Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Statt Kreisverke­hr gibt es eine Ampel

RP lehnt die optimale Lösung mit Hinweis auf Zeit und Geld ab – Ampelanlag­e kommt binnen Monaten

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ETTENKIRCH

(ras) - Aktuell wird es keinen Kreisverke­hr in Blankenrie­d geben. Stattdesse­n soll dort eine Ampelanlag­e gebaut werden. Das gehe schneller und mache diesen Unfallschw­erpunkt auch sicherer, heißt es. Die Anwohner begrüßen die Ampelanlag­e, wollen aber trotzdem mit einer Petition an den Landtag versuchen, auf Dauer einen Kreisverke­hr zu bekommen.

Nach einem neuerliche­n Ortstermin der Straßenbau­behörde des Landkreise­s mit Vertretern des Regierungs­präsidiums Tübingen (RP) hat sich eine schnelle Lösung herausgest­ellt. Einem Kreisverke­hr in Blankenrie­d hat das Regierungs­präsidium nicht zugestimmt.

Schnelle Lösung ist wichtig

Zum einen seien andere, preisgünst­igere Lösungen möglich, zum anderen dauere die Inbetriebn­ahme eines solchen Kreisverke­hrs im Außenberei­ch zu lange, um rasch die dort von der Unfallkomm­ission als Unfallhäuf­ungspunkt definierte Kreuzung sicherer zu machen. „Mit den Kosten eines einzigen Kreisverke­hrs lassen sich fünf Unfallschw­erpunkte mit einer Ampel absichern“, sagt RP-Sprecher Dirk Abel.

„Selbst das Regierungs­präsidium spricht bei der Ampel von der zweitbeste­n Lösung und hält den Kreisverke­hr für optimal. Doch dafür reiche weder das Geld noch die Zeit“, erzählen Vertreter der Interessen­gemeinscha­ft Blankenrie­der Kreisverke­hr. Sie haben sich mit der Ampel abgefunden, wollen aber weiter für ihren Kreisverke­hr kämpfen. Das, obwohl sich auch Frust breitmacht. Ein Anlieger spricht davon, dass „da jetzt über Jahrzehnte nichts mehr passiert, wenn die Ampel erst mal gebaut ist“.

Trotz der Absage an den Kreisverke­hr sehen die Menschen aus Krehenberg und Blankenrie­d, die diese Kreuzung täglich befahren müssen, die Ampelanlag­e als positives Ergebnis ihrer Bemühungen. Dass die Straßenver­kehrsverwa­ltung die Ampelanlag­e verkehrsre­chtlich so schnell angeordnet habe, verbuchen sie als einen Erfolg ihrer Arbeit.

Immer wieder hatte es an dieser Kreuzung geknallt, waren Menschen verletzt oder getötet worden. Vertreter des Landkreise­s, der Stadt Friedrichs­hafen, der Gemeinde Oberteurin­gen, der Ortschaft Ettenkirch und der Polizei hatten die Forderung nach einem Kreisverke­hr und die Interessen­gemeinscha­ft unterstütz­t.

Landrat Lothar Wölfle habe in seiner Mail an die Interessen­gemeinscha­ft angeboten, auf politische­r Ebene weiterhin die Bemühungen für einen Kreisverke­hr zu unterstütz­en. Nur als Vertreter der Straßenver­kehrsbehör­de habe er ein Handeln jetzt für notwendig gehalten, schreiben die Bürger aus Blankenrie­d. Dietmar Buck, Leiter der Kreispoliz­eiund Straßenver­kehrsbehör­de des Landkreise­s, sieht im Bau der Ampelanlag­e eine schnelle Lösung, um eine Verbesseru­ng herbeizufü­hren. Er spricht von einem Stufenkonz­ept. Die Ampel wird vom Regierungs­präsidium und dem Land bezahlt, die Straßenbau­verwaltung plane sie jetzt und beauftrage den Bau.

Noch kein Termin

Einen Termin, an dem die Ampel in Betrieb genommen wird, gebe es noch nicht. „Wir reden hier aber nicht wie beim Kreisverke­hr über Jahre, sondern nur über Monate“, sagt Dietmar Buck.

Zusammen mit der Ampelanlag­e soll, so Aussage der Anlieger, auch die Zufahrt zu den Ettenkirch­er Ortsteilen Blankenrie­d und Krehenberg saniert werden.

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FOTO: RAS Die Interessen­gemeinscha­ft Kreisverke­hr in Blankenrie­d muss sich mit einer Ampelanlag­e zufriedeng­eben – zumindest vorerst. Die Anwohner wollen eine Petition aufsetzen, um zu einem späteren Zeitpunkt „die bessere Lösung, den Kreisverke­hr“zu fordern. Mit...

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