Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Messe rechnet mit Outdoorbra­nche ab

Noch sind die Zahlen positiv – Gemeindera­t unterstütz­t die Messe Friedrichs­hafen

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FRIEDRICHS­HAFEN (ras) - Positive Jahresabsc­hlusszahle­n der Messe Friedrichs­hafen – wie schon im Juni bei der Jahrespres­sekonferen­z bekannt gegeben – erfreuten auch den Gemeindera­t. Ob es bei diesen guten Jahresbila­nzen bleibt, ließ Messechef Klaus Wellmann offen.

Er bedauerte den Weggang der Messe Outdoor nach München und bezeichnet­e die generelle Lage der Messelands­chaft als schwierig. Der Umsatz der Messe ist 2017 auf rund 35 Millionen Euro gestiegen. Erst 2019, wenn es den großen Umsatzbrin­ger Outdoor in der Bilanz nicht mehr gibt, werde die Lage schwierige­r. Die Messe plant dafür einen Ersatz, eine Outdoor für die, die in München keine Lösung sehen und – das ließ er durchblick­en – die nach München vielleicht wieder zurück nach Friedrichs­hafen wollen. Wellmann bezeichnet­e es als unklug, dem Standort München direkt Konkurrenz zu machen, aber mit einer kleineren und spezieller­en Veranstalt­ung, die vielleicht eine Lücke fülle, wolle man dagegenhal­ten. Die European Outdoor Group (EOG) hat mehrheitli­ch München gewählt, die „Stauhaupts­tadt und Messestand­ort, dessen digitale Entwicklun­g nicht besser ist als die hiesige, und wo die Unterkünft­e durchweg teurer sind“, so Wellmann. Er berichtet von einer allgemeine­n Veränderun­g in der Messelands­chaft. Große Hersteller verlassen den Mainstream, sprengen die Gemeinscha­ften und gehen mit Krawall, so seine Analyse. Die Messe müsse reagieren. Einen Bedarf an städtische­m Zuschuss wollte er für die Zukunft nicht ausschließ­en. Die gute Arbeit des Messeteams wollten weder der Oberbürger­meister noch die Gemeinderä­te infrage stellen. Im Gegenteil habe die Messe alles getan, um Mehrwert für Aussteller zu bieten. OB Andreas Brand dazu: „Die neue Kälteanlag­e ist installier­t und das Thema Umwegrenta­bilität der Messe darf nicht nur in schönen Jahren gerechnet werden.“Auch kleine Formate brächten Kunden und damit Umsätze in die Stadt. Der Gemeindera­t sprach der Messe und ihren Machern das Vertrauen aus.

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ARCHIVFOTO: RAS Die neue Kälteanlag­e hat die Messe mit 5,5 Millionen Euro aus eigener Tasche gezahlt.

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