Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Fachfirma repariert Hebebühne in der Stadthalle

Denkbar für den Defekt sind viele Ursachen in der Mechanik oder Elektrik – Experte sagt, was im schlimmste­n Fall passieren könnte

- Von Mark Hildebrand­t

TETTNANG - In der Stadthalle kümmern sich seit Donnerstag Fachleute um die Hebebühne. Diese war Anfang Juni ausgefalle­n. Das erschwert Veranstalt­ungen im Gebäude, da das Material im Keller lagert. Seit Auftreten des Defekts werden Tische und Stühle im Foyer gelagert, damit Ehrenamtli­che oder Mitarbeite­r des Bauhofs das Material nicht über enge Treppen aus dem Keller in die Halle schleppen müssen.

Die Erfolgsaus­sichten konnte Joachim Haug von der Firma Ott aus Möglingen am Donnerstag noch nicht abschätzen. Klar ist nur: Ein Riegel, der die Bühne in fest definierte­n Höhen fixieren soll, ist blockiert. Das Verriegeln geht problemfre­i, nur das Entriegeln funktionie­rt nicht. Jeder der beiden großen Hydraulikz­ylinder hat so einen Riegel. Der zweite funktionie­rt so, wie er soll.

Als Ursache für den Defekt kann sich Haug, der jahrzehnte­lange Erfahrung mit Bühnentech­nik hat, vieles vorstellen. Eine mechanisch­e Blockade oder eine Verharzung könne ebenso Grund sein, wie ein Defekt in der Elektrik. Um das zu prüfen, müssen die Spezialist­en den Riegel entfernen. Zuvor wird die Hebebühne von unten mit zahlreiche­n Baustützen gesichert.

Haug: „Das dient der Sicherheit. Ohne den Riegel könnte die Bühne sonst absacken.“Die Hydraulik alleine könne das schwere Element nicht dauerhaft halten. Deswegen gebe es die Riegel ja auch als Sicherheit­smechanism­us.

Das defekte Bauteil nehmen die Experten der Fachfirma auseinande­r, reinigen und prüfen es. Sei die Ursache mit geringen Mitteln zu beheben, würden sie das machen, sagt Haug. Ersatzteil­e müssten möglicherw­eise erst noch bestellt werden. Hausmeiste­r Hermann Pfeiffer sagt: „Das müsste dann allerdings bis spätestens zum Ende der Sommerferi­en passieren.“

Immer noch Material im Keller

Ob der Schaden überhaupt reparabel ist, ist ebenfalls eine offene Frage. Der Plan B ist ein einfacher, so Haug: „Im schlimmste­n Fall darf die Hebebühne eben nicht mehr bewegt werden.“In dem Fall würde diese in ihrer jetzigen Position auf Hallennive­au bleiben und so abgesicher­t, dass sie einfach wie ein normaler Boden genutzt werden könnte. Mehr wäre dann nicht mehr möglich.

Für Veranstalt­ungen wäre das ein Problem: Im Keller sind große Lagerräume. Dort stehen immer noch Trennwände und Tischeleme­nte. Ebenso ist dort eine schwere Maschine für die Bodenreini­gung, die ohne Hebebühne gar nicht transporti­ert werden dürfte. Das Ganze wirkt sich also nicht ausschließ­lich auf Veranstalt­ungen aus.

Egal, ob die Reparatur glückt oder nicht, bleibt es dabei: Die bereits genehmigte­n Veranstalt­ungen werden noch stattfinde­n. Weitere werden nicht mehr angenommen, sagt Judith Maier von der Stadt Tettnang. Die Hebebühne hatte die Situation letztlich nur verschärft, aber grundsätzl­ich ändert sich nichts an den zunehmend schärfer werdenden Brandschut­zbestimmun­gen, denen die Halle als Versammlun­gsstätte bei Großverans­taltungen dann nicht mehr genügt. Das war schon in der Sitzung des Technische­n Ausschusse­s zu Junibeginn deutlich zum Ausdruck gekommen.

Der Schulsport soll indes weiterlauf­en. Das hatte Bürgermeis­ter Bruno Walter Anfang Juni bereits gesagt. Das muss zumindest so lange funktionie­ren, bis eine neuen Sporthalle am Manzenberg gebaut worden ist. Hier geht die Verwaltung von einer Vergabe im Jahr 2019 aus, hieß es Anfang Juni. Bezüglich der Belastbark­eit der Bühne sehen die Spezialist­en in Sachen Schulsport hier jedenfalls kein Problem, egal ob der Mechanismu­s nach den Sommerferi­en wieder funktionie­rt oder nicht.

 ?? FOTO: MARK HILDEBRAND­T ?? Joachim Haug von der Firma Ott aus Möglingen arbeitet unterhalb der Hebebühne in der Stadthalle.
FOTO: MARK HILDEBRAND­T Joachim Haug von der Firma Ott aus Möglingen arbeitet unterhalb der Hebebühne in der Stadthalle.

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