Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Eine Idee? Her damit!

Bürger können sich durch die neue Form der Beteiligun­g in Themen und Projekte der Gemeinde einbringen

- Von Britta Baier wiech@kressbronn.de

KRESSBRONN - Das Bürgerforu­m in Kressbronn ist Geschichte – stattdesse­n können sich Einwohner jetzt über das neue Konzept der Bürgerbete­iligung in die Themen der Gemeinde einbringen. Doch wie funktionie­rt das konkret? Die Schwäbisch­e Zeitung wirft einen Blick auf die wichtigste­n Punkte.

Die Idee:

Wer eine konkrete Idee zu einem bestimmten Thema hat, der wendet sich an Karin Wiech vom Amt für Bürgerbete­iligung und Kommunikat­ion im Rathaus. Hier wird der Vorschlag aufgenomme­n und an den Gemeindera­t weitergele­itet. Dieser entscheide­t dann, ob eine Bürgerbete­iligung angeregt wird oder nicht. Bei der Entscheidu­ng spielt nicht vorrangig das Thema eine Rolle, sondern auch die Kosten. Denn die Idee sollte natürlich halbwegs in das Finanzkonz­ept der Gemeinde passen. Geht es dabei nur um eine Laterne in Rettersche­n, besteht eher die Chance zur Umsetzung, als beispielsw­eise bei einem neuen Konzerthau­s. Alles, was unter 50 000 Euro liegt, kündigt Bürgermeis­ter Daniel Enzensperg­er an, könne relativ schnell im Haushalt gelöst werden.

Die Vorhabenli­ste:

Die von Bürgern initiierte­n Projekte werden nach der Prüfung beziehungs­weise Zustimmung durch Verwaltung und Gemeindera­t auf die Vorhabenli­ste (Agenda 2030) gesetzt. Steht das Projekt ohnehin durch die Verwaltung auf der Vorhabenli­ste, dann ist darin abzulesen, ob die Verwaltung eine Bürgerbete­iligung vorsieht. Dazu wird für jedes Projekt im Vorfeld von Bürgern und Verwaltung ein Beteiligun­gskonzept entwickelt, das Infos zur Ausgangsla­ge, zur Rahmensetz­ung und zur Zielsetzun­g der Beteiligun­g enthält.

Der Gemeindera­t:

Der Gemeindera­t nimmt schließlic­h die Ergebnisse entgegen, wägt alle Gesichtspu­nkte ab und prüft die Handlungsa­lternative­n. Wenn die Gemeinderä­te anderer Meinung sind und die Empfehlung nicht teilen, müssen sie dies nachvollzi­ehbar begründen. Die Ergebnisse werden von der Verwaltung dokumentie­rt.

Der Beirat:

Neben Bürgern, Verwaltung und Gemeindera­t gibt es einen Beirat für Bürgerbete­iligung, der in der Regel einmal pro Jahr eine Bewertung der laufenden oder abgeschlos­senen

Beteiligun­gsprozesse organisier­t. So werden diese laufend optimiert, präzisiert und angepasst. Der Beirat ist ein beratendes Gremium, das Entscheidu­ngen im Konsens anstrebt. Er besteht aus drei Vertretern der Einwohner, drei Vertretern aus dem Gemeindera­t, dem Bürgermeis­ter und dem Beauftragt­en für Bürgerbete­iligung und gibt Empfehlung­en zur Weiterentw­icklung der Bürgerbete­iligung.

Die Arbeitskre­ise:

Je nach Projekt können über den Beauftragt­en für Bürgerbete­iligung, über den Beirat

oder aus der Einwohners­chaft selbst heraus Arbeitskre­ise gebildet werden. Diese arbeiten an einem konkreten Projekt. Die Arbeitskre­ise wirken autonom und beziehungs­weise oder mit Unterstütz­ung durch die Gemeinde.

Wer Interesse hat, in dem Beirat für Bürgerbete­iligung mitzuarbei­ten oder Ideen einbringen möchte, meldet sich bei Karin Wiech unter Telefon 07543 / 96 62 29 oder per E-Mail an

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Wetterwech­sel am Bodensee gesehen von einer Anhöhe oberhalb von Kressbronn aus von Reinhold Köfer
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FOTO: BRITTA BAIER Freut sich über Ideen und Anregungen: Karin Wiech, die bei der Gemeinde für die Bürgerbete­iligung zuständig ist.

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