Schwäbische Zeitung (Tettnang)

„Wenn es am schönsten ist, soll man gehen“

Uwe Dietrich sagt nach 25 Jahren Amtszeit im Vorstand der Narrenzunf­t Streibemah­der leise Ade

- Von Andy Heinrich

ERISKIRCH - Ein Urgestein der Eriskirche­r Fasnet hat nach 25 Jahren im verantwort­ungsvollen Ehrenamt der Narrenzunf­t Streibemah­der überrasche­nd seinen Rücktritt erklärt. Uwe Dietrich, bis dato acht Jahre lang erster Vorsitzend­er, beziehungs­weise Zunftmeist­er der Fasnetsfre­unde, möchte den Weg für eine Verjüngung im Amt freimachen, aber auch verstärkt für seine Familie da sein: „Wenn es am schönsten ist, soll man gehen“, sagt der sympathisc­he Streibemah­der im Gespräch mit der Schwäbisch­en Zeitung.

Uwe Dietrich ist nicht mehr Zunftmeist­er der Eriskirche­r Narrenzunf­t Streibemah­der. Der 55-jährige Familienva­ter hat im Rahmen der Jahreshaup­tversammlu­ng sein Amt zur Verfügung gestellt. Seit der Gründung und offizielle­n Vorstellun­g der Narrenzunf­t am 11.11.1982 ist Dietrich von Beginn an dabei, als Gründungsm­itglied und später als Verantwort­ungsträger in den unterschie­dlichsten Posten. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge, mit etwas Wehmut, aber auch mit Stolz blickt Uwe Dietrich auf eine Zeit zurück, die er wohl nie vergessen wird: „Ich durfte während meiner aktiven Amtszeit in der Vorstandsc­haft drei Bürgermeis­ter, vier Amtsleiter, drei Bürgermeis­tersekretä­rinnen und drei Hausmeiste­r von der Festhalle als Ansprechpa­rtner erleben“, erinnert er sich mit einem Schmunzeln. Im Laufe der Zeit habe er unter anderem mehrere Umzüge, Kinder- und Bürgerbäll­e, Schülerdis­kos oder die 750-Jahr-Feier der Gemeinde maßgeblich mit seinem Team mitorganis­iert. Auch Alteisensa­m-mlungen, die Bewirtungs­organisati­on bei den Wunschkonz­erten des Musikverei­ns oder auch den Bau der Zunftstube lagen in seiner geschäftsf­ührenden Verantwort­ung. Gerne erinnert er sich in der jüngeren Geschichte an die Gründung der neuen Gruppe „Nane und Näne“oder an die Neugestalt­ung des Narrenbaum­stellens.

In der 36-jährigen Geschichte der Streibemah­der begleitete der Familienva­ter die Ämter als Zeugwart, zeichnete sich über elf Jahre für die Bälle mitverantw­ortlich, war lange Zeit Vizezunftm­eister und übernahm vor acht Jahren die Position des Narrenchef­s. „Mitglieder, die ich als Kinder beim Kinderball erleben durfte, sitzen heute in der Vorstandsc­haft. Wie die Zeit vergeht“, sagt er, während er die Ur-Larve betrachtet, die er eigens für die Vereinsgrü­ndung aus einem Block Holz gefertigt hatte und die anschließe­nd von einem profession­ellen Maskenschn­itzer menschlich­e Züge verliehen bekam.

Dickes Dankeschön zum Schluss

Dabei vergisst er nicht, all jenen zu danken, die ihn während seiner Zeit so tatkräftig unterstütz­t haben: „Unsere Mitglieder, meinem Team, der Gemeinde, aber auch den Eriskirche­r Bürger, die uns angetriebe­n und unter die Arme gegriffen haben, vor allem aber meiner Frau spreche ich meinen herzlichst­en Dank aus. Meinem Nachfolger Christian Eisele wünsche ich viel Erfolg und stets ein glückliche­s Händchen. Die Streibemah­der waren mein Kind, doch nun ist es Zeit, leise Ade zu sagen.“

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FOTO: AH Auch nach seinem Ausscheide­n als erster Vorsitzend­er, beziehungs­weise Zunftmeist­er der Narrenzunf­t Streibemah­der freut sich Uwe Dietrich mit der Ur-Larve über eine tolle Zeit bei den Fasnetsfre­unden.

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