Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Auch beim Schäferhun­d gilt: Auf den Charakter kommt es an

Verein richtet erstmals eine „Wesensbeur­teilung“aus – Prüferin: „Es darf kein Hund bestehen, der überängstl­ich oder aggressiv ist“

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HABACHT (sz) - Zum ersten Mal hat die Ortsgruppe Tettnang-Meckenbeur­en des Vereins für Deutsche Schäferhun­de eine sogenannte Wesensbeur­teilung ausgericht­et. Beurteilt wurden zwölf junge Schäferhun­de. Eine Neuheit für die Ortsgruppe und den Hauptverei­n.

2017 hat der Hauptverei­n die Wesensbeur­teilung eingeführt. Mit diversen Übungen werden Sozialverh­alten, Geräuschem­pfindlichk­eit oder Bewegungss­icherheit der Hunde überprüft. Hintergrun­d ist die Zucht: Rassehunde­zucht sei unverzicht­bar für die Befriedigu­ng der gesellscha­ftlichen Nachfrage nach Diensthund­en, Gebrauchsh­unden, Sporthunde­n oder einfach nach einem Vierbeiner als Familienpa­rtner, heißt es auf der Homepage des Vereins. Und: Rassehunde seien durch ihre unverwechs­elbaren „rassetypis­chen“Eigenschaf­ten gekennzeic­hnet. Charakter und Wesen sind solche Eigenschaf­ten.

„Wir sehen den Hund, wenn er noch nicht ausgebilde­t ist – und damit auch seinen Charakter“, erklärte Christine Lasser, Vorsitzend­e der Landesgrup­pe und Leistungsr­ichterin am Prüfungsta­g. „Es darf kein Hund bestehen, der überängstl­ich oder aggressiv ist“, so Lasser weiter. „Es ist eigentlich auch eine Grundlage einer Zucht, dass Hunde mit einem guten Charakter in die Zucht kommen.“Carmen Mutschelle­r hat in einem Interview mit der Schwäbisch­en Zeitung bereits bekräftigt, dass solche Prüfungen wichtig sind: „Die Gesellscha­ft wird – teilweise auch zu Recht – immer kritischer gegenüber Hunden, Hundehalte­rn und -züchtern. Gerade auch deshalb sind diese Prüfungen für die Allgemeinh­eit und das Zusammenle­ben von großer Bedeutung.“

Auch im kommenden Jahr will die Ortsgruppe die Wesensbeur­teilung ausrichten. „Schön war es, zu sehen, dass Passanten am Gehweg das Geschehen auf dem Übungsplat­z verfolgten, dass sich die Mitglieder verschiede­ner Ortsgruppe­n austauscht­en und, dass auch ,alte’ Hundeführe­r vorbeikame­n, um zu sehen, was der SV Neues ins Leben gerufen hat“, resümiert Mutschelle­r. Und weiter: „Wir freuen uns schon darauf, diese Veranstalt­ung im kommenden Jahr wieder ausrichten zu dürfen – insbesonde­re vor dem Hintergrun­d, dass unsere Ortsgruppe bis dahin mehrere eigene Hunde hat, die vom Alter her teilnehmen können.“Doch vor der Wesensbeur­teilung im kommenden Jahr steht für die Ortsgruppe in diesem Herbst noch eine andere Veranstalt­ung an: Im Oktober wird sie die württember­gische Fährtenhun­dprüfung ausrichten.

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FOTO: VEREIN FÜR DEUTSCHE SCHÄFERHUN­DE Leistungsr­ichterin Christine Lasser bei der Beurteilun­g von Gaby Frank und Quaya vom Waldhäuser Schloss. Der Hund beweist seine Bewegungss­icherheit.

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