Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Tannenhag-Schule verabschiedet ihre Absolventen
13 Schüler haben sich im Vorfeld durch diverse Praktika schon auf die berufliche Laufbahn vorbereitet
FRIEDRICHSHAFEN
- Wenn in der Tannenhag-Schule der Song „The final Countdown“vom Band läuft und der rote Teppich ausgerollt wird, steht die Verabschiedung der Absolventen an. In diesem Jahr verlassen 13 Schüler das Förderzentrum für Menschen mit Beeinträchtigungen, um an beruflichen Weiterbildungen, neuen Arbeitsbereichen in der Liebenau, der St.-Gallus-Hilfe oder auch auf dem ersten Arbeitsmarkt einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen.
Es gibt wohl keine andere Schule, an der Schüler so viele Tränen vergießen, wenn der Abschluss gefeiert wird. Das mag unter anderem an der individuellen und bedarfsorientierten Betreuung liegen, die die Schüler hier erfahren und bei der sich intensive Kontakte zu den Sonderpädagogen und Therapeuten aufbauen. Auch wenn viele der Absolventen sagten, dass sie froh seien, die Schule zu verlassen und jetzt im Berufsleben durchstarten zu können, verdrückten sich auch die „Coolsten“unter ihnen eine Träne.
Einige werden in der Stiftung Liebenau, der St.-Gallus-Hilfe oder der Pfingstweid im Gartenbereich, in der Schreinerei oder der Wäscherei tätig sein. Andere werden die „Kooperative Berufliche Bildung und Vorbereitung“(KoBV) besuchen. Die Fortbildungsmaßnahme der Agentur für Arbeit bereitet die Absolventen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt vor. Es ist eine Variante der dualen Ausbildung. Sie bündelt bisher getrennte und nacheinander ablaufende Angebote der schulischen und beruflichen Bildung von Arbeitsagentur, Integrationsfachdienst, Sonderschule und Werkstätten für Menschen mit Behinderungen und bereitet unter anderem auch auf den ersten Arbeitsmarkt vor.
Jeder Schüler wurde vom Konrektor Christian Urff und dem jeweiligen betreuenden Lehrer verabschiedet. Die persönlichen Stärken der Absolventen wurden erwähnt und auch, welche praktischen Erfahrungen sie bereits durch diverse Praktika gemacht haben, um sich für die weitere berufliche Laufbahn zu entscheiden. Mit einem fetzigen Highschool-Musical hat die hauseigene Theater- und Tanz-AG der Schule Eltern, Geschwister und Freunde der Absolventen begrüßt. Es wurde gesungen, getanzt und gerappt und für die Trommeleinlage mussten Wannen, Gießkannen, Holzstühle und Eimer herhalten. Wie bei echten Casting-Shows wurden die einzelnen Einlagen zuvor vom Moderatorenteam angekündigt und diese stellten letztendlich fest, dass jeder gewonnen hat und auf seine Weise einzigartig ist.