Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Fachfirma repariert Hebebühne in der Stadthalle
Denkbar für den Defekt sind viele Ursachen in der Mechanik oder Elektrik – Experte sagt, was im schlimmsten Fall passieren könnte
TETTNANG - In der Stadthalle kümmern sich seit Donnerstag Fachleute um die Hebebühne. Diese war Anfang Juni ausgefallen. Das erschwert Veranstaltungen im Gebäude, da das Material im Keller lagert. Seit Auftreten des Defekts werden Tische und Stühle im Foyer gelagert, damit Ehrenamtliche oder Mitarbeiter des Bauhofs das Material nicht über enge Treppen aus dem Keller in die Halle schleppen müssen.
Die Erfolgsaussichten konnte Joachim Haug von der Firma Ott aus Möglingen am Donnerstag noch nicht abschätzen. Klar ist nur: Ein Riegel, der die Bühne in fest definierten Höhen fixieren soll, ist blockiert. Das Verriegeln geht problemfrei, nur das Entriegeln funktioniert nicht. Jeder der beiden großen Hydraulikzylinder hat so einen Riegel. Der zweite funktioniert so, wie er soll.
Als Ursache für den Defekt kann sich Haug, der jahrzehntelange Erfahrung mit Bühnentechnik hat, vieles vorstellen. Eine mechanische Blockade oder eine Verharzung könne ebenso Grund sein, wie ein Defekt in der Elektrik. Um das zu prüfen, müssen die Spezialisten den Riegel entfernen. Zuvor wird die Hebebühne von unten mit zahlreichen Baustützen gesichert.
Haug: „Das dient der Sicherheit. Ohne den Riegel könnte die Bühne sonst absacken.“Die Hydraulik alleine könne das schwere Element nicht dauerhaft halten. Deswegen gebe es die Riegel ja auch als Sicherheitsmechanismus.
Das defekte Bauteil nehmen die Experten der Fachfirma auseinander, reinigen und prüfen es. Sei die Ursache mit geringen Mitteln zu beheben, würden sie das machen, sagt Haug. Ersatzteile müssten möglicherweise erst noch bestellt werden. Hausmeister Hermann Pfeiffer sagt: „Das müsste dann allerdings bis spätestens zum Ende der Sommerferien passieren.“
Immer noch Material im Keller
Ob der Schaden überhaupt reparabel ist, ist ebenfalls eine offene Frage. Der Plan B ist ein einfacher, so Haug: „Im schlimmsten Fall darf die Hebebühne eben nicht mehr bewegt werden.“In dem Fall würde diese in ihrer jetzigen Position auf Hallenniveau bleiben und so abgesichert, dass sie einfach wie ein normaler Boden genutzt werden könnte. Mehr wäre dann nicht mehr möglich.
Für Veranstaltungen wäre das ein Problem: Im Keller sind große Lagerräume. Dort stehen immer noch Trennwände und Tischelemente. Ebenso ist dort eine schwere Maschine für die Bodenreinigung, die ohne Hebebühne gar nicht transportiert werden dürfte. Das Ganze wirkt sich also nicht ausschließlich auf Veranstaltungen aus.
Egal, ob die Reparatur glückt oder nicht, bleibt es dabei: Die bereits genehmigten Veranstaltungen werden noch stattfinden. Weitere werden nicht mehr angenommen, sagt Judith Maier von der Stadt Tettnang. Die Hebebühne hatte die Situation letztlich nur verschärft, aber grundsätzlich ändert sich nichts an den zunehmend schärfer werdenden Brandschutzbestimmungen, denen die Halle als Versammlungsstätte bei Großveranstaltungen dann nicht mehr genügt. Das war schon in der Sitzung des Technischen Ausschusses zu Junibeginn deutlich zum Ausdruck gekommen.
Der Schulsport soll indes weiterlaufen. Das hatte Bürgermeister Bruno Walter Anfang Juni bereits gesagt. Das muss zumindest so lange funktionieren, bis eine neuen Sporthalle am Manzenberg gebaut worden ist. Hier geht die Verwaltung von einer Vergabe im Jahr 2019 aus, hieß es Anfang Juni. Bezüglich der Belastbarkeit der Bühne sehen die Spezialisten in Sachen Schulsport hier jedenfalls kein Problem, egal ob der Mechanismus nach den Sommerferien wieder funktioniert oder nicht.