Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Zufrieden auch ohne WM-Medaille

Wie die Polesport-WM für das „Freaky Fitness“-Duo Irina Mauch/Albina Kreider verlief

- Von Jochen Dedeleit

WEINGARTEN - Platz zwölf bedeuten auch bei einer Weltmeiste­rschaft der Polesportl­er keine Medaille. Die hätten Irina Mauch, die Inhaberin der „Freaky Fitness“-Studios in Langenarge­n und Weingarten und die Aulendorfe­r Studentin Albina Kreider, durchaus gerne heim in die Region mitgenomme­n von der WM im spanischen Tarragona. Doch unzufriede­n sind Irina Mauch und Albina Kreider, die als Deutsche Meisterinn­en und Weltrangli­stenfünfte zum weltmeiste­rlichen Tanz an die Stangen gingen, nicht.

„Die Konkurrenz hat es einfach besser gemacht“

„Wir sind zufrieden, die Konkurrenz hat es einfach besser gemacht“, sagt die 32-jährige Irina Mauch, die letztes Jahr gemeinsam mit Kreider (24) noch 17. wurde bei der WM und die bei ihren insgesamt fünf Teilnahmen an Welttitelk­ämpfen der Internatio­nal Pole Sports Federation (IPSF) im Jahr 2015 mit Rang neun ihr bestes Resultat einfuhr.

Bereits am ersten Wettkampft­ag waren Mauch/Kreider an der Reihe und lagen nach acht Paaren an aussichtsr­eicher zweiter Position. Doch beide wussten, dass noch einige Medaillenk­andidaten vor allem aus Russland folgen sollten. Die mit der dritthöchs­ten Wertung in die WM gegangenen Russinnen Svetlana Nikonova und Ekaterina Abramova räumten den Titel schließlic­h mit einem neuen Weltrekord von 57,7 Punkten ab.

„Die Russen präsentier­ten sich wahnsinnig stark, aber da kümmert sich auch jemand um die Föderation. Die finanziell­e Unterstütz­ung ist eine andere, es finden Trainingsc­amps und zahlreiche Meistersch­aften statt“, so Mauch.

Das Duo aus der Region war mit 42,4 Zählern aus der Deutschen Meistersch­aft angereist und kamen in Spanien auf 41,3 Punkte – blieben also nur unwesentli­ch hinter ihrer Punktezahl der deutschen Meistersch­aft zurück. Das zweite deutsche Paar Amalia Lang und Kayla Lee Burch aus Rheinland-Pfalz, das bei den nationalen Titelkämpf­en noch 41,7 Punkte geschafft hatte, drehte den Spieß um und wurde mit glatten 43 Punkten WM-Achte.

Zukunft des Duos ungewiss

Für Mauch und Kreider wäre eine bessere Platzierun­g drin gewesen. „In unserer Kür wurden ein paar Elemente nicht gewertet. Aber für jeden Einspruch müssen 350 Pfund hingeblätt­ert werden. Und ist dieser nicht berechtigt, ist das Geld weg. Da haben wir wegen drei Punkten verzich- tet, zumal wir so früh im Wettbewerb nicht wussten, ob es überhaupt etwas bringt“, erklärte Mauch.

„Das war unsere beste Leistung, wir haben nicht gepatzt und die anderen waren teilweise megastark“, so Kreider, die sich wie schon bei der deutschen Meistersch­aft über die Punkte der Jury in Artistik und Choreo freute.

Ob das Duo nächstes Jahr wieder bei der WM dabei sein wird, ist offen. Irina Mauch weiß noch nicht, ob sie sich den immensen Aufwand einer WM weiterhin antun möchte. „Ich muss da in Ruhe nachdenken. Es kommt schließlic­h auch darauf an, wie die Förderung bei uns in Zukunft aussieht, zumal die WM 2019 in Mexiko stattfinde­t“, sagte sie. Der deutsche Verband, die Organisati­on des deutschen Polesports e.V. (ODPS), hat dieses Mal immerhin schon die Trainingsa­nzüge spendiert.

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FOTO: JOCHEN DEDELEIT Zufrieden mit ihrer Leistung: Irina Mauch ( oben) und Albina Kreider wurden Zwölfte bei der Poledance- Weltmeiste­rschaft in Spanien.

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