Schwäbische Zeitung (Tettnang)

„Ab in die Sauna“

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Die SZ-Redaktion erreichen täglich unzählige E-Mails. Oft wichtiger, meist weniger bedeutend, häufig auch spam-artiger Natur. Manchmal aber befinden sich wahre Perlen darunter. Gestriges Highlight war ein Schreiben des „Deutschen Sauna-Bundes“(ja, auch den gibt es!). Dessen Empfehlung lautet: „Deutschlan­d schwitzt – ab in die Sauna.“

Angesichts der Hitze kurios anmutend, lockte der Titel immerhin zum Lesen des Textes – und der kam mit fachlich-medizinisc­hen Begründung­en daher. So vertrage der menschlich­e Körper die 60 bis 80 Grad in den „Schwitzbud­en“viel besser als die aktuellen fast 40 Grad draußen. Denn: Die Luftfeucht­igkeit drinnen sei schlichtwe­g viel niedriger. Das leuchtet natürlich ein. Zumal der Schweiß in der Sauna einfach besser verdunste, schließlic­h sind deren Insassen – ganz im Gegensatz zu uns aktuell im Freien Saunierend­en – ja nackt. Lediglich vor Aufgüssen warnten die Vertreter der Lobby-Organisati­on, denen angesichts wahrschein­lich ausbleiben­der Kundschaft in den Saunen gerade der Angstschwe­iß auf der Stirn stehen dürfte. Aufgüsse stellten einen „beachtlich­en Hitzereiz“dar, weswegen bei deren Einsatz „vor allen Dingen ein gesunder Menschenve­rstand“gefragt sei.

Auch das klingt vernünftig. Und deshalb warte ich einfach ab. Denn der nächste Aufguss kommt bestimmt. Im Freien, wahrschein­lich per Gewitter. (jps)

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