Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Von der Idee bis zum fertigen Produkt
„Wissen was geht!“gibt Schülern Einblicke in das Berufsleben von Vaude
TETTNANG - Wie funktioniert ein großes Unternehmen? Welche Fertigkeiten braucht es, um später selbst in einer solchen Firma zu arbeiten? Und was versteckt sich eigentlich hinter der bekannten Marke Vaude? Antworten auf diese Fragen haben am vergangenen Donnerstag zwanzig Jugendliche bei „Wissen was geht!“in den Räumlichkeiten des Tettnanger Unternehmens in Obereisenbach bekommen.
Das Projekt der Wirtschaftsförderung Bodenseekreis GmbH in Kooperation mit im Bodenseekreis ansässigen Unternehmen und Institutionen besuchte Vaude bereits zum vierzehnten Mal. Ziel war auch diesmal, den Jugendlichen mittels einer Führung und Gesprächen die Chance zu geben, einen renommierten Arbeitgeber der Region näher kennenzulernen.
Der Vormittag startete mit einer Präsentation, in der den Schülern erklärt wurde, welchen Prozess ein Kleidungsstück, ein Rucksack oder ein Zelt durchläuft, bevor es auf den Markt kommt, und welche Arbeitskräfte dazu notwendig sind – von der Ideenentwicklung, über den ersten Entwurf bis hin zur Herstellung und Vermarktung.
Irina Heilmann aus der Abteilung Marketing und Personalentwicklerin Beate Philipp erklärten den Jugendlichen die vielfältigen Möglichkeiten, die Auszubildende in ihrem Betrieb erwarten. Sei es in der dualen Ausbildung oder im dualen Studium. Anschließend lag es an den Jugendlichen, selbst aktiv zu werden und in Gruppen über die Frage zu diskutieren, wie man Mitarbeiter zum umweltfreundlichen Pendeln motiviert. Das Bilden von Fahrgemeinschaften oder der Verleih von Fahrrädern und Elektroautos und auf dem Firmengelände integrierte Ladesäulen waren nur ein Teil der Ideen, die die Diskussionen hervorbrachten.
Gegen Ende des Vormittags war es schließlich Zeit, einen Blick in die verschiedenen Abteilungen von Vaude zu werfen. Angefangen im „Open Office“, dessen Boden aus alten Fischernetzen produziert wurde. „In diesem Teil des Gebäudes befinden sich die Besprechungsräume“, sagte Heilmann. An den Schreibtischen sitzen verschiedene Arbeitskräfte. Vom Designer bis zum Verkäufer. Nach der Besichtigung der Werkstatt besuchte die Gruppe schließlich die Manufaktur, in der sowohl genäht als auch geschweißt wird. Ein Ende fand die Besichtigung in der beeindruckenden Lagerhalle, hinter dessen „Unordnung“eine ganz genaue Ordnung steckt, wie Heilmann lächelnd erklärte.
Auf die Frage, was sie und ihre Kollegin den Schülern vermitteln möchten, antwortete sie: „Dass der Mensch im Mittelpunkt steht! Hier herrscht eine Kultur auf Augenhöhe.“Und ihre Kollegin ergänzte, dass es „wichtig sei, den Jugendlichen in der Entscheidung zu helfen, was sie später einmal machen wollen.“Simon Kerler kommt aus Friedrichshafen. Er habe Vaude nur als Marke gekannt und sich dafür interessiert, was hinter dem Unternehmen stecke. „Die Manufaktur mit seinen Schweißgeräten war ziemlich beeindruckend, außerdem gefällt es mir, dass sich die Firma für mehr Nachhaltigkeit einsetzt. Das war mir vorher nicht bewusst“, sagte der 15-Jährige. Berit Haller aus Eriskirch sagte: „Ich bin mir unsicher, welcher Beruf zu mir passt. Deshalb habe ich den Vormittag von „Wissen was geht!“besucht. Das Zusammenarbeiten in der Gruppe hat mir gut gefallen.“Am Ende des Vormittags erhielten alle eine Urkunde, die sie späteren Bewerbungen beilegen können.