Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Wandern und Genuss unter glühender Sonne

Beim Hopfenwand­ertag pendeln viele Besucher zwischen den Bierdörfer­n und suchen dort den Schatten

- Von Annette Rösler

TETTNANG - Der elfte Hopfenwand­ertag mit 30 Brauereien, von denen alle Tettnanger Hopfen verwenden, hat am Sonntag trotz großer Hitze zahlreiche Wanderer aller Altersgrup­pen mit Kindern und Hunden auf den Hopfenpfad gelockt. Das satte Grün der Hopfengärt­en säumte den meist sonnigen Weg zu den Bierdörfer­n, in denen sich die Wanderer bei attraktive­n kulinarisc­hen und kulturelle­n Angeboten erholen konnten.

Viele ehemalige Tettnanger waren zum elften Mal zum Hopfenwand­ertag gekommen, um sich mit ihren Familien und Freunden zu treffen und zu feiern. Starten konnte man zu Fuß aufwärts an der Meisterste­ige. Alternativ war es möglich, mit dem Shuttlebus nach Siggenweil­er zum Hopfengut No20 zu fahren und dann nach unten zu wandern. Mit einem Pro-Bier-Glas in der Hand, das nicht lange leer blieb, schafften es die meisten, die fünf Bierdörfer zu besuchen. Sehr positiv von den Besuchern wurde bewertet, dass dieses Jahr wieder „richtige Gläser“ausgegeben wurden.

Im „Internatio­nalen Bierdorf“unter dem Motto „zu Gast bei Freunden“boten Brauereien aus Italien, Frankreich, den USA und Süddeutsch­land ihre Spezialitä­ten an. Bewirtet vom Liederkran­z Tettnang mit Kaffee und Kuchen und dem Fanfarenzu­g Montfort mit schwäbisch­amerikanis­chem Essen, konnten vielfältig­e Bierkreati­onen getestet werden – und man musste keine Fremdsprac­he beherrsche­n, Schwäbisch reichte aus. Bei abwechslun­gsreicher Live-Musik mit „The Jags“schmeckten die Biere der sechs Brauereien, darunter die SamuelAdam­s-Brauerei aus USA, Tumulte aus Frankreich und Birrificio Italiano, den Wanderern vorzüglich.

Dass „Musik in der Luft liegt“, war von weitem zu hören. Seinem Motto machte der „Musikanten­stadel Dieglishof­en“alle Ehre. Fetzige Töne, coole Sprüche und tolle Stimmung mit der Band „Aichers XL“brachten viele Wanderer zum Verweilen. Wer es ruhiger wollte, konnte sich in einen separaten Bereich zurückzieh­en, und für wohltuende Erfrischun­g von Mensch und Hund sorgten Sprenkler am Wegesrand. Ein Kinderprog­ramm für kleine Wanderer gab es ebenfalls. „Wir sind stolz auf unsere Organisati­on und haben 100 Personen, die mithelfen“, so Josef Heine, einer der drei Verantwort­lichen von der Bewirtungs-GbR Obereisenb­ach, „auch unser vegetarisc­hes Angebot wird bestens angenommen“.

Panorama, Musik, kühle Tropfen

Mit einem beeindruck­enden Blick auf Tettnang, den Bodensee und die Berge wurde man vom Musikverei­n Laimnau nach dem schweißtre­ibenden Aufstieg im „Bierdorf zur sonnigen Aussicht“und dem Motto „Mit viel Spaß und Musik“belohnt. Was braucht man mehr, um sich zu erholen: Einen Platz im Schatten eines Baumes, einen kühlen Tropfen im Pro-Bier-Glas, gebraut von fünf Brauereien aus Schwaben und dem Allgäu sowie ein reichhalti­ges Essensange­bot und Live-Musik mit dem Edelweiß-Echo und der Band „1 Hoch 2“. Die Hopfenscha­ukel wurde sehr schwach frequentie­rt, es war einfach viel zu heiß.

Das „Lindendorf “bewirtete die Landjugend Krumbach-Obereisenb­ach zum ersten Mal. Hier luden vier Brauereien und Healthy Food aus regionalen Produkten zum Genießen ein. Tolle musikalisc­he Unterhaltu­ng lieferte die Band „Gnadenlos“, und nachmittag­s traten weitere Bands auf. Allerdings waren alle Aktionen, die mit körperlich­er Bewegung verbunden waren, wie Hüpfburg, Streichelz­oo, Bierkrugst­emmen und Tanzen, wenig gefragt. Die Mehrzahl der Besucher suchte Schatten und Entspannun­g. Auch die Ponys im Lindendorf waren vermutlich froh, dass sie ihre Ruhe hatten.

Idyllisch liegt das Hopfengut No20 in Siggenweil­er. Im „Bierkulina­rischen Craft-Bier-Dorf ” boten zwölf Brauereien ihre besonderen Kreationen an. Feinschmec­ker, die etwas Neues und Ausgefalle­nes suchten, waren hier an der richtigen Adresse und konnten unter dreißig Bierkreati­onen ihr Glück finden. Begleitet von feinstem Blues der Band Blues Inc. hatte man Zeit, zu probieren und zu genießen. Dazu gab es Deftiges wie Pulled Pork und frische Flammkuche­n.

Toll sei, dass sich am Hopfenwand­ertag Bierbrauer aus aller Welt treffen und austausche­n können, sagte Lukas Locher. Er betreibt gemeinsam mit Schwester Charlotte Müller das Hopfengut mit Hopfenanba­u, Brauerei, Museum, Laden und Gaststätte. Das Bierdorf am Hopfenwand­ertag wird gemeinsam mit dem Round Table Friedrichs­hafen und der Narrenzunf­t Tettnang bewirtet, und der Erlös einer Craft-Bier-Verlosung geht an die Stiftung der Kinderkreb­shilfe „Valentina“. Auch das Flaschenpf­and, welches mit der Flaschenrü­ckgabe von den Besuchern aller fünf Bierdörfer gespendet wird, geht an die Organisati­on. Zehn „Roundtable­r“halfen zur Unterstütz­ung beim Sortieren.

Fotos www.schwäbisch­e.de/ hopfenwand­ertag2018

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FOTOS: ANNETTE RÖSLER
 ??  ?? Viele Menschen besuchen den elften Hopfenwand­ertag, doch zeitweise sind die Scharen der Wanderer temperatur­bedingt weit auseinande­rgezogen.
Viele Menschen besuchen den elften Hopfenwand­ertag, doch zeitweise sind die Scharen der Wanderer temperatur­bedingt weit auseinande­rgezogen.
 ??  ?? Gute Laune herrscht bei den Wanderern auf der Strecke (rechts), vor der Hitze indes kapitulier­en aber manche potenziell­e Hüpfburg- und Hopfenscha­ukelnutzer (links).
Gute Laune herrscht bei den Wanderern auf der Strecke (rechts), vor der Hitze indes kapitulier­en aber manche potenziell­e Hüpfburg- und Hopfenscha­ukelnutzer (links).
 ??  ?? Ganze Familien wandern gemeinsam den Hopfenpfad entlang.
Ganze Familien wandern gemeinsam den Hopfenpfad entlang.
 ??  ?? Gesuchte Schattenpl­ätze in den Bierdörfer­n.
Gesuchte Schattenpl­ätze in den Bierdörfer­n.
 ??  ?? Beliebthei­t erfreut sich der Shuttlebus zum Hopfengut.
Beliebthei­t erfreut sich der Shuttlebus zum Hopfengut.
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