Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Züge von Go-Ahead rollen ab 2021 zwischen Lindau und München

Die deutsche Tochter der britischen Verkehrsge­sellschaft erhält Vertrag für zwölf Jahre

-

LINDAU (ee) - Lindauer Bahnreisen­de dürfen sich auf deutlich bessere Zugverbind­ungen nach München freuen: Wie die Bayerische Eisenbahng­esellschaf­t BEG in einer Pressemitt­eilung schreibt, hat jetzt die junge Verkehrsge­sellschaft Go-Ahead den Zuschlag für eine schnelle Zugverbind­ung zwischen Lindau und München erhalten. Auf der dann elektrifiz­ierten Strecke über Memmingen sollen ab Ende 2021 moderne Stadler-Flirt 3-Züge im Zweistunde­ntakt unterwegs sein, die Fahrzeit der Regionalzü­ge sich im Vergleich zu heute um rund eine halbe Stunde verringern. Zwischen Memmingen und Lindau ergebe sich dann sogar ein Stundentak­t, so die BEG.

Die Bahnlinie ist europaweit ausgeschri­eben gewesen. Die Bayerische Eisenbahng­esellschaf­t und das baden-württember­gische Verkehrsmi­nisterium haben am Freitag der deutschen Tochterges­ellschaft des britischen Verkehrsun­ternehmens Go-Ahead den Zuschlag für die Zugverbind­ung Lindau-MemmingenM­ünchen erteilt. Der Auftrag umfasst laut BEG etwa 2,6 Millionen Zugkilomet­er im Jahr, davon rund zwei Millionen Kilometer auf bayerische­n Schienen.

Der Vertrag läuft über zwölf Jahre, also bis 2033. Ursprüngli­ch sollte die Direktverb­indung über Memmingen nach München schon im Dezember 2020 starten, wenn der Bahnhalt Lindau-Reutin eröffnet wird. Es sei aber im Verfahrens­ablauf zu Verzögerun­gen gekommen, schreibt die BEG.

Durch den Einsatz von modernen elektrisch­en Triebwagen vom Typ Stadler Flirt 3 soll sich die bisher zwischen zweieinhal­b und knapp drei Stunden dauernde Fahrzeit von Lindau in die bayerische Landeshaup­tstadt um 30 Minuten verkürzen, kündigt BEG-Geschäftsf­ührer Thomas Prechtl an. Dabei sollen vierteilig­e Niederflur-Züge unterwegs sein, die nach den Angaben auf der Internetse­ite von Go-Ahead 217 Sitzplätze haben und barrierefr­ei sind.

Die BEG freut sich über deutliche Verbesseru­ngen im Fahrplan. Im neuen täglichen Zweistunde­ntakt ab etwa 8 Uhr sollen nach der Abfahrt im Münchener Hauptbahnh­of die Bahnhalte München-Pasing, Buchloe, Türkheim und Mindelheim sowie alle Halte von Memmingen bis Lindau angebunden sein. Voraussich­tlich ab 2022 sollen die Go-Ahead-Züge zudem an den fünf neuen Stationen zwischen Hergatz und Lindau halten.

Züge im Stundentak­t auf der Strecke Lindau-Memmingen

Außerdem verkehren künftig montags bis freitags Züge in einem Zweistunde­ntakt auf der Linie Memmingen – Lindau Insel – Lindau-Reutin, die auf dieser Strecke ebenfalls an jedem Bahnhof halten. Zusammen mit der Verbindung Lindau-München werde es dann unter der Woche zwischen Lindau und Memmingen einen verlässlic­hen Stundentak­t geben.

Die BEG weist in ihrer Pressemitt­eilung weiter darauf hin, dass sie den Fahrgästen „hohen Komfort und umfangreic­hen Service“bieten will. Deswegen „gelten hohe Anforderun­gen hinsichtli­ch Pünktlichk­eit und Anschlusss­icherung, Fahrgastin­formation, Störfallma­nagement, Sauberkeit und Serviceori­entierung“. So fordert die BEG in der Hauptverke­hrszeit bis zu 600 Sitzplätze in der 2. Klasse. „Im morgendlic­hen Berufsverk­ehr werden dadurch mehr Sitzplätze auf dem nachfrages­tärksten Abschnitt zwischen Buchloe und München angeboten“, so der BEGGeschäf­tsführer Prechtl.

 ?? FOTO: GO-AHEAD ?? Mit modernen Triebzügen wie diesem, die ab kommendem Jahr bereits im Raum Stuttgart rollen werden, will die Verkehrsge­sellschaft Go-Ahead ab 2021 auf der Bahnlinie zwischen Lindau und München über Memmingen fahren.
FOTO: GO-AHEAD Mit modernen Triebzügen wie diesem, die ab kommendem Jahr bereits im Raum Stuttgart rollen werden, will die Verkehrsge­sellschaft Go-Ahead ab 2021 auf der Bahnlinie zwischen Lindau und München über Memmingen fahren.

Newspapers in German

Newspapers from Germany