Schwäbische Zeitung (Tettnang)
„Bleib immer Du!“
Fröhlicher und bewegender Abschied der Nonnenbachschule von Rektor Wolfram Schellhaase
KRESSBRONN - Ein buntes Programm hat sich Rektor Wolfram Schellhaase zu seinem Abschied von der Nonnenbachschule gewünscht und das haben ihm sein Kollegium samt Schülern und Eltern mit großer Herzlichkeit bereitet. Im Reigen der Verabschiedungen von Schulleitern war diese eine Ausnahme, denn Schellhaase wurde am Dienstagnachmittag nicht in den Ruhestand entlassen, sondern mit vielen guten Wünschen für seine neue Aufgabe als Rektor der Manzenbergschule Tettnang verabschiedet.
Seine Schüler seien ihm immer am Herzen gelegen, so war der Großteil der Aula der Nonnenbachschule für die 230 Kinder reserviert, die mit einem fröhlichen „Komm, sing mit uns“einzogen. Die Bläserklasse unter der Leitung von Karlheinz Vetter begeisterte zum Auftakt mit einem kräftigen „Freude, schöner Götterfunken“und ließ mit satten Sound drei weitere Stücke folgen.
Mit einem schwarzen Raben auf dem Arm begrüßte Konrektorin Susanne Hartrampf, die im kommenden Schuljahr die kommissarische Leitung übernehmen wird, zur Abschiedsfeier. „Wieso Feier, wo ein Abschied doch traurig ist“, ließ sie den Raben fragen: „Feiern sie, dass der Schulleiter geht?“„Nein“, erklärte sie ihm, „sie zeigen, dass sie ihn mögen.“Und das wurde in allen Beiträgen deutlich.
„Tettnanger Schüler freuen sich“
„Singen macht froh, Singen macht schlau“, sang der Flötenchor der ersten Klassen, während die dritten Klassen in ihr Lied „Wir wollen Freunde sein“auch kleine Dialoge einstreuten: „Schade, dass Herr Schellhaase die Schule verlässt“, meinte einer und erhielt zu bedenken: „Aber die Tettnanger Schüler freuen sich bestimmt.“
„Einfach großartig, wie hier an der Nonnenbachschule die Kinder an die Musik herangeführt werden“, lobte Bürgermeister Daniel Enzensperger und fasste Schellhaases Zeit zusammen mit einem „Er war stets erfolgreich.“Enzensperger charakterisierte ihn als konstruktiven, zukunftsgerichteten, klar positionierten Rektor, der seine Ziele klar verfolgte, stets als Ansprechpartner für seine Lehrkräfte und Schüler da war: „Sie waren wirklich ein toller Rektor an unserer Nonnenbachschule, wir hätten Sie gerne weiter behalten.“
Auf den Fußballfan Schellhaase anspielend, gab ihm Rektor Reinhard Großmüller von der Parkschule alle guten Wünsche mit auf den Weg vom dörflichen Verein zum großstädtischen „Manzenberg United“. Die Elternvertreterinnen Elke Schering und Sabine Wilhelm dankten für ein stets offenes Ohr und gemeinsam diskutierte Gedanken und Visionen. In einer humorvollen Theaterszene beschrieb das Kollegium die lange Zitterpartie: Er geht – vielleicht, er bleibt – vielleicht, die doch mit dem Abschied endete.
Ebenso klug wie humorvoll beschrieb Schellhaase seine sieben Jahre an der Nonnenbachschule mit einer Motorradtour, vom ersten Beschnuppern bis zur Fahrt unter idealen Bedingungen. Mensch und Maschine müssten zusammenpassen, zusammenwachsen. Auch die Schulentwicklung müsse man als langen Prozess sehen und auf dem Weg demokratische Entscheidungen akzeptieren. Sein Dank galt den Kooperationspartnern: der Elternschaft, der Musikschule, dem Skiclub für den Wintersporttag, der Gemeinde für die gute Ausstattung, den zwei FSJ-Stellen und der Schulsozialarbeiterin.
Ganz besonders dankte er seinem „Sozius“, der Konrektorin Susanne Hartrampf: „Bei ihr weiß ich die Schule in guten Händen.“Diese fand zum Abschied tiefgründige, bewegende Worte: „Menschen, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, sind kostbar“, sagte sie. Dazu brauche man Mut, Kraft und Weisheit von oben, und dafür dankte sie ihm im Namen des Kollegiums. Ein Schulleiter, dem man auf Augenhöhe begegnen durfte, sei er ihnen gewesen, ein Mann mit Menschlichkeit und Humor, dem sie dankten für seine wertschätzende Art, für sein Vertrauen und die tolle Teamarbeit. „Wir wünschen dir viel Glück und Erfolg und bleib auch immer du!“