Zeit, leise Ade zu sagen.“