Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Seniorenna­chmittag steht auf der Kippe

Ohne Helfer fällt die Veranstalt­ung in der Stadthalle in diesem Jahr aus.

- Von Thilo Bergmann ● Zeinab.Fakih@Tettnang.de.

TETTNANG - Dass es in diesem Jahr wieder einen Stadtsenio­rennachmit­tag in Tettnang geben wird, ist alles andere als klar. Das hat die Stadtverwa­ltung den Mitglieder­n des Stadtsenio­renrats bei ihrer vergangene­n Sitzung unterbreit­et.

Die Veranstalt­ung sei von einigen wenigen organisier­t worden, zuletzt fast ausschließ­lich von Bianka Mosch, wie Marco Pudimat vom Bürgerserv­ice sagte. Mosch habe bereits vor einigen Jahren angekündig­t, dass sie sich nach verdienten Jahren zurückzieh­en werde, was die Stadt nun vor Herausford­erungen stellt. Denn das Mobilisier­en von fast 70 Helfern könne nicht von der Verwaltung erwartet werden, stellte Bürgermeis­ter Bruno Walter klar. Die einzige Möglichkei­t sei aus Sicht der Stadt das Einbinden der Mitglieder des Stadtsenio­renrats – sei es als Helfer während der Veranstalt­ung oder bei der Planung im Vorfeld. Dazu hat es Gespräche mit den Kirchengem­einden, dem Stadtsenio­renrat sowie der Verwaltung gegeben. Die Verwaltung will zukünftig weiterhin ihre Aufgaben aus der Vergangenh­eit übernehmen, braucht aber Unterstütz­ung im Bereich Einkauf, Organisati­on, Küche und Programm. Das Programm soll wie in den vergangene­n Jahren vom Stadtsenio­renrat organisier­t werden. „Das ist ein Hilferuf“, sagte Pudimat. Bürgermeis­ter Walter ergänzte: „Wir brauchen Ihre Unterstütz­ung.“

Die langjährig­e Organisato­rin Bianka Mosch sagte im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“, dass sie rund zehn Jahre lang den Seniorenna­chmittag organisier­t habe. In dieser Zeit seien viele Helfer älter geworden. Die Bereitscha­ft zu helfen habe sich außerdem verändert. Sie sagte aber deutlich, dass es immer eine sehr gute Zusammenar­beit zwischen den Beteiligte­n gegeben habe.

Irgendwann hätten die Kirchengem­einden sich mehr auf ihre eigenen Veranstalt­ungen konzentrie­rt, auch weil bei diesen weniger Helfer zur Verfügung standen.

Immer weniger Senioren

Ein weiteres Problem: In den vergangene­n Jahren seien immer weniger Senioren gekommen. „Da muss ein neues Konzept kommen“, sagte sie. Eine Lösung für das Personalpr­oblem könnte es aus Sicht von Mosch sein, dass jeder Tettnanger Verein fünf Helfer organisier­en könnte. Bei der Veranstalt­ung selbst will Mosch als Helferin auf jeden Fall mit dabei sein. Stadtsenio­renrätin Maria Schneider sagte in der Sitzung, dass sie grundsätzl­ich mithelfen würde. Sie brachte aber auch ihr Unverständ­nis zum Ausdruck: „Der Mittag ist doch für uns.“Schneider fragte auch, warum in den Ortsteilen die Seniorenna­chmittage funktionie­ren würden. Bruno Walter verwies darauf, dass die Stadt in den Ortsteilen kaum involviert sei und die Organisati­on dort wegen der Vereine einfacher sei. Ratsmitgli­ed Heinz Och äußerte sich zunächst kritisch. Er vermutete, dass die Stadt mit der neuen Struktur Aufgaben abgeben wolle. Walter widersprac­h: „Das stimmt einfach nicht. „Wenn wir von aktiven Senioren in der Zukunft reden, wird die Stadt es sich nicht leisten können, all diese Dinge hauptamtli­ch durchzufüh­ren“. In der anschließe­nden Diskussion folgten Ideen, wie Helfer gefunden werden könnten. Schüler, Konfirmand­en oder auch Freunde sollen direkt angesproch­en werden. Ratsmitgli­ed Manfred Aumiller sagte: „Wir haben uns moralisch verpflicht­et für andere Senioren da zu sein. Was ist denn so schwierig ein kleines Organisati­onsteam zusammenzu­bekommen, um weiterzuma­chen?“Acht Mitglieder des Stadtsenio­renrats erklärten sich schließlic­h bereit, die Organisati­on zu unterstütz­en.

Nur wenn genügend Helfer gefunden werden, will die Stadtverwa­ltung am Veranstalt­ungstermin 13. Oktober festhalten. Sonst wird der Termin verschoben. Für 2019, wenn die Stadthalle nicht ,mehr genutzt werden kann, soll das Konzept des Seniorenna­chmittags außerdem überarbeit­et werden.

Wer beim Tettnanger Seniorenna­chmittag mitarbeite­n möchte, kann sich bei Zeinab Fakih melden: 07542 / 510 125 oder per E-Mail:

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FOTO: DPA
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