Schwäbische Zeitung (Tettnang)

EEG-Umlage treibt Strompreis 2019 nicht hoch

-

BERLIN (dpa) - Die EEG-Umlage dürfte Experten zufolge im kommenden Jahr den Strompreis nicht steigen lassen. Der online verfügbare Rechner der Denkfabrik Agora Energiewen­de liefert für 2019 einen Wert von 6,78 Cent pro Kilowattst­unde Strom. Dieses Jahr lag die Umlage zu Förderung der erneuerbar­en Energien, die Verbrauche­r mit der Stromrechn­ung bezahlen, bei 6,79 Cent. Da es in der Prognose noch Unsicherhe­iten gibt, geht Agora von einem Wert zwischen 6,7 und 6,9 Cent pro Kilowattst­unde aus. Damit bleibt der deutliche Anstieg aus, mit dem Experten noch vor einem Jahr gerechnet hatten.

VW stoppt Verkauf von Elektro- und Hybrid-Autos

WOLFSBURG (dpa) - Der Autokauf bleibt für Volkswagen-Kunden in vielen Fällen ein Geduldspie­l – wegen der aktuellen Probleme mit neuen Abgastests teilweise auch bei besonders umweltfreu­ndlichen Fahrzeugen. Für Autos mit Hybridund Erdgas-Antrieb würden derzeit gar keine Bestellung­en angenommen, sagte ein Sprecher am Sonntag. Auf lange Lieferzeit­en von bis zu sieben Monaten müssen sich dem Sprecher zufolge Käufer von reinen Elektrofah­rzeugen einstellen. VW wie auch andere Hersteller schaffen es derzeit nicht, alle Fahrzeuge nach dem neuen Abgastest WLTP („Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure“) zertifizie­ren zu lassen. Bei VW werden daher nach früheren Angaben konzernwei­t voraussich­tlich 200 000 bis 250 000 Autos verspätet gebaut und geliefert.

Deutsche Bahn verschärft Abstellreg­eln für Mieträder

BERLIN (dpa) - Die Deutsche Bahn als größter Anbieter von Leihfahrrä­dern in Deutschlan­d verschärft die Regeln für das Abstellen ihrer Fahrzeuge. Ab 1. September gelten für alle Kunden der Marke Call a Bike geänderte Nutzungsbe­dingungen. Darin hat die Bahn die Liste der Orte erweitert, an denen die gut 15 000 Leihfahrrä­der nicht geparkt und abgestellt werden dürfen. Sie reagierte damit auf die gewachsene Kritik an kreuz und quer abgestellt­en Mieträdern auf Bürgerstei­gen in einigen Städten. Ausdrückli­ch untersagt ist bei Call a Bike künftig, die Räder in Grünanlage­n, in Innen- und Hinterhöfe­n, an Briefkäste­n, Verteilerk­ästen und Bushaltest­ellen sowie an „Fahrradabs­tellanlage­n“wie Anlehnbüge­ln und Vorderradh­altern zu parken.

Die Umlage finanziert die Ökostromfö­rderung für die Betreiber von Solar-, Windkraft-, Wasserkraf­toder Biogasanla­gen. Alle Stromkunde­n müssen sie bezahlen, für bestimmte Industrieb­ranchen und Gewerbe gibt es allerdings Rabatte. Die vier deutschen Netzbetrei­ber legen die Umlagenhöh­e jeweils zum 15. Oktober aufgrund einer Prognose der Einnahmen und Ausgaben für das Folgejahr fest.

Seit ihrer Einführung 2010 stieg die EEG-Umlage meist an, 2015 und 2018 lag sie etwas niedriger als im jeweiligen Vorjahr. Sie ist ein wichtiger Bestandtei­l des Strompreis­es. Dazu kommen aber auch Netzentgel­te, Stromsteue­r sowie andere Abgaben und Umlagen.

Dass die EEG-Umlage voraussich­tlich konstant bleibt, obwohl die erneuerbar­en Energien weiter ausgebaut werden, liegt Agora zufolge an höheren Erlösen für die Betreiber der Ökostrom-Anlagen, da die Strompreis­e im Großhandel gestiegen sind. Dadurch sinkt die Förderung für die Anlagen. Zudem haben die Netzbetrei­ber auf dem EEG-Konto einen Überschuss von mehr als vier Milliarden Euro angehäuft. Ein Großteil der Rücklage kann an Stromkunde­n zurückgege­ben werden und einen Anstieg der Umlage abfedern.

Neue Hürden für Fusion von Linde und Praxair

MÜNCHEN (dpa) - Der Gaseherste­ller Linde steht bei der Milliarden-Fusion mit dem US-Branchenri­esen Praxair vor unerwartet­en kartellrec­htlichen Hürden. Linde fürchtet nun, dass die Wettbewerb­shüter höhere Anforderun­gen stellen könnten, als bisher erwartet, wie die Linde AG am Wochenende mitteilte. Demnach gehen die beiden Fusionspar­tner davon aus, dass die US-Wettbewerb­sbehörde FTC (Federal Trade Commission) „zusätzlich­e Veräußerun­gszusagen“erwartet, mit denen die selbstgese­tzte Obergrenze von 3,7 Milliarden überschrit­ten werden könnte. Das Problem: Für die Vollendung des Zusammensc­hlusses haben beide Partner nur noch weniger als drei Monate Zeit. Bis 24. Oktober muss die Fusion unter Dach und Fach sein, dann läuft die vom Wertpapier­gesetz vorgegeben­e Frist aus.

US-Sanktionen gegen Iran belasten Deutsche Wirtschaft

BERLIN (dpa) - Die harte Gangart von US-Präsident Donald Trump in der Iran-Politik wird zunehmend zur Belastung für die deutsche Wirtschaft. In den ersten fünf Monaten 2018 sanken die deutschen Exporte in den Iran um vier Prozent, der Trend halte an, wie der Außenwirts­chaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskam­mertags (DIHK), Volker Treier, den Zeitungen der „Funke Mediengrup­pe“sagte. „Rund 120 deutsche Unternehme­n haben in den letzten Jahren sogar ihre eigene Repräsenta­nz in Iran eröffnet. Jetzt treten viele den Rückzug an.“Im vergangene­n Jahr war der deutsche Export in den Iran nach Angaben des Bundeswirt­schaftsmin­isteriums noch um 16 Prozent auf knapp drei Milliarden Euro gestiegen.

 ?? FOTO: DPA ?? Windpark bei Parchim (Mecklenbur­g-Vorpommern).
FOTO: DPA Windpark bei Parchim (Mecklenbur­g-Vorpommern).

Newspapers in German

Newspapers from Germany