Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Großes Haus für kleine Badegäste
Im Vaude-Bädle steht jetzt ein neues Spielgerät – Fünf Jahre Wartung sind dank einer weiteren Spende erst einmal frei
OBEREISENBACH - Während Politik und Sponsoren sprechen, schwingt sich ein kleiner, blonder Bub schon vors festlich geschmückte Spielgerät, das gerade eben in diesem Moment am Mittwochnachmittag im Vaude-Bädle eingeweiht wird. Unbeeindruckt von den Worten Hans-Josef Gindeles vom Bädle-Förderverein, der Ansprache von Jürgen Layer vom Tettnanger Lionsclub, der Rede von Bürgermeister Bruno Walter oder dem Dank von Erwin Gutensohn von Vaude schaufelt er Sand in den Eimer und lässt ihn dann über ein kleines Mühlrad laufen.
Wäre er nicht so vertieft in sein Spiel und würde er zuhören, die Geschichte von Jürgen Layer brächte ihn sicher zum Schmunzeln. Denn das 15 000 Euro teure Spielgerät verdanken er und all die anderen Kinder, die es fortan in Beschlag nehmen werden, einem glücklichen Zufall. Denn Jürgen Layer, der zugleich Chef des gleichnamigen Tettnanger Großhandels ist, sagt gleich zu Beginn, dass Spielgerüste nicht direkt in sein Vertriebsprogramm gehören.
Für den Test einer neuen Maschine von Bosch freilich gab es Komponenten für Spielgeräte zu gewinnen. Sieger war Layer – und plötzlich war seine Firma Besitzer eines Spielgerüsts mit Kletterwand, Rutsche und weiteren Möglichkeiten. Der Unternehmer ist Mitglied beim Lions Club Montfort Tettnang. Der Serviceclub half bei der Suche nach einem Standort. Das war nicht leicht, denn Kindergärten etwa waren durchgehend gut ausgestattet. Ins Deggenhausertal wollten sie die Anlage auch nicht bringen – zu weit entfernt, die Lions wollen schließlich ortsnah helfen.
Als Jürgen Layer dann über einen Zeitungsbericht über den Planungsstart für die Sanierung des Bädles stolperte, nahm er Kontakt auf. Und nun steht die Anlage eben in Obereisenbach und nicht im Deggenhausertal und soll nun im Vaude-Bädle Kinder glücklich machen, Wartung für fünf Jahre inklusive.
Während im Schatten Käsehäppchen aus Tettnang und Getränke serviert werden, ist der kleine Bub mit seiner Mutter längst fort. Was andere nicht hindert: Ein Mädchen rutscht derweil die Rutsche herab.