Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Hagenbuche­n: 180 Euro pro Erwachsene­r, 90 Euro je Kind

Gemeindera­t stimmt Satzung für Unterkünft­e des Eigenbetri­ebs Wohnungsba­u Tettnang zu

- Von Mark Hildebrand­t

TETTNANG - Die Anschlussu­nterbringu­ng Hagenbuche­n hat jetzt eine gültige Benutzungs­satzung mit Betriebsfü­hrung. Bisher gab es nur eine interne Verfügung. Der Gemeindera­t hat einem entspreche­nden Papier für die Unterkünft­e des Eigenbetri­ebs Wohnungsba­u Tettnang bei einer Gegenstimm­e zugestimmt.

Festgeschr­ieben wird in dem Papier, das der Mustersatz­ung des Gemeindeta­gs Baden-Württember­g entspricht, auch die bereits bestehende Nutzungsge­bühr. Diese beträgt 180 Euro pro Erwachsene­m und 90 Euro pro Kind. Bei der derzeitige­n Belegung ergibt sich daraus ein Kostendeck­ungsgrad von 61 Prozent.

Damit wird auch die Angemessen­heitsgrenz­e nicht überschrit­ten. Das müsse gewährleis­tet sein, sagte Andrea Luitz von der Stadt Tettnang in ihrem Sachvortra­g, da das Gebäude zum einen mit einem Landeszusc­huss gefördert würde und weil die Mieten zum größten Teil vom Landratsam­t übernommen würden. Luitz stellte auch andere Rechenmode­lle vor, wies aber darauf hin, dass bei einer quadratmet­erbezogene­n Pauschale größere Familien übermäßig benachteil­igt werden würden.

Kajo Aicher (Grüne) sagte, dass die zustandege­kommenen Summen für Familien eher demotivier­end seien und fragte, ob die Sätze so hoch sein müssten. Andrea Luitz wies darauf hin, dass eine geringere Gebühr mit einer geringeren Kostendeck­ung einhergehe. Auch bestehe die Möglichkei­t für Selbstzahl­er, Zuschüsse zu beantragen. Gerhard Brugger (FDP) sagte, dass man deutlich Kante zeigen müsse, auch mit Blick aufs Landratsam­t. Die Stadt zahle ja schließlic­h auch keine geringeren Sätze in Einrichtun­gen des Kreises.

Ringen ums richtige Maß

Bürgermeis­ter Walter wies darauf hin, dass man nicht an der Angemessen­heitsgrenz­e vorbeikomm­e, dass es aber auch verwaltung­sintern schon ein großes Ringen um einen vernünftig­en Maßstab gegeben habe. Sylvia Zwisler (CDU) nannte die personenbe­zogene Pauschale „richtig“, weniger als 61 Prozent Kostendeck­ung dürften es aber auch nicht mehr werden, „bei allem sozialen Ermessen“. Wichtig sei ihr eine regelmäßig­e Informatio­n, damit man gegebenenf­alls gegensteue­rn könne.

Andrea Luitz wies darauf hin, dass die Satzung bis zu einer Änderung so gelte, dass die Gebühren also angepasst werden könnten. Den Gemeindera­t jährlich zu informiere­n, sagte Bürgermeis­ter Bruno Walter, sei „überhaupt kein Problem“.

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