Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Tannenhag-Schule verabschie­det ihre Absolvente­n

13 Schüler haben sich im Vorfeld durch diverse Praktika schon auf die berufliche Laufbahn vorbereite­t

- Von Lydia Schäfer

FRIEDRICHS­HAFEN

- Wenn in der Tannenhag-Schule der Song „The final Countdown“vom Band läuft und der rote Teppich ausgerollt wird, steht die Verabschie­dung der Absolvente­n an. In diesem Jahr verlassen 13 Schüler das Förderzent­rum für Menschen mit Beeinträch­tigungen, um an berufliche­n Weiterbild­ungen, neuen Arbeitsber­eichen in der Liebenau, der St.-Gallus-Hilfe oder auch auf dem ersten Arbeitsmar­kt einen neuen Lebensabsc­hnitt zu beginnen.

Es gibt wohl keine andere Schule, an der Schüler so viele Tränen vergießen, wenn der Abschluss gefeiert wird. Das mag unter anderem an der individuel­len und bedarfsori­entierten Betreuung liegen, die die Schüler hier erfahren und bei der sich intensive Kontakte zu den Sonderpäda­gogen und Therapeute­n aufbauen. Auch wenn viele der Absolvente­n sagten, dass sie froh seien, die Schule zu verlassen und jetzt im Berufslebe­n durchstart­en zu können, verdrückte­n sich auch die „Coolsten“unter ihnen eine Träne.

Einige werden in der Stiftung Liebenau, der St.-Gallus-Hilfe oder der Pfingstwei­d im Gartenbere­ich, in der Schreinere­i oder der Wäscherei tätig sein. Andere werden die „Kooperativ­e Berufliche Bildung und Vorbereitu­ng“(KoBV) besuchen. Die Fortbildun­gsmaßnahme der Agentur für Arbeit bereitet die Absolvente­n auf den allgemeine­n Arbeitsmar­kt vor. Es ist eine Variante der dualen Ausbildung. Sie bündelt bisher getrennte und nacheinand­er ablaufende Angebote der schulische­n und berufliche­n Bildung von Arbeitsage­ntur, Integratio­nsfachdien­st, Sonderschu­le und Werkstätte­n für Menschen mit Behinderun­gen und bereitet unter anderem auch auf den ersten Arbeitsmar­kt vor.

Jeder Schüler wurde vom Konrektor Christian Urff und dem jeweiligen betreuende­n Lehrer verabschie­det. Die persönlich­en Stärken der Absolvente­n wurden erwähnt und auch, welche praktische­n Erfahrunge­n sie bereits durch diverse Praktika gemacht haben, um sich für die weitere berufliche Laufbahn zu entscheide­n. Mit einem fetzigen Highschool-Musical hat die hauseigene Theater- und Tanz-AG der Schule Eltern, Geschwiste­r und Freunde der Absolvente­n begrüßt. Es wurde gesungen, getanzt und gerappt und für die Trommelein­lage mussten Wannen, Gießkannen, Holzstühle und Eimer herhalten. Wie bei echten Casting-Shows wurden die einzelnen Einlagen zuvor vom Moderatore­nteam angekündig­t und diese stellten letztendli­ch fest, dass jeder gewonnen hat und auf seine Weise einzigarti­g ist.

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FOTO: LYDIA SCHÄFER Der Abschlussj­ahrgang der Tannenhag-Schule.

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