Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Bunte lehnen Parkhaus am Beverplatz ab
LINDAU (lz) - Die Bunte Liste lehnt ein Parkhaus am Beverplatz weiter ab. In einer Pressemitteilung spricht sich Stadträtin Ulrike Lorenz-Meyer sogar grundsätzlich gegen den Bau von Parkplätzen als Ersatz für die Hintere Insel aus. Der Abbau von Parkplätzen soll nach ihrer Ansicht ein Beitrag der Stadt Lindau für den Klimaschutz sein.
„Zwei Themen haben die Stadt zurzeit im Griff: das Parken und die Hitze. Die Stadt quillt über vom Autoverkehr und der Planet heizt sich auf“, schreibt Lorenz-Meyer in der Pressemitteilung. Doch obwohl eigentlich kaum mehr jemand den Zusammenhang zwischen Kohlendioxid-Ausstoß und Klimawandel bezweifelt, „sieht hier in Lindau scheinbar niemand einen Grund, diese beiden Themen zu verknüpfen“.
Die Bunten weisen darauf hin, dass die Parkplätze auf der Hinteren Insel nicht wegen der Gartenschau entfallen, sondern weil dort ein neues Wohnquartier gebaut werde. „Wohnen ist ein Grundbedürfnis, Parken nicht.“Zudem habe die Bunte Liste niemandem versprochen, alle dort wegfallenden Parkplätze inselnah zu ersetzen. Das wäre schon aus Rücksicht auf die Festlandbewohner nicht richtig, die weiter den Durchgangsverkehr ertragen müssten. Zudem warnten Verkehrsplaner, dass bei einem Parkhaus am KarlBever-Platz der Verkehr am Europaplatz zusammenbrechen würde.
Den Bedarf an Parkplätzen in der Hochsaison könne Lindau inselnah nie erfüllen, wenn dies städtebaulich, verkehrspolitisch und finanziell in vertretbarem Maß bleiben solle. „Es gilt hier, den Verkehr am Stadtrand auf den bereits bestehenden Parkplätzen abzufangen und durch das Angebot von alternativen Verkehrsmitteln möglichst zu vermeiden.“Lorenz-Meyer widerspricht damit dem Klimo-Parkgutachten, das einen Ersatz für alle wegfallenden Parkplätze der Hinteren Insel für nötig hält, dies aber für die Autos der Tagesgäste sehr gut am Stadtrand für machbar hält. Einziges Zugeständnis der Bunten: „Ein kleineres Parkhaus ist lediglich am Berliner Platz denkbar, wo künftig mit dem Zug und dem Stadtbus ein geeignetes Shuttle-System zur Verfügung steht.“
Jede Gemeinde müsse ihren Beitrag gegen eine weitere Aufheizung des Planeten leisten. Der Stadtrat habe deshalb ein klimafreundliches Verkehrskonzept beschlossen. „Danach müssen wir nun auch handeln. Von einem Grundrecht auf einen jederzeit verfügbaren Parkplatz steht darin nichts.“Lorenz-Meyer verweist auf das Gutachten, in dem jeder selbst nachlesen könne, dass im Parkraumkonzept keineswegs und unausweichlich der inselnahe Ersatz aller Parkplätze gefordert wird. Auf Seite 41 würden zwei Alternativen vorgeschlagen. Die Bunte Liste stehe für die klimafreundliche.